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Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Titel: Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht gelang, die winzigen Objekte mit ihren Strahlen zu erfassen. Schossen sie wirklich einmal, dann war die Stelle, wo sich gerade noch ein Raumgleiter befunden hatte, leer und das Boot auf anderem Kurs.
    Gefährlich nahe an einer der zweihundert Kunstsonnen vorbei flog Mentor seinen Gleiter. Er wußte, was er riskierte, aber er rechnete sich aus, daß die harte Strahlung der Kunstsonnen winzige Distanzmessungsfehler bei den Laurins auslösen müßte. Er und seine Männer hatten längst alle Filter vorgeschaltet, aber das Licht war in seiner Intensität so stark, daß die Hilfsmittel es kaum absorbieren konnten.
    Das Triebwerk heulte unter Vollast. Mentor hatte einen Tropfenraumer entdeckt, der seinem Gleiter gefolgt war.
    »Ohne Antiflektor-Orter hätten uns die Laurins längst abgeschossen«, sagte er mit leichtem Triumph in der Stimme und hatte wieder Kurs in den Leerraum genommen. Aber nur für Sekunden. Als er das Laurinschiff den riesigen Bogen fliegen sah, nahm er kurz den Gleiter herum und stieß auf den Planeten herunter.
    »Major, wir sind die letzten!« rief ihm ein Mann zu. Er deutete auf die winzigen, silberglänzenden Punkte, die sich schon dicht über der Hundertsonnenwelt befanden.
    Rhodan und Atlan beobachteten von der Zentrale der X-1 aus das Geschehen. Bei ihnen liefen alle Informationen zusammen. Die Lage wurde immer aussichtsloser.
    »Das Verhalten der Inpotronik den Laurins gegenüber ist nicht zu übersehen«, sagte Rhodan. »Bisher haben die Posbis noch keinen einzigen Versuch unternommen, sich den Laurins entgegenzustellen, obwohl die ersten tropfenförmigen Schiffe bereits knapp außerhalb der Lufthülle stehen. Kein einziges planetarisches Abwehrgeschütz ist aktiviert worden. Damit ist für mich endgültig klar, daß die uralte Sicherheitsschaltung, die bei der Beseitigung des Haßrelais zu wirken begann, das Handeln der Inpotronik bestimmt. Die Inpotronik ist gegen ihren Willen zum Verbündeten der Laurins geworden.«
    Atlan hatte schweigend zugehört.
    »Meine Überlegungen gehen in dieselbe Richtung«, sagte er schließlich. »Die Inpotronik ist derzeit nicht in der Lage, die Laurins als Feinde zu betrachten. Ich frage mich nur, was geschieht, wenn die Laurins auch Einrichtungen der Hundertsonnenwelt oder die Inpotronik selbst angreifen? Ist die Sicherheitsschaltung wirksam genug, um auch in diesem Fall die Inpotronik zu beeinflussen, oder wird der Logiksektor in der Lage sein, sich zur Wehr zu setzen?«
    »Möglicherweise gerät die Inpotronik durch sich widersprechende Befehlsimpulse in eine Situation, bei der ihr kein anderer Ausweg mehr bleibt, als sich selbst zu vernichten«, gab Rhodan zu bedenken.
    In diesem Augenblick meldete sich Tschubai. »Wir sind wohlauf, sitzen aber momentan fest. Wir halten hier Stellung, solange es geht. Sollte sich die Situation verschlechtern, bringe ich die Männer in Sicherheit. Macht euch um uns keine Sorgen.«
    Rhodan wechselte einige Worte mit dem Teleporter, um sich über die allgemeine Lage innerhalb der Inpotronik zu erkundigen. Er unterbrach die Verbindung, nachdem Tschubai ihm gestanden hatte, daß die Wissenschaftler noch keinen Schritt weitergekommen waren. Dann wandte er sich wieder Atlan zu.
    »Ich hoffe, daß es dem Plasma wieder gelingt, die Kontrolle über die Inpotronik zu übernehmen. Bull kann mit seiner Flotte in frühestens achtzehn Stunden hier sein. Bis dahin könnten die Laurins, falls sich nichts ändert, die Hundertsonnenwelt in eine Gluthölle verwandelt haben, obwohl die Anzeichen derzeit nicht danach aussehen. Sie haben noch keinen einzigen Schuß auf die Oberfläche des Planeten abgegeben. Merkwürdig.«
    Atlan lachte bitter. »Merkwürdig hin, merkwürdig her. Ich habe es aufgegeben zu versuchen, einen Laurin zu verstehen. Ich …«
    Ein gewaltiger Erdstoß schüttelte die Oberfläche der Hundertsonnenwelt. Die X-1 schwankte. Ihre Teleskopstützen streckten und verschoben sich bis auf acht Meter nach beiden Richtungen. Die Gläser, die vor Rhodan und Atlan auf dem Tisch standen, fielen zu Boden.
    Dann kam schon die nächste Erschütterungswelle. Sie war noch stärker. Die beiden Männer drohten aus ihren Sesseln zu fallen. Begleitet wurde der Erdstoß von einem unbeschreiblichen unterirdischen Grollen.
    Fassungslos sahen sich die Männer an. Die X-1 federte in diesem Moment nach unten, um anschließend durch das Teleskopsystem wieder in normale Lage gebracht zu werden.
    Im Schiff gab es keinen Alarm. Die

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