Silberband 020 - Kampf gegen die Blues
Produktion von B-Wirkstoff in
unverminderter Stärke weiter.
In den Tiefen der unterirdischen Anlagen spien die Fließbänder Tanks, die fünftausend Liter
Flüssigkeit fassen konnten, aus. Aber diese Tanks waren im Gegensatz zu den früheren Modellen mit
einem winzigen Ventil versehen; sonst unterschieden sie sich von den älteren Ausgaben nicht.
Vier Sohlen höher wurden diese Behälter mit H₂O₂ gefüllt. Provisorisch verschlossen, wurden
die Behälter an die Oberfläche geschafft. Zu Tausenden lagen sie in langen Reihen nebeneinander,
als die LISBOA landete und zehntausend Mikro-Hypertrone auszuladen begann.
Alles lief Hand in Hand.
Dreißig Plastikhallen waren neben den gelagerten Tanks aufgebaut worden. Über Fließbänder
gelangten die Kleinstgeräte in diese Hallen, wurden geöffnet und erhielten die erforderliche
Menge B-Wirkstoff, die nach Modifizierung in der Lage war, H₂O₂ in hundertprozentiger
Anreicherung zu stabilisieren.
Rhodan hatte die Zentrale der LISBOA nicht verlassen. Über Funk stand er ununterbrochen mit
Bull und Atlan in Verbindung.
Das Solsystem befand sich in größter Gefahr, von den Gatasern entdeckt zu werden. Bis auf
zwanzig Lichtjahre hatten sie sich Sol schon genähert.
Wütender denn je berannten die Molkexraumer Welten des arkonidischen Interessengebietes.
»Aushalten!« rief Perry Rhodan von Aralon sowohl nach M-13 wie zum Rigel-System, wo vor
Stunden die Blues zum Angriff angetreten waren.
Mit Schiffen, die zum Teil aus den Werften geholt worden waren, hatte Bull sich im
verzweifelten Kampf den Aggressoren vor Rigel entgegengeworfen. Doch wie Atlan mußte er immer
weiter zurückweichen, wenn er durch das infernalische Punktfeuer der Gegner nicht Schiff um
Schiff verlieren wollte.
»Aushalten! Wenigstens noch vier Stunden!« kam von Aralon Perry Rhodans Ruf.
Arkon III drohte im Strahlfeuer der Blues zu verbrennen.
Atlan beorderte alle Fragmentraumer der Posbis nach M-13. Die furchtbarste Materialschlacht
nahm ihren Anfang.
Die Posbis, früher Feinde der Galaxis, jedoch heute treue Bundesgenossen, jagten in
robotischer Wut ihre gewaltigen, eckigen Kästen zwischen die Bluesschiffe und Arkon III. Sie
opferten sich, damit diese Welt, eine der wichtigsten überhaupt, vor der Vernichtung bewahrt
wurde.
Die Posbischiffe vergingen im Strahlfeuer. Aber wo ein Fragmentraumer vernichtet wurde,
tauchten zwei andere dafür auf. Von Stunde zu Stunde wurde die Massierung der USO-Flotten
stärker. Noch nie hatte Arkon in seiner vieltausendjährigen Geschichte so etwas erlebt.
Von Aralon kam der Ruf Rhodans: »Aushalten! Noch zwei Stunden aushalten!«
Es wurden zwei Stunden, die kein Ende nahmen.
Es wurden zwei Stunden, in denen das Schicksal der drei Arkonplaneten an einem seidenen Faden
hing.
Und wieder meldete sich Rhodan von Aralon: »Plan läuft an!«
Auf seinem Flaggschiff stöhnte Atlan auf: »Endlich!« Dann ging über Hyperkom an drei
Flottenverbände der Befehl, sich abzusetzen und einen bestimmten Punkt etwas außerhalb des
Kugelsternhaufens aufzusuchen.
Von Siga war die zweite Ladung Mikro-Hypertrone unterwegs. Zehn Schnellast-Raumer jagten einem
bestimmten Punkt in der Milchstraße zu. Jedes Schiff hatte 1.000 Geräte an Bord.
Diesen Schiffen rasten die Verbände entgegen, die laut Befehl des Oberkommandierenden Atlan
die Front verlassen hatten.
»Wir kommen!«
Das war der letzte Funkspruch, den Rhodan von Aralon funkte.
Und dann begann wieder das Warten in M-13.
Auch im Rigel-System wartete Bull voller Bangen auf fünfzig Schlachtkreuzer, die mit ihren
Flüssigkeitsbomben verhindern sollten, daß die Erde von Gatasern angegriffen wurde.
Vierhundertfünfzig Schiffe brachen in M-13 ein; Kugelraumer der USO. Ihre Hyperkomanlagen
strahlten Peilzeichen ab. Hier und da rasten Raumer der STAATEN-, TERRA- und SOLAR-Klasse los,
schienen vor den Molkexraumern, die sie gerade noch vergeblich angegriffen hatten, zu
fliehen.
In Wirklichkeit jagten sie dem Standort zu, von dem die Peilzeichen kamen.
Zweihundert Schiffe, von Aralon kommend, stießen über Arkon ins normale Universum.
Siebzig der zweihundert Raumer waren Schiffe der IMPERIUMS-Klasse; jedes Schiff besaß zwanzig
Transformkanonen.
Mit der Taktik einer logistisch denkenden Inpotronik griffen die Schiffe an. Jeweils zehn
Minuten vor Abschuß der Tanks wurden die darin hängenden Mikro-Hypertrone durch einen Impuls in
Tätigkeit gesetzt. Behälter um Behälter
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