Silberband 016 - Die Posbis
Fragmentschiff
schon längst über alle Berge. Soweit unsere derzeitigen Erkenntnisse. Ich hoffe, daß bei der auf
der Erde vorgenommenen nochmaligen Überprüfung aller Unterlagen mehr zu Tage treten wird.«
Als Nike Quinto den Aufenthaltsraum an Bord der VOLTA betrat, war seine ganze
Gruppe versammelt. Ron Landry, nicht mehr ganz so erschöpft, rekelte sich in einem Sessel. Larry
Randall servierte Getränke. Lofty Patterson hatte sich bedient und schlürfte genußvoll. Im
Hintergrund stand Meech Hannigan, häßlich, wie er war.
Nike Quinto tat etwas, was niemand von ihm erwartet hätte.
Er ging auf Meech zu und reichte ihm die Hand.
»Du bist ein Prachtkerl, Meech«, sagte er anerkennend. »Ich habe dir sowieso die Belobigung
des Administrators zu überbringen, also kann ich meine eigene geradeso gut noch dazuflicken.«
Meech nahm die Hand und bleckte die Zähne, als freue er sich wirklich. Nike Quinto kehrte zu
seinem Platz zurück und nahm ein Glas von Larrys Tablett. Und zum Beweis dafür, daß er immer noch
der alte war, sagte er: »Aber trotzdem, Meech, würdest du dich um meinen ungesund hohen Blutdruck
verdient machen, wenn du zusähest, so schnell wie möglich eine neue Haut zu bekommen.«
26.
Drei Monate lang wurde Meech Hannigan untersucht und verhört. Unter den vielen
Daten, die man seinen Speichern entnahm, war eine erstaunliche Information.
Kurz bevor Meech an Bord der BOB-XXI in den Transmitter gegangen war, hatte er für den
Bruchteil einer Sekunde die Gehirnschwingungen eines Laurins empfangen und gespeichert. Rhodan
befahl, die entsprechenden Daten an die Swoon weiterzugeben, damit die Mikroingenieure ein Gerät
entwickelten, mit dessen Hilfe man die Individualschwingungen eines Unsichtbaren simulieren
konnte. Für die Swoon war das eine schwierige Aufgabe, aber Rhodan hoffte, daß sie sie lösen
würden, denn er war sicher, daß die Terraner ein solches Gerät noch dringend benötigen
würden.
Was die Posbis anging, gab es keine nennenswerten Fortschritte.
Zwar hatten die von dem Spähermutanten Wuriu Sengu auf Frago gemachten Beobachtungen den
›Posbi-Spezialisten‹ Van Moders zu der Behauptung veranlaßt, daß die Posbis ihr Plasma auf Frago
selbst herstellten, aber wie sie das gelernt hatten, vermochte auch er nicht zu sagen.
Die Frage, wie die hypertoyktische Verzahnung funktionierte, war nach wie vor ungeklärt. Man
wußte nicht, wie im Innern eines Posbis die Verbindung zwischen Plasma, Positronik und
Hyperinpotronik hergestellt wurde. Der Stellenwert der Hyperinpotronik in diesem System blieb
rätselhaft. Es war klar, daß die Hyperinpotronik den Posbis ungewöhnlich schnelle und logische
Handlungsweise ermöglichte, aber ob sie darüber hinaus noch weitere Kompetenzen besaß, blieb auch
für Van Moders ein Rätsel.
Eines stand jedoch fest: Die Posbis begannen sich zunehmend für die Milchstraße zu
interessieren.
Perry Rhodan und Atlan sprachen sich über diese Bedrohung ab und entschlossen sich, neben der
Kette von Beobachtungsstationen ein gewaltiges Flottenaufgebot am Rand der Milchstraße zu
stationieren. Einhunderttausend Schiffe sollten ebensoviele Sektoren absichern. Um so wenig wie
möglich lebende Wesen bei eventuellen Angriffen der Gefahr einer Vernichtung auszusetzen, wurden
viele arkonidische Raumschiffe wieder auf Robotbetrieb umgerüstet. Jeweils einhundert solcher
Schiffe wurden von einem mit Raumfahrern besetzten terranischen Schiff kontrolliert.
Der Einsatzplan sollte in zwei Monaten abgeschlossen sein.
Die galaktischen Völker waren über die Ereignisse eingehend informiert worden. Die Bedrohung
aus dem Leerraum führte dazu, daß die bekannten galaktischen Machtgruppen enger zusammenrückten.
Sogar Springer und Akonen bekundeten ihr Interesse an einer Zusammenarbeit gegen den gemeinsamen
Feind.
Während immer mehr Einheiten Terras und Arkons ihre neuen Positionen am Rand der Milchstraße
bezogen, kam es im Leerraum zu einem Zwischenfall, der schließlich eine Wende in den
Auseinandersetzungen zwischen Posbis und Terranern einleiten sollte.
Ein terranisches Patrouillenschiff, die BRESLAU, entdeckte im Leerraum einen zweiten
Posbiplaneten.
Das Schiff wurde angegriffen, konnte aber fliehen und die Milchstraße erreichen.
Major Fielpan, der Kommandant der BRESLAU, brachte die Koordinaten der Dunkelwelt mit zum
heimatlichen Raumhafen und löste damit eine Serie von bedeutsamen Aktivitäten aus.
Major Fielpan hatte
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