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Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Titel: Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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müssen sie in einer knappen Stunde hier sein.«
    Eine knappe Stunde. Endicott biß sich auf seine Unterlippe. In diesem Zeitraum konnte eine Menge geschehen. In einer knappen Stunde konnten viele Männer sterben. Wichtige Männer.
    Männer wie Atlan, John Marshall und Van Moders.
    Und ein Mann wie Perry Rhodan.
    In spätestens zwei Stunden würde Outside hinter dem Horizont versinken. Die Schatten der Felsen waren länger geworden, aber die Hitze hatte nur unwesentlich nachgelassen.
    Seit der Zerstörung ihres Großraumschiffs hatten die Laurins nicht mehr angegriffen. Die schreckliche Explosion schien ihren Kampfgeist gebrochen zu haben.
    In Anbetracht des schlechten Zustands der Wissenschaftler hatte Rhodan darauf verzichtet, weiter durch das Tal zu marschieren. Atlan berichtete über Helmfunk, daß der Stützpunkt, den die Eingeborenen von Mechanica einst auf Surprise errichtet hatten, durch die Detonation keine sichtbaren Schäden davongetragen hätte. Der Arkonide hatte seine Männer vor den Eingängen der Gleitrampen zusammengezogen, griff jedoch nicht an, da sich die Laurins vor den Öffnungen versammelt hatten.
    Surprise war zu einer stillen Welt geworden, zu einer Welt des Todes. Für Rhodan stand fest, daß ein Großteil der Männer den nächsten Morgen nicht mehr erleben würde. Aber auch jene, die stark genug sein würden, um durchzuhalten, hatten keine Chance.
    Trotz seiner Erschöpfung entwickelten sich Rhodans Gedankengänge in erstaunlicher Klarheit. Er nahm sich Zeit, über die Zusammenhänge nachzudenken, die zwischen Laurins, den verstorbenen Wesen Mechanicas und den Posbis bestehen mußten.
    Zwischen den Laurins und den biopositronischen Robotern bestand eine erbitterte Feindschaft. Aus irgendeinem Grund bekämpften sie sich ohne Erbarmen. Sofern diese Auseinandersetzung überhaupt einen Vorteil für Terra bot, dann nur den, daß sich weder die Posbis noch die Laurins auf das Solare Imperium konzentrieren konnten.
    Rhodan war so in seine Gedanken vertieft, daß er es erst beim zweitenmal merkte, daß das Armbandfunkgerät ansprach. Dann reagierte er jedoch in gewohnt schneller Art.
    Der Funkruf war in keinem Geheimkode abgefaßt. Er besagte, daß der Leichte Kreuzer MONTANA in das System von Outside eingedrungen war und die Notsignale empfangen hatte.
    »Wir haben Kontakt!« rief Rhodan und sprang auf.
    Die Lethargie wich von den Männern. Sie erhoben sich von ihren Plätzen und umringten Rhodan, der das Funkgerät kontrollierte.
    »Es ist der Leichte Kreuzer MONTANA«, berichtete Rhodan erregt. »Sie haben unsere Notrufe empfangen.«
    Die Männer brachen in Triumphgeschrei aus. Mit einem kurzen Wink gab Rhodan Gucky zu verstehen, daß Atlan sofort unterrichtet werden mußte. Der Mausbiber verschwand im Teleportersprung.
    Rhodan bestätigte den Empfang. Dann gab er einen kurzen Bericht an Major Endicott und verständigte den Kommandanten über ihre Lage. Er wiederholte den Befehl Mercants, daß der Major sich zurückhalten sollte, bis der Verband terranischer Schlachtschiffe eingetroffen war.
    Rhodan konnte sich denken, wie schwer das dem Major fiel. Sie hielten die Verbindung mit der MONTANA aufrecht, um jederzeit von neuen Angriffen durch die Laurins berichten zu können.
    Nachdem Endicott über die wichtigsten Geschehnisse informiert war, wandte sich Rhodan an die um ihn versammelten Wissenschaftler, Spezialisten und Mutanten.
    »Es sieht so aus, als sollte sich unser Widerstand, den wir gegen die Laurins geleistet haben, doch noch lohnen. Wir wissen nicht genau, welche Kraft uns auf diesen Planeten verschlagen hat. Van Moders glaubt, daß der Transmitter der Mechanica-Wesen unseren Sprung durch den Akonen-Transmitter beeinflußt hat. Nehmen wir einmal an, daß diese Theorie stimmt. Die Laurins haben also dadurch, daß sie die unterirdischen Anlagen wieder in Betrieb genommen haben, unliebsamen Besuch von uns erhalten. Sie konnten nicht wissen, daß sie uns eine Chance gaben, dem Rätsel der Posbis auf die Spur zu kommen. Ich bin fest davon überzeugt, daß wir auf Surprise, vornehmlich innerhalb des Stützpunkts, wertvolles Forschungsmaterial entdecken werden. Das Erbe einer längst verschollenen Rasse, das uns beinah zum Verhängnis geworden wäre, kann nun zu einer wirksamen Waffe gegen die biopositronischen Roboter werden. Natürlich dürfen wir die Gefahr der Laurins nicht unterschätzen. Wir wollen deshalb nicht den Fehler begehen, Endicott zu einer voreiligen Landung zu veranlassen.«

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