Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt
Laurins stürzten, sobald diese auftauchten? Rhodan war entschlossen, Wissenschaftler nach Surprise zu schicken, die vielleicht mehr über die Laurins herausfinden würden.
Van Moders schien seine stummen Gedanken erraten zu haben.
»Wir haben natürlich noch keine Klarheit«, sagte er. »Aber es ist anzunehmen, daß den Laurins ein Fehler unterlaufen ist. Die Posbis hatten ursprünglich wahrscheinlich eine andere Aufgabe.«
»Das ist anzunehmen«, stimmte Rhodan zu. »Welche Aufgabe sie jedoch hatten, werden wir wohl kaum herausfinden. War es eine zerstörerische oder konstruktive? Davon hängt vieles ab. Fast möchte man annehmen, daß die Laurins die Posbis zum Zweck der Vernichtung einsetzen wollten.«
»Die Geister, die ich rief …«, murmelte Van Moders.
Rhodan klappte seinen Helm auf. Er begann den schweren Raumanzug abzulegen. Van Moders und die beiden Wissenschaftler folgten seinem Beispiel.
Rhodan schnippte mit den Fingern. »Daher also die krampfhaften Bemühungen der Laurins, die wildgewordenen Maschinen zu bändigen.«
»Das Ganze ist mir unheimlich«, gestand der Robotiker. »Ich kann mir nicht helfen, aber ich glaube, daß wir, wenn wir die Sache weiterverfolgen, noch böse Überraschungen erleben. Irgendwo ist eine Lücke, die ich nicht schließen kann.«
»Was meinen Sie damit?«
»Das Plasma. Es gibt mir große Rätsel auf. Schließlich war es das Plasma, das die Posbis verändert hat. Die Laurins haben es nur übertragen.«
Rhodan packte Van Moders am Arm.
»Reden Sie schon«, forderte er. »Sie haben wieder eine Theorie parat und wollen damit nicht herausrücken.«
Van Moders machte einen Schritt zurück. Er stützte sich mit beiden Händen auf eine Platte. Sein Gesicht war ernst.
»Es gibt ein altes Märchen«, sagte er betont. »Es handelt von der Seele eines bösen Menschen, die hilflos durch Raum und Zeit geistert. Als Seele ist sie völlig ungefährlich. Dann jedoch erhält sie durch die Dummheit eines Menschen einen neuen Körper, das heißt, daß sie jetzt in der Lage ist, jede nur denkbare Untat auszuführen.«
»Ich glaube nicht an Seelenwanderung.« Rhodan lächelte.
»Ich auch nicht«, sagte Van Moders düster, »aber an die Dummheit, die katastrophale Fehler zuläßt.«
Rhodan sah ihn aufmerksam an. »Sie würden einen solchen Fehler nie begehen?«
Van Moders schüttelte stumm seinen Kopf. Nach einer Weile sagte er wie zu sich selbst: »Einen solchen Fehler nicht. Es läge nicht in der menschlichen Mentalität.«
9.
Bully, mit bürgerlichem Namen Reginald Bull, ließ sich ächzend auf dem Sitzkissen nieder, das Keechie zu ihm herübergeschoben hatte. Perry Rhodan, der bereits Platz genommen hatte, lächelte Fyrn zu, der das dritte Kissen des Tisches belegte.
»Unser Dicker benötigt einige Zeit, bis er die bequemste Stellung findet«, erklärte er.
Bully warf Rhodan einen wütenden Blick zu. Er erhob sich etwas, um sich dann mit einem Ruck erneut zu setzen. Das Kissen schrumpfte um die Hälfte seiner normalen Höhe zusammen.
»Ah!« rief Bully genießerisch, der beste Beweis, daß er sich jetzt wohl zu fühlen begann. »Dann wollen wir einmal.«
»Du wirst dich doch nicht betrinken?« erkundigte sich Rhodan.
Bully hob entrüstet die Augenbrauen. »Betrinken? Ich habe nur daran gedacht, die Rückkehr des verlorenen Sohnes zu feiern. Übrigens, Fyrn: Ich habe einen Platz für Sie an Bord der F-49. Wenn es Ihnen Spaß macht, können Sie in drei Tagen mit dem Forschungsschiff starten.«
»Was hat Berhaan gesagt?« fragte der Akone.
»Nicht viel«, antwortete Rhodan ausweichend.
»Nun«, sagte Bull, »dann fang schon an zu erzählen. Du bist ganz gelb um die Nase, so ausgetrocknet hat dich Outside.«
Er lachte und bog sich dabei nach vorn. Keechie glitt heran und nahm ihre Bestellungen entgegen.
Rhodan wartete, bis der Newraner verschwunden war, dann sagte er: »Es gibt Arbeit, Dicker.«
In komischer Verzweiflung schlug Bully seine Hände über dem Kopf zusammen.
»Kaum bist du auf der Erde, schon geht es wieder los«, beklagte er sich.
Rhodan ließ sich nicht beirren. »Du kennst die Forschungsergebnisse von Surprise. Obwohl die Lage jetzt noch verzwickter erscheint, können wir doch die Quelle der Gefahr erkennen, der das Solare Imperium, ja, die gesamte Galaxis ausgesetzt ist.«
»Die Gefahr ist nicht größer als zuvor«, nörgelte Bully.
»Das stimmt, aber wir können sie jetzt endlich in ihrem ganzen Ausmaß übersehen, Dicker. Noch sind die Laurins
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