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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Worte auch singen
können. Der Übersetzer machte Symbole daraus, gab sie an den Sender weiter, und der strahlte sie
ab.
    Alkher griff nach links. Er schaltete den großen Schiffssender auf Null herunter. Der Notruf
der ALTA-663 verklang. Nur noch das Gerät vor dem Interpreter arbeitete.
    Was kam jetzt? Die Männer warfen sich fragende Blicke zu.
    »Das wahre Leben bekennt sich zur Form. Gebt die eure preis, damit wir euch helfen
können.«
    Etwas Ähnliches hatte Captain Alkher erwartet. Er fühlte seine Hilflosigkeit. Wie sollte er
diese Aufforderung beantworten? Was verstand der Posbi unter Form? Oder sollte etwa der
Simultanübersetzer ein Symbol falsch aufgeschlüsselt haben?
    Brazo fühlte durch seinen Fluganzug den Druck einer Hand auf der Schulter. Als er den Kopf zur
Seite drehte, sah er Van Moders neben sich stehen. Den Zeigefinger der linken Hand hielt er
demonstrativ gestreckt. Unsicher blickte der Captain den Robotiker an. Dessen Lippen formten sich
zu dem Wort: Eins. Dazu machte er nun mit der Hand eine allesumfassende Bewegung.
    »… Gebt die eure preis, damit wir euch helfen können!« kam der Spruch zum zweitenmal
durch.
    Van Moders' aufforderndes Nicken ließ es Brazo Alkher wagen, jetzt zu antworten. Aber er
fühlte sich in seiner Haut nicht wohl.
    »Ich bin das Schiff, und das Schiff ist ich!« Brazo staunte selbst über seine Stimme, die ihm
fremd vorkam.
    »Wir schaffen einen Hyperweg. Trefft dazu die Vorbereitungen.«
    Was, um alles in der Welt, war denn ein Hyperweg?
    Was meinte der Roboter damit?
    Blitzschnell hatte Tama Yokida seinen Platz verlassen, stand nun neben Brazo Alkher, schaltete
das Mikrophon ab und sprudelte erregt heraus: »Hyperweg, Brazo, das muß ein Übersetzungsfehler
des Simultangeräts sein. Hyper, gleich über, und für den Weg dann den Begriff Gang setzen. Wir
schaffen einen Übergang, müßte es heißen, aber ich kann mich auch irren.«
    Nur wenig erleichtert seufzte Alkher auf. »Wenn uns noch mehr solche Schwierigkeiten begegnen,
dann dürfen wir uns gratulieren.« Und jetzt mußte er in der Terminologie des Simultangeräts
antworten. Das Mikrophon wurde wieder eingeschaltet. »Ihr werdet mich offen finden, aber der
Hyperweg zerbricht, wenn ihr nicht wahres Leben seid.«
    »Wir sind wahres Leben, Eins. Schutz wahrem Leben, das allein Schutz verdient.«
    Hatte es nicht gefühlsbetont geklungen, obwohl die Stimme des Übersetzers dazu nicht in der
Lage war? Aber drückte diese eigentümliche Formulierung des zweiten Satzes nicht eine
unverkennbare Herzlichkeit aus?
    »Schutz wahrem Leben, das allein Schutz verdient!« Brazo wiederholte einfach den Satz. Er
wußte nicht, und hoffte inbrünstig, die Gegenstation auf dem Fragmentschiff würde abschalten.
    Doch der Posbi dachte nicht dran. »Schutz dir, Eins, und Stärke deinem Leben! Warum finden wir
dich nicht offen? Ist deine Beschädigung so groß, daß du dazu nicht mehr in der Lage bist,
Eins?«
    Die ALTA-663 hatte von den Posbis nun auch einen Roboternamen bekommen. Aber Brazo Alkher
blieb keine Zeit, darüber nachzudenken. Er versuchte die große Schleuse des Kugelraumers zu
öffnen.
    Das nicht zu übersehende Rotlicht auf der großen Schalttafel besagte alles. Die THEODERICH
hatte die ALTA-663 zu gut getroffen. Die Hauptschleuse ließ sich nicht mehr betätigen.
    Das Mikrophon war wieder ausgeschaltet worden. Brazo sah sich im Kreis um. »Rückzug unter die
Kuppelschalen!«
    Er blieb als einziger sitzen. Er mußte dem Fragmentraumer antworten und ihm mitteilen, daß die
Schleuse sich nicht mehr öffnen ließ.
    Brazo schaltete das Funkgerät ab und zog sich in die rechte Kuppelschale zurück. Dort war ein
weiteres Symbolfunkgerät installiert, mit dem er Kontakt zu den Posbis aufnehmen konnte. Nichts
mehr in der Zentrale erinnerte daran, daß sich hier vor wenigen Minuten noch zehn Menschen
aufgehalten hatten.
    »Hier, Eins. Ich bin nicht mehr in der Lage, mich zu öffnen.«
    Fast auf dem Fuß kam die Antwort: »An Eins: Wir haben es schon festgestellt. Wir öffnen dich
von außen.«
    Aufmerksam beobachtete Alkher das Schließen des Schlitzeingangs. Nach menschlichem Ermessen
war ihr Versteck vor den Posbis absolut sicher. Er blickte sich nach dem Spähermutanten Wuriu
Sengu um. Dessen parapsychische Fähigkeiten ließen ihn in und durch jede Materie sehen.
    »Sie sind schon im Schiff, Brazo«, gab Sengu bekannt. »Ich zähle fünfzehn, sechzehn, nein
achtzehn Roboter. Jeder

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