Silberband 020 - Kampf gegen die Blues
Kuppeln herauslaufen und winken.
Über Funk wurde Oberst Herisch unterrichtet, daß der Schreckwurm jetzt abspringen würde.
»Hoffentlich klatscht er mitten ins Lager«, wünschte Dantur, der ab und zu einen makabren
Humor entwickelte.
Doch Peterle kam sicher zweihundert Meter neben dem Plateau auf der Oberfläche an. Rhodan
wünschte den Männern viel Erfolg, und die ERIC MANOLI raste in den Raum zurück. Für das
Riesenschiff mit seinen praktisch unzerstörbaren Abwehrschirmen bedeutete der Ring aus kosmischen
Trümmern keine Gefahr.
Schnell ging die ERIC MANOLI wieder in den Linearflug über. Hinter ihr versank das
Vagrat-System, und bald war die kleine, gelbe Sonne nur noch eine unter vielen.
Burnett und Dr. De Fort beobachteten, wie Oberst Herisch aus der Kommandokuppel
trat, um den Schreckwurm zu begrüßen.
»Sehen Sie sich ihn an«, murmelte De Fort mit unverhülltem Haß. »Sobald er ein gewisses Alter
erreicht hat, wird auch er mit seiner unheilvollen Eierproduktion beginnen, und eine weitere Welt
wird in Ödland verwandelt.«
Burnett schaltete den Bildschirm aus.
»Das Wesen kommt als unser Freund«, sagte er scharf. »Versuchen Sie es einmal aus dieser
Richtung zu betrachten.«
De Fort knurrte nur und lenkte den Rollstuhl hinaus. Burnett sah zornig hinter ihm her. Er
spürte, daß es zu Verwicklungen kommen würde, wenn Dr. De Fort und der Schreckwurm
zusammentrafen.
Burnett verließ das fahrbare Labor und ging zur Kommandokuppel hinüber. Der Schreckwurm, neben
dem Oberst Herisch wie ein Zwerg wirkte, hatte von der ERIC MANOLI zwei Symboltransformer
mitgebracht.
Burnett sah, daß Kerrick und Sharoon zusammen mit etwa zwanzig anderen Spezialisten ebenfalls
um den Giganten versammelt waren. Dr. Sharoon machte einen erregten Eindruck.
Burnett beschleunigte seine Schritte. Als Kerrick ihn erblickte, winkte er ihn zu sich
herüber.
»Der Schreckwurm bestätigt, daß die Blues das Molkex bereits abgeholt haben«, sagte er
enttäuscht. »Er ist entsetzt und wütend. Er sieht in der vorzeitigen Abholung des Molkex einen
Vertragsbruch der Blues. Er behauptet, daß das auf Tauta vorhanden gewesene Molkex gereicht
hätte, um sieben Schreckwürmer hervorzubringen.«
»Es ist ein Verbrechen«, sagte Peterle, nachdem Herisch die Wiedergabe eingeschaltet
hatte.
Die Wissenschaftler redeten jetzt alle zusammen. Herisch hob abwehrend beide Arme.
»Meine Herren!« rief er protestierend. »Lassen Sie mich herausfinden, was nun zu tun ist.«
»Nichts ist zu tun!« schrie ein dürrer, kleiner Mann. »Wenn die Blues bereits hier waren, dann
können wir das Unternehmen abbrechen. Es gibt auf Tauta kein Molkex, an dem wir die Wirkungsweise
unserer Bomben erproben können.«
»Vielleicht hat sich der Schreckwurm getäuscht«, sagte ein besonnener Mann. »Er kann
schließlich nicht beurteilen, was sich auf der anderen Seite dieser Welt abspielt.«
»Ich werde ihn fragen«, sagte Oberst Herisch.
Die Antwort, die sie von Peterle erhielten, war nicht gerade ermutigend. Der Schreckwurm war
sicher, daß die Blues ganze Arbeit geleistet hatten. Sie benötigten das Molkex jetzt dringender
als je zuvor. Jedoch versprach er, noch einmal mit aller Konzentration und Kraft seines
Radiogehirns nach noch so winzigen Molkexresten zu suchen.
Burnett, dem die dünne Luft allmählich zu schaffen machte, klappte den Verschluß des Helmes zu
und öffnete die Ventile des Sauerstoffaggregates. Er spürte frische Luft in seine Lungen strömen.
Dann schaltete er den Helmfunk ein, um zu hören, was sich weiter ergab.
Nach nur wenigen Minuten hatte der Schreckwurm bereits Erfolg. Die von ihm geortete
Molkexmasse war groß genug, um einen Schreckwurm hervorzubringen, und das neue Wesen war sogar
schon dabei, aus seinem Kokon zu schlüpfen. Anscheinend waren die Blues also überhastet
vorgegangen und in großer Eile gewesen – wie sonst hätte ihnen diese große Menge an Molkex,
obwohl versteckt gelegen, entgehen können.
Doch auch das, überlegte Burnett bitter, konnte ihrem Unternehmen nicht den gewünschten Erfolg
bringen. Zwar würden einige Bruchstücke des Kokons übrigbleiben, wenn der Schreckwurm
ausgeschlüpft war, aber diese Reste waren für die umfangreichen angestrebten Versuche kaum
ausreichend.
»Wir werden noch so lange abwarten, bis der Schreckwurm ausgeschlüpft ist«, sagte Herisch.
»Danach rufen wir die ASUBAJA und verladen die Ausrüstung, die beiden Schreckwürmer und das
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