Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Titel: Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
verhindern. Als ihr das Schiff verlassen hattet, entglitt mir die Kontrolle über das Plasma. Als ich mich einigermaßen erholt hatte, versuchte ich das Schiff zu stoppen, indem ich das Plasmagehirn zwang, den Antrieb zu beschädigen. Leider gelang mir dies erst viel zu spät, denn inzwischen hatte das Posbischiff Frago fast erreicht. Es wäre mir lieber gewesen, wenn mir dies früher gelungen wäre, denn ich wußte, daß ihr mir folgen würdet. Es ist mir aber gelungen, den Flug hierher zu verzögern, damit ihr vor dem Fragmentraumer da sein konntet. Das Plasma hat die Kontrolle über das Schiff wieder übernommen und mich zurückgedrängt. Die Plasmagehirne absorbieren mein Bewußtsein. Der Absturz in den relativistischen Schutzschirm der Posbis auf Frago wird das Schiff vernichten und mich davor bewahren, nicht existent zu werden – aber ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Vielleicht bewirkt der Zusammenprall zweier Zeitfelder Effekte, die ich mir noch nicht vorstellen kann. Es ist möglich, daß ich dadurch freikomme – aber es kann auch anders kommen.«
    In die Pause hinein fragte Rhodan: »Du bist doch entkommen – warum bleibst du nicht hier?«
    »Es ist nur mein halbes Bewußtsein, das in Ellerts Gehirn weilt. Die andere Hälfte ist im Fragmenter. Ich muß zu ihm zurückkehren. Hör zu, Rhodan. Dieser Körper ist nutzlos geworden. Es ist mir egal, was du mit ihm machst. Ich brauche ihn nicht mehr.«
    »Wir werden ihn in die Gruft bei Terrania zurückbringen und dort bestatten.«
    »Danke, Perry. Wir werden uns dort wiedersehen, falls es mir je gelingt, den Posbis zu entkommen.«
    Rhodan sah kurz auf den Bildschirm, der ihn von dem unterrichtete, was in der Kommandozentrale geschah. Bullys Gesicht war zu erkennen. »Wie lange noch, Bully?«
    »Noch dreißig Sekunden, dann trifft der Fragmenter auf den Zeitschirm.«
    Rhodan sah wieder in die toten, starren Augen Ellerts.
    »Ich werde dich überall suchen, Ernst. Ich glaube nicht, daß dies das Ende ist. Ich kann es nicht glauben.«
    »Grüße die Erde von mir, Perry. Grüße alle Freunde. Und – vergiß mich nicht. Ich muß jetzt zurück …«
    Ellerts Augen schlossen sich.
    Gucky sagte: »Er ist nicht mehr da. Warum mußte er auch zurück in das verfluchte Plasmagehirn des Robotkommandanten …«
    Das war das letzte, was Ellert vernahm. Er schlüpfte durch den Schirm des Fragmenters und vereinigte sich mit dem Rest seines Bewußtseins, das immer noch gegen die gefräßigen Zellen ankämpfte – aber es war ein nutzloser Kampf.
    Frago wurde rasend schnell größer und schwoll zu einer gigantischen Kugel an. Der Zeitschirm glich einer dichten Atmosphäre. Mit einem Zwölftel der Lichtgeschwindigkeit prallten die beiden Zeitfelder gegeneinander.
    Ellert sah und spürte nichts davon. Er wußte nur, daß er plötzlich nicht mehr er selbst, sondern etwas anderes war. Zusammen mit dem Plasmagehirn des Fragmenters wurde er aus der bestehenden Existenzebene hinausgeschleudert. Während das Schiff in dem Schutzschirm verglühte, verwandelte sich die Plasmamasse in materieloses Bewußtsein, kapselte Ellert in sich ein – und transitierte.
    Noch einmal konnte Ellert sehen.
    Und er sah, wie das Band der Milchstraße im Verlauf einer einzigen Sekunde zusammenschrumpfte und zu einem länglichen Lichtfleck wurde, der sich kaum von Tausenden ähnlicher Lichtflecke abhob.
    Dann wurde es endgültig schwarz und leer.
    Er sah immer noch, aber es war das absolute Nichts, das er sah.
    Bully und Kommodore Claudrin beobachteten die grelle Explosion im Zeitfeld des Planeten Frago. Die Aufzeichnungsgeräte hielten den ganzen Vorgang fest, damit auch Rhodan das Ende des Fragmenters später in aller Ruhe noch einmal betrachten konnte. Es war möglich, daß sich dann Hinweise ergaben, die jetzt übersehen worden waren.
    Kule-Tats hatte den Auftrag erhalten, Ellerts Leiche so unterzubringen, daß einer weiteren Verwesung Einhalt geboten wurde. Dann war Rhodan mit Gucky in die Zentrale teleportiert.
    Bully deutete auf den ovalen Bildschirm. »Eine glühende Wolke – das ist alles, was von dem Fragmenter und Ellert übriggeblieben ist. Glaubst du, daß es nun endgültig mit ihm aus ist?«
    »Wir haben ihn schon einmal begraben«, gab Rhodan zurück. »Die THEODERICH nimmt direkten Kurs auf die Erde.«
    Der Rückzug wurde von den Wachschiffen der Posbis völlig passiv zur Kenntnis genommen. Rhodan konnte sich eines leichten Unbehagens nicht erwehren. Hatten die Roboter schon

Weitere Kostenlose Bücher