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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wenigstens keine
Verwechslungen mehr geben.«
    Joel schluckte. Er hatte gewußt, daß einer der beiden Jorgens dem Wurm zum Opfer gefallen war.
Die beiden dicht aufeinanderfolgenden Schreie südlich des Lagers, als die Bestie Harney Creeser
zu fangen versuchte, waren deutlich genug gewesen. Jemand, den der Wurm anfiel, schrie nur noch
einmal.
    Joey Peters schien ein regelrechte Stabsbesprechung abzuhalten.
    »Was ist das für ein Flammenpilz im Westen?« fragte jemand, den Joel für Nino Lamarre
hielt.
    »Und warum ist dieses Ungeheuer nach Westen davongesprungen?« schloß sich eine sanfte,
weibliche Stimme an.
    »Du liebe Güte, ich weiß es doch nicht!« schrie Joey nervös. »Wir kehren jetzt zum Lager
zurück. Die Gefahr scheint vorbei zu sein. Wir werden Wachen einteilen und bis morgen früh
warten. Wenn es hell ist, können wir uns umsehen. Außerdem müssen wir uns mit der CAROL D. in
Verbindung setzen. Leutnant Poppa soll hier das Kommando übernehmen, wenn Captain Carso
ausfällt.«
    Joel bewunderte seine Energie. Es mochte sein, daß er sich letztlich aus seinem, Joels, Tod
nicht allzuviel machte. Aber in der Rolle des Kommandierenden fühlte er sich bestimmt nicht
behaglich. Man merkte ihm jedoch davon nichts an. Er gab vernünftige, eindeutige Anweisungen.
    Er vergaß nicht einmal seine Pflicht denen gegenüber, die er schon längst für tot hielt. Nach
ein paar Minuten tiefen Schweigens hörte Joel seine klare Stimme aus dem Empfänger. »Hier ist
Joey Peters. Ich rufe Captain Carso, Doktor Creeser und Doktor Eric Jorgens. Melden Sie sich
bitte!«
    Joel wußte, daß er den Weg zum Lager zurück nicht finden würde, wenn ihm nicht dauernd jemand
Signale gab, nach denen er die kleine, in das Armbandgerät eingebaute Peilantenne richten
konnte.
    Er hob also das Mikrophon an den Mund und sprach hinein: »Hier bin ich, Joey. Joel Carso
meldet sich zurück. Gib mir Signal, damit ich mich zurechtfinde.«
    Sie brauchten vier Stunden, um ihn ins Lager zurückzudirigieren.
    Joey Peters trat Joel entgegen und erstattete auf fast militärische Manier Meldung.
    »Alle da«, erklärte er. »Bis auf Creeser und Eric Jorgens. Der Wurm ist verschwunden.«
    Er erklärte: »Wir wissen nicht, ob das der einzige Schreckwurm war, oder ob es hier noch
mehrere von dieser Sorte gibt. Sollte dies der Fall sein, haben wir genügend Langzünderkapseln,
um sie für einige Zeit zu beschäftigen. Ein weiterer Punkt ist die Frage, wieso es möglich ist,
daß wir auf diesem Planeten einem Schreckwurm begegneten, obwohl die Überlebenden der EX-3218
damals keinen lebenden Schreckwurm entdeckt hatten. Wir müssen davon ausgehen, daß dieser Wurm
hierhergebracht wurde, zu welchem Zweck auch immer. Ich habe das unbestimmte Gefühl, daß wir hier
einem Geheimnis auf der Spur sind. Ich schlage daher vor, daß wir zunächst einmal jenes
Höhlenlabyrinth aufsuchen, in dem die Leute von der EX-3218 damals die geheimnisvolle Maschine
und den toten Schreckwurm entdeckt haben. Obwohl diese Maschine von den Hornschrecken ebenfalls
gefressen worden sein dürfte, glaube ich, daß wir dort unter Umständen mehr finden können als
hier.«
    Joels Plan wurde ohne Widerspruch angenommen. Kurze Zeit später ordnete Joel eine mehrstündige
Ruhepause an und teilte einstündige Wachen ein.
    Dann kroch er in sein Zelt, streckte sich lang aus und versuchte einzuschlafen. Joel fühlte
sich am ganzen Körper zerschlagen, und von Rechts wegen hätte er sofort Schlaf finden sollen.
    Eine merkwürdige, nagende Unruhe hielt ihn jedoch wach. Er versuchte, die Situation zu
überdenken, in der die Expedition sich befand. Es kam ihm vor, als betrachte er ein Bild, an dem
der Maler etwas falsch gemacht hatte.
    Es war ein kleiner Fehler, irgendwo hinter der Hauptszene verborgen, und er störte das Auge,
ohne daß der Betrachter seiner gewahr wurde.
    Joel konnte den Fehler nicht finden. Er versuchte sich mit dem Gedanken zu trösten, daß sie am
Nachmittag die Höhle finden und vielleicht schon die ersten Molkexproben zur CAROL D.
hinaufschießen würden. Im Grunde genommen hatte Harney Creeser doch recht gehabt. Nichts zwang
sie eigentlich, lange auf Zannmalon zu bleiben. Was sie brauchten, war ein wenig Glück. Eine
Stelle, an der die Molkexmasse dünn genug war, um von mechanischen Kräften ausgerissen zu werden.
Einen Hinweis darauf, wo die Höhle lag, und einen offenen Höhleneingang.
    Ein bißchen viel Glück auf einmal, dachte

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