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Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Titel: Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war ihm unangenehm. Er dachte, daß Kedrick wieder seine Ausbildung erwähnen würde, doch der Spezialist schwieg.
    »Wollen Sie nicht den Bildschirm einschalten?« erkundigte sich Pyhahn.
    »Wozu?« meinte Kedrick.
    Der Leutnant errötete. Ohne ein weiteres Wort drückte er auf den Knopf, dessen Schaltung das Gerät zum Arbeiten brachte. Das Bild ähnelte jenem, das sie bereits an Bord der UPPSALA gesehen hatten. Nur waren sie jetzt näher an der Dunkelwelt, so daß die stattfindenden Energieentladungen wie ein feines Filigranmuster aussahen, das den gesamten Planeten überzogen hatte.
    Während die Space-Jet auf Frago zuraste, würde Semajin an Bord des Leichten Kreuzers die ersten Infrarotaufnahmen machen. Dabei würde die UPPSALA den gesamten Planeten umkreisen, damit sich ein genaues Bild ergab.
    Pyhahn fragte sich, warum die Aufnahmen der Spezialkameras nicht genügten. Wozu mußten sie noch ihr Leben aufs Spiel setzen? Kedrick schien über ihren Auftrag auch nicht gerade erfreut zu sein, aber er hatte dem Major nicht widersprochen, als Semajin den Befehl zum Aussteigen gegeben hatte.
    Dieser Kedrick gab Pyhahn ständig neue Rätsel auf. Der Spezialist schien kaum zu empfinden, daß sie durch eine unvorstellbare Leere flogen, in der in einem Umkreis von Hunderten von Lichtjahren Frago und die UPPSALA die einzigen festen Körper waren.
    »Nun?« fragte Kedrick. »Wie sieht es aus, Leutnant?«
    Pyhahn starrte unsicher auf den Bildschirm. Hätte er nicht gewußt, was sich auf Frago abspielte, er hätte den Anblick vielleicht als schön empfunden. Kedrick streckte sich auf seinem Sitz, um ebenfalls etwas zu sehen.
    Der Spezialist lenkte das Kleinraumschiff in immer enger werdenden Spiralen der Oberfläche von Frago entgegen. Das Bild auf dem Beobachtungsschirm veränderte sich ständig. Was zuvor unbedeutend scheinende Lichtpunkte waren, zeigte sich nun in der Form von Glutmeeren, die von den fürchterlichen Waffen der Posbis in den Boden Fragos gebrannt wurden.
    Die Vorstellung, daß sie in wenigen Minuten auf Frago landen würden, ließ Leutnant Pyhahn erschauern. Er sehnte sich plötzlich nach der Stimme Semajins, hoffte, daß sie jetzt in dem Lautsprecher aufklingen würde, um den Befehl zur Umkehr zu geben.
    Aber die UPPSALA schwieg.
    Unverhofft drehte sich Kedrick um und lächelte.
    »Wir haben es gleich geschafft«, gab er bekannt.
    Der Bildschirm war jetzt vollkommen dunkel, bis auf einen schwachen Schimmer, der von irgendwo einzufallen schien. Pyhahn fühlte, wie seine Magennerven sich anspannten. Mußten sie nicht damit rechnen, von den Robotern unter Beschuß genommen zu werden?
    Der Leutnant hoffte, daß die Posbis genug mit sich selbst zu tun und keine Zeit hatten, sich um das kleine Raumschiff zu kümmern. Kedrick bediente die Kontrollen mit bewundernswerter Sicherheit. Als Pilot, gestand sich Pyhahn ein, schien der Spezialist auf jeden Fall brauchbar zu sein.
    Es gab einen schwachen Ruck, als die Space-Jet auf dem Planeten aufsetzte. Kedrick kam aus seinem Sessel hoch. Seine Bewegungen waren schnell.
    »Sofort den Schutzanzug anlegen, Leutnant«, sagte er. »Es ist immerhin möglich, daß wir beschossen werden.«
    Pyhahn fragte sich im stillen, ob ihnen dann der Anzug noch helfen würde. Er begann, das Ungetüm nach Kedricks Anweisungen über seinen Körper zu ziehen. Kedrick sah ihm grinsend zu.
    »Hören Sie, Ellis«, knurrte Pyhahn aufgebracht, »das ist keine Modenschau.«
    Kedrick wurde sofort wieder ernst. Er zog nun ebenfalls seinen Anzug über, war aber noch schneller fertig als der Leutnant.
    Durch die Sichtscheibe erschien Kedrick dem Leutnant wie ein vorsintflutliches Ungeheuer. Schwerfällig bewegte der Spezialist sich zur Schleuse.
    »Wir stehen über Helmfunk miteinander in Verbindung«, hörte Pyhahn die Stimme Kedricks in seinen Ohren dröhnen. »Wenn wir die Schleuse verlassen, vergessen Sie nicht, Ihren Scheinwerfer einzuschalten.«
    Der Leutnant schluckte heftig. Seine Hände zuckten. Innerhalb weniger Augenblicke würde Kedrick die Schleuse öffnen. Dann waren sie durch nichts mehr von der Außenwelt getrennt.
    »Bleiben Sie dicht bei mir«, empfahl Kedrick. »Wir dürfen uns nicht zu weit voneinander entfernen.«
    »Ihre Ausbilder haben wohl an alles gedacht?« fragte Pyhahn spöttisch.
    »Nur nicht an Offiziere der Solaren Flotte, die alles besser wissen«, antwortete Kedrick mit Bedauern in der Stimme.
    Bevor der Leutnant eine bissige Antwort geben konnte, hatte Kedrick die

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