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Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Titel: Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wieder ihre energetische Spannungskraft.
    »Was ist das nur für eine höllische Waffe?« murmelte Hal Mentor und drückte die Transitionstaste.
    Im Nullzeitsprung verschwand die GAUSS, um dicht vor der Hundertsonnenwelt zu rematerialisieren. Es gab keinen Mann an Bord, der unter dem Transitionsschock nicht stöhnte und sich den schmerzenden Nacken rieb. Überall wurden Verwünschungen laut. Mentor bekam keine Zeit, sein körperliches Befinden zu kontrollieren.
    Von acht Tropfenschiffen der schwersten Klasse wurde die GAUSS angeflogen.
    Vor dem Raumer stand der saturnähnliche Sonnenring. Zwischen zwei Kunstsonnen kam ein noch stärkerer Verband Laurinschiffe heran. Hal Mentor zuckte nicht einmal zusammen, als er an den Instrumenten ablas, daß die Schutzschirme der GAUSS nicht mehr existierten.
    Unter diesen Voraussetzungen war sein Raumer nichts anderes als eine leicht zu zerstörende Metallkugel. Sie mußte unter dem ersten Treffer auseinanderfliegen.
    Mentor befahl auszusteigen. Die Besatzung legte in größter Hast die Raumanzüge an.
    Die Entfernung von der Hundertsonnenwelt betrug noch 247.000 Kilometer.
    Da schlug es im Schiff schon ein. Der Treffer mußte einen Teil der Ringwulstanlage auseinandergerissen haben. Aus der Funkzentrale stürzte die Besatzung. Mentor wartete, bis der letzte Mann den Steuerraum verlassen hatte. Er rechnete nicht mehr damit, noch bis zu einem der Raumgleiter zu kommen.
    Ein neuer Schlag dröhnte durch die GAUSS. Als er verhallte, waren die Geräusche, die bisher aus dem Maschinenraum gedrungen waren, verstummt. Aber Teile der internen Energieversorgung liefen noch. Der Hauptantigravschacht funktionierte noch. Mentor war der letzte Mann, der durch ihn zum Hangar hinunterschwebte, wo die Raumgleiter lagen.
    Er rannte über das Deck, spurtete in die Raumgleiterhalle und sah einen Offizier vor der Bordverständigung stehen, der gerade eine Kontrolle über die Anwesenheit der Besatzungsmitglieder durchführte.
    Die Verständigung blieb still.
    »Major, dreiundsiebzig Mann fehlen.«
    »Absetzen«, erwiderte Mentor darauf.
    »Ich rufe noch einmal durch.«
    Dazu kam er nicht mehr. Ein Teil der anfliegenden Laurinschiffe hatte sich auf die GAUSS eingeschossen. Es war ein Wunder, daß der Hangar der Raumgleiter noch keinen Treffer erhalten hatte.
    Das Schiff krachte in allen Fugen, dann brach die GAUSS auseinander. Das Außenschott der Raumgleiterhangars öffnete sich nicht mehr.
    »Besatzung des ersten Gleiters raus! Im Manuellbetrieb Schleuse öffnen!« rief Mentor über den Helmfunk. Es war die einzige Chance, auf diesem Weg noch zu entkommen.
    Die Männer im ersten Gleiter hatten ihre Kaltblütigkeit nicht verloren. Wie bei einer Notfallübung sausten sie aus ihrem Rettungsboot, eilten zur Schleuse, setzten die Mechanik in Betrieb und begannen, das gewaltige, zweiteilige Schott Zentimeter um Zentimeter zu öffnen.
    Aus der Tiefe leuchtete der Saturnring der Hundertsonnenwelt in den Hangar hinein.
    Die GAUSS begann zu brennen. Die Warnung in den Raumanzügen hatte angesprochen. Atomarer Zerfall herrschte im Schiff. In jeder Sekunde konnte der Trümmerhaufen auseinanderfliegen.
    Die Männer an den beiden Schleusenhälften arbeiteten um ihr Leben. Mentor, der ihnen von der Verständigungsstelle aus zusah, wußte, daß sie ihr Bestes taten. Jeder Befehl war hier unangebracht.
    Die GAUSS drehte sich schneller und schneller. Jetzt schien sie zu kippen. Das eigene Wort war nicht mehr zu verstehen. Über den Köpfen der Männer riß unter nicht abreißendem Explosionsdonner das Schiff auseinander. Mentor hatte kaum noch Hoffnung, daß auch nur ein einziger Mann lebend herauskam.
    Dann aber hatte die Besatzung des ersten Gleiters die Schleuse so weit geöffnet, daß die Rettungsboote in den Raum vorstoßen konnten.
    Gleiter Nummer eins hatte es bereits geschafft. Die anderen Boote folgten dichtauf. Drei Rettungsboote blieben unbenutzt stehen.
    Die GAUSS hatte dreiundsiebzig Tote zu beklagen.
    Wir kommen durch, dachte Hal Mentor nach Ablauf der ersten fünf Minuten, während die GAUSS schon nicht mehr existierte.
    Auf dem kleinen Bildschirm sah er die übrigen Gleiter mit verwegenen Manövern durch die Reihen der Laurinschiffe brechen. Die winzigen Rettungsboote, längst nicht so schnell wie die Schiffe der Unsichtbaren, machten ihre Langsamkeit jedoch durch ihre außerordentliche Wendigkeit doppelt wett. Und den Laurins hinter den Waffenoptiken mußte es inzwischen unheimlich sein, weil es ihnen

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