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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewaltsam einen Weg suchte und dabei die Außenhülle aufriß.
    Mit rein intellektuellem Interesse hatte Brazo Alkher die Instrumententafel beobachtet.
Plötzlich begann er zu ahnen, was dieser Angriff zu bedeuten hatte.
    »Dies ist nur ein Scheinangriff!« rief er. »Vermutlich, um die Posbis dazu zu bringen, uns zu
helfen. Yokida, richten Sie die Impulsgeschütze auf die THEODERICH. Wir machen das Spiel mit.
Feuern Sie mit allem, was uns zur Verfügung steht.«
    Der Telekinet verstand und reagierte blitzschnell. Binnen weniger Sekunden war die THEODERICH
in der Zieloptik erkennbar, und Yokida löste die Waffen aus. Drei Impulsgeschütze, zu einer
Einheit verbunden, versuchten sich des Überfalls zu erwehren.
    Yokidas Gesicht war maskenhaft starr, als er seine Schüsse auf dem Schutzschirm des
Flaggschiffs wie einen harmlosen Wasserstrahl zerplatzen sah.
    Die Energiefelder der THEODERICH nahmen diesen Nadelstich kaum wahr, und in Claudrins Zentrale
schlugen auch die Instrumente kaum aus.
    »Feuer aus Grün!« schrie Brazo auf. »Der Fragmentraumer greift ein!«
    Das Posbischiff hatte urplötzlich Fahrt aufgenommen, war an der ALTA-663 auf knapp hundert
Kilometer Abstand vorbeigerast, jagte auf die THEODERICH zu und eröffnete im selben
Sekundenbruchteil aus allen Geschützen das Feuer auf das Flaggschiff Perry Rhodans.
    Für Augenblicke gab es an dieser Stelle des sternenarmen Raumes eine winzige Sonne – die
THEODERICH.
    Ihre Schutzschirme mußten bis zum Maximum durch Fremdenergie belastet worden sein. Aber die
Energie prallte ab. Sie zerfloß in elektrischen Wirbeln und wurde nun durch nachfolgende
Strahlschüsse wieder aufgeheizt.
    Plötzlich griffen die Vernichtungsstrahlen des Fragmentraumers ins Leere.
    Die THEODERICH war in dem Halbraum zwischen den beiden Dimensionen verschwunden. Das
Superschlachtschiff hatte eine Flucht vorgetäuscht. Und dieses Hinüberwechseln kam für den
Fragmentraumer so überraschend, daß seine Strahlen noch länger als drei Sekunden in die Richtung
schossen, wo die gigantische Kugel eben noch gestanden hatte.
    Dann kam schlagartig wieder die Raumschwärze über sie. Nur Outside, das dunkelrote Sonnenauge,
war zu sehen.
    »Moders, funktioniert unsere Spezialantenne noch? Kontrolle, bitte!«
    Der Robotiker, noch ganz unter dem Eindruck des Kampfes zwischen den Riesenschiffen, zuckte
sichtbar zusammen, schluckte und nahm dann die Kontrollen vor.
    Die Spezialantenne war für sie lebenswichtig. Über sie konnten sie Notrufe an die THEODERICH
senden, falls es zu einer Entführung kommen sollte oder wenn sie in eine gefährliche Lage
gerieten. Zwar war es ziemlich sicher, daß die Posbis diese Notrufe orten konnten, aber sie
würden mit den Signalen nichts anfangen können. Und bevor sie ihr Mißtrauen dazu verleiten würde,
die ALTA-663 zu vernichten, würde die THEODERICH zur Stelle sein und den Terranern die Flucht mit
dem Transmitter ermöglichen.
    »Spezialantenne in Ordnung«, meldete Moders an Alkher. »Aber wenn das alles zutrifft, was ich
hier an den Instrumenten ablese, dann ist die ALTA-663 ein Haufen Schrott. Wir brauchen einen
Maschinenschaden nicht mehr zu simulieren – wir haben ihn bereits. Ein Fünftel des Schiffes
ist entweder explodiert oder von Energiestrahlen zerschmolzen worden. Weit kommen wir mit diesem
Raumer nicht mehr.«
    Das war für Alkher das Signal, schleunigst ihren Notausgang, den Torbogentransmitter, zu
überprüfen. Wuriu Sengu übernahm mit noch einem Mann die Kontrolle. Da klang plötzlich eine
fremde Stimme auf. Sie kam aus dem Simultanübersetzer und wurde elektronisch erzeugt.
    »Seid ihr wahres Leben?«
    Zehn Männer blickten auf den Lautsprecher. Zehn Männer hielten den Atem an. Jeder wußte, daß
der zweite Teil ihres Unternehmens gerade begonnen hatte.
    »Seid ihr wahres Leben?« klang es erneut aus dem Lautsprecher des Simultanübersetzers, der die
aufgefangenen Funksymbole erhalten, gedeutet und in Worte übertragen hatte.
    Die im gleichen Zeitabstand wiederkehrende Frage verriet, daß sie von einem Roboter gestellt
wurde.
    Brazo aber wußte auch, daß der Bogen bei einem Roboter nicht überspannt werden durfte. Langsam
bewegte sich seine Hand, und die Finger berührten einen Sensor. Auf der Wellenlänge des
Posbisenders arbeitete jetzt ihr vorgeschaltetes Funkgerät.
    »Wir sind wahres Leben«, sprach Alkher in Richtung des Mikrophons.
    Es war bedeutungslos, ob er akzentuiert sprach oder nicht. Er hätte

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