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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ausfahrt leisten
anstelle eines Spaziergangs?«
    Ron Landry wiegte den Kopf.
    »Ich glaube, wir können es wagen, Sir«, entschied er schließlich. »Ich werde einen Wagen
rufen.«
    In diesem Haus besaß Thekus kein eigenes Fahrzeug. Ron verließ die Terrasse und betrat eines
der dahinterliegenden Zimmer. In jedem gab es ein Interkom-Gerät. Ron wählte die Kodeadresse der
Mietwagenstation. Er brauchte nicht zu sprechen. In der Station würden die Wählimpulse empfangen
und nach Zeit und Herkunft registriert werden. Ein Automatwagen würde sich auf den Weg machen und
in spätestens fünf Minuten zur Stelle sein.
    Ron fuhr mit seinem Schützling nach unten. Thekus hatte inzwischen einem seiner dienstbaren
Geister hinterlassen, in welche Richtung er zu fahren gedächte. Der Wagen stand schon bereit, als
Ron und der Admiral das Haus verließen. Thekus machte es sich auf dem rückwärtigen Sitz bequem.
Er tat so, als freue er sich auf die Fahrt, und erklärte: »Ich möchte mir gerne die östlichen
Verkaufsläden ansehen. Ich erinnere mich, daß meine Nichte morgen oder übermorgen ein Fest
feiert, und ich würde ihr gerne ein Geschenk senden.«
    Ron nickte zustimmend. »Gut. Ich habe keine Ahnung, wo die östlichen Verkaufsläden liegen,
aber hier …«
    Er deutete auf die Adressenwählscheibe. Thekus beugte sich nach vorne und wählte eine Serie
von Nummern und Buchstaben in die Automatik. Der Wagen setzte sich in Bewegung.
    Ron Landry nahm sich ein paar Sekunden Zeit, sich darüber zu freuen, wie vorzüglich Thekus'
Programm funktionierte. Natürlich wußte er, wo die östlichen Verkaufsläden lagen. Er selbst hatte
Thekus' Programm so formuliert, daß er an einem bestimmten Tag, nämlich heute, zu einer
bestimmten Zeit, nämlich jetzt, darum bitten würde, zu den östlichen Verkaufsläden zu fahren.
Dieses Unternehmen hatte den Zweck, Thekus für längere Zeit als üblich unter Arkoniden zu
bringen. Der Gegner sollte Gelegenheit haben, den ersten Vorstoß zu machen.
    Ron war sicher, daß selbst dann niemand Verdacht schöpfen würde, wenn der Automatwagen
präpariert und mit Abhörgeräten ausgerüstet war. Es klang alles so sehr natürlich.
    Das Fahrzeug erhob sich weit über die parkähnliche Landschaft, die die Lücken zwischen den
arkonidischen Trichterhäusern füllte. Im Südwesten blieben die Riesengebäude des
Regierungszentrums rasch zurück. Sekunden später kam die Ansammlung von Bauwerken in Sicht, die
man in dieser Gegend des Landes als ›Östliche Verkaufsläden‹ kannte.
    Ron Landry war schon hier gewesen. Er kannte das Durcheinander von runden, eckigen, geraden
und schiefen Häusern. Er war durch die Straßen gegangen, auf die rechts und links die
Schaufenster der Geschäfte mündeten. Er kannte das Gewimmel von Arkoniden, das die Straßen,
Gänge, Schächte und Läden ständig bevölkerte. Hier war der Ort, an dem der Arkonide offenbarte,
daß ihm seine hoch entwickelte Zivilisation nicht alles automatisch geben konnte. Er brauchte zu
Hause nur einen Knopf zu drücken, um sofort alles geliefert zu bekommen, was er begehrte.
    Aber das befriedigte ihn nicht. Er wollte selber aussuchen. Er wollte selber fühlen, riechen
oder hören, was er zu kaufen gedachte. Er wollte sich mit jemand über den Preis unterhalten und
womöglich handeln. Das war ein kleines Abenteuer für ihn.
    Die Besitzer der Läden allerdings waren ausnahmslos Nicht-Arkoniden. Kein echter Arkonide
hätte sich dafür hergegeben, als Händler zu fungieren.
    Im Innern des Einkaufszentrums bestand Flug- und Fahrverbot.
    Gehorsam senkte sich Admiral Thekus' Fahrzeug auf einen der Parkplätze am Rand des
Einkaufszentrums hinunter. Ron stieg zuerst aus. Thekus wartete, bis der automatische Pilot
anfragte, ob er warten oder zu seinem Standort zurückkehren solle. Thekus drückte den roten
Antwortknopf auf der Schalttafel vor dem Vordersitz. Rot bedeutete ›Warten!‹ Dann stieg er aus.
Von nun an übernahm er die Führung, da Ron Landry sich im Einkaufszentrum ja nicht auskannte. Ron
folgte ihm auf den Fersen. Unauffällig hielt er die rechte Hand in der Tasche. Der Mikrostrahler
war schußbereit. In aktiviertem Zustand summte und vibrierte er leise in Rons Hand.
    Ein paar Schritte jenseits des Parkplatzes wurde das Gedränge der Kauflustigen
unübersichtlich. Ron hatte Mühe, auf Thekus' Fersen zu bleiben. Andererseits glaubte er nicht,
daß der unbekannte Gegner ausgerechnet hier versuchen würde,

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