Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
unterbrochen. Der Transmitter funktionierte nicht mehr.
    Eine Sekunde lang fühlte Ron die heiße Panik, die in ihm aufstieg. Dann erst sah er, daß der
zweite Käfig anscheinend unbeschädigt war. Die grünen Lampen leuchteten noch. Er zerrte Eric
hinüber. Diesmal gehorchte die Tür ohne Zögern. Sie schwang auf. Ron schob Erics langen,
schlaffen Körper hinein und legte ihn so zurecht, daß er die Gittertür wieder schließen
konnte.
    Dann lief er hinüber zur Schalttafel, riß den Hebel herunter und drückte den Auslöseknopf.
Eric Furchtbar war verschwunden – in die Sicherheit.
    Ron blieb an der Schalttafel stehen.
    »Meech!« schrie er. »Komm her!«
    Draußen auf dem Gang waren klappernde, dröhnende Schritte. Noch bevor Meech in Sicht kam,
antwortete er: »Benutzen Sie den Transmitter, der nächste Treffer kann uns …«
    Da war er schon. Die Fremden in dem Kantenschiff schienen von Mal zu Mal zu lernen, wie sie
der Station noch gefährlicher werden konnten. Um Ron herum öffnete sich ein ganzer Höllenschlund
von grellen Blitzen, beißendem Gestank, wütendem Zischen und betäubendem Donner. Er wurde hilflos
hin- und hergeschleudert. Er spürte, wie er lahm und müde wurde. Er versuchte, den krampfhaft
rüttelnden und zuckenden Bewegungen seiner Umgebung Widerstand zu leisten. Aber kein Muskel im
Körper gehorchte ihm mehr.
    Als der Lärm abebbte, blieb er still liegen.
    Er spürte kaum, wie er aufgehoben wurde. Er hörte ein paar wirre, leise Geräusche und das
summende Klappen einer Tür, die aus Drahtzaun zu bestehen schien. Im Augenblick wußte er nicht,
was das war. Ein paar Sekunden lang lag er wieder ruhig. Dann rann ihm brennender Schmerz durch
die Glieder, und es wurde finster.
    Dann wurde es wieder hell. Mit Rons Neugierde kehrte die Beweglichkeit zurück. Er fuhr in die
Höhe. Vor ihm öffnete sich eine Gittertür. Und dahinter lag die Transmitterstation an Bord des
Kreuzers JOANN.
    Meech. Wo war Meech geblieben?
    Meech hielt seine Chancen nicht für zu gering.
    Nicht für zu gering, als daß er nicht noch ein paar Minuten lang hätte an Bord der Station
bleiben können, um zu beobachten, was weiter geschah. Er kannte keine Angst. Wenn es in einem
Sonderprogramm so vorgesehen wurde, daß er Angst nach außen hin zeigen sollte, dann bereitete ihm
das keine Schwierigkeiten. Aber er wußte trotzdem nicht, was für ein Empfinden das war, das sich
dann auf seinem Gesicht und in seinen fahrigen Bewegungen widerspiegelte.
    Er verließ die Transmitterstation und sorgte dafür, daß das Schott nicht zufuhr. Er durfte den
letzten intakten Käfig nicht aus den Augen lassen. Er ging überhaupt nur deswegen auf den Gang
hinaus, weil ihn drinnen in der Station die Streufelder der Transportgeneratoren störten.
Schließlich wollte er die Abschüsse aus den Geschützständen verfolgen und vielleicht auch ein
paar andere Dinge, die sich sonst noch ereigneten. Er glaubte nicht, daß die Unsichtbaren sich
allein darauf beschränkten, das Kantenschiff zu beschießen. Sie hatten eine leistungsfähige
Sendestation zu ihrer Verfügung. Wenigstens war sie leistungsfähig gewesen, bevor das
Kantenungetüm zu feuern begann.
    Meech stellte fest, daß drei Geschützstände sich in höchster Aktivität befanden.
    Die Station bekam einen vierten und einen fünften Treffer. Meech klammerte sich an den
Schottrand. Dank seiner ungeheuren Kräfte verlor er seinen Stand nicht, obwohl die BOB-XXI
wenigstens einen doppelten Salto schlug.
    Besorgt hielt er nach dem letzten Transmitter Ausschau. Die Kontrollampen brannten noch, aber
sie flackerten.
    Es ist Zeit, sagte sich Meech. Wenn sie nicht innerhalb der nächsten fünf Sekunden
anfangen …
    Da fingen sie an.
    Meech spürte es deutlich. Über das energetische Getöse der Geschütze hinweg fühlte er die
ruhige, auf- und abschwingende Strahlung des großen Telekoms. Ruhig stand er da, nahm das
Wellenmuster in sich auf und speicherte es in seinem Gedächtnis. Die Grundschwingung und die
Modulation. Bis er sicher war, daß alles, was er nun noch zu hören bekam, nur eine Wiederholung
dessen war, was er schon aufgenommen hatte. Gleichzeitig gelang es ihm für den Bruchteil einer
Sekunde, die Individualimpulse eines der Unsichtbaren zu registrieren. Er speicherte den Impuls
in seiner Positronik, denn er war sicher, daß man ihn bald brauchen konnte.
    Dann verließ er seinen Horchposten. Mit wuchtigem Griff öffnete er die Tür des letzten

Weitere Kostenlose Bücher