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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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winzigen Gehirne noch denken und Befehle erteilen können«,
meinte ein anderer Terraner kopfschüttelnd. »Man sollte doch meinen, daß bei diesem ständigen
Schrumpfungsprozeß irgend etwas da oben in Unordnung gerät.«
    Das Phänomen war von den Biologen noch nicht geklärt worden, obwohl der Arawissenschaftler
Tostzli behauptete, eine Nervenzelle könne aufs hundertfache verkleinert werden, ohne ihre
Funktion einzubüßen. Es gehörte nicht zu meinen Aufgaben als Oberkommandierender der USO, über
biologische und medizinische Probleme nachzudenken. Mir genügte es, Danger als Mitarbeiter zu
besitzen.
    Wir verließen das Schiff.
    Vom freien Raum aus betrachtet, glich der Handelsraumer einer flachen Diskusscheibe, die an
der Unterseite einen Auswuchs besitzt. Es war der als Bruchstück getarnte Schwere Kreuzer
LUVINNO, den mir die siganesische Bruderschaftsregierung zur Verfügung gestellt hatte. Selbst
Rhodan ahnte nicht, welche Kampfkraft in diesem winzigen Fahrzeug steckte.
    Minuten später nahm der Handelsraumer Fahrt auf. Lemy Danger rief mir noch einen letzten Gruß
über Sprechfunk zu. Dann schaltete er ab.
    Zusammen mit dem Bluesraumer raste er in die Schwärze des Universums hinein. Die Kulisse im
Hintergrund wurde vom flammenden Zentrum der Milchstraße gebildet. Viele Millionen Sonnen
schienen einen Abschiedsgruß auszustrahlen.
    Das Handelsschiff verschwand von den Bildschirmen.
    Zusammen mit Perry Rhodan und seinen Stabsoffizieren zog ich mich in meine Kabine zurück. Der
Einsatz der schnellen Städtekreuzer wurde nochmals besprochen. Sie sollten eine Funkbrücke
zwischen der Sonne Verth und ESS-1 herstellen. Lemy konnte nur mit geringster Sendeenergie und
mit einem extrem scharf gebündelten Richtstrahl arbeiten, der von einer im Ozean auszusetzenden
Sonde, die ihre Position ständig verändern sollte, abgestrahlt werden würde. Alles andere mußte
zwangsläufig zur Entdeckung führen. Aber dazu mußte er erst einmal auf dem fünften Planeten der
blauen Riesensonne Verth angekommen sein. Ich bangte um die kleinen Männer von Siga.

9.
    Lemy Danger
    Ich hüte mich, Tilta in die Schiffsführung hineinzureden. Zwar war ich zum Chef des
Sonderkommandos ernannt worden, was aber nicht bedeutete, daß ich dem Kommandanten eines
regulären Kampfschiffes der Flotte Anweisungen geben konnte, sofern sie die internen Belange des
Kreuzers betrafen.
    So verhielt ich mich schweigend.
    Tiltas Besatzung bestand aus jahrzehntelang geschulten Männern, die nach den Vorschriften des
siganesischen Bundesamtes für Raumfahrt wenigstens drei Fachgebiete einwandfrei beherrschen
mußten. Auch in dieser Hinsicht sind wir den normalen Terranern weit voraus, denn wir begnügen
uns nicht allein mit einem bequemen Studium mit Hilfe der unterbewußten Lehrhypnose. Wir sind der
Ansicht, daß ein Wissen nur dann dem Gehirn erhalten bleibt, wenn es allmählich vom
Gedächtniszentrum aufgenommen wird. Tatsächlich hat sich auf Terra mittlerweise erwiesen, daß ein
Hypnotraining mitunter schwerwiegende Nachwirkungen haben kann.
    »Eintauchmanöver in acht Sekunden«, gab der Chef der mathematischen Zentrale durch.
    Wir spürten weder einen Rematerialisierungsschmerz noch einen körperzermürbenden Schock.
    Unsere Normalbildschirme blendeten auf. Der Hochenergietaster peilte sich auf die Strahlung
des nächsten Sternes ein und brachte ihn automatisch ins Bild. Die Artbestimmung erledigten die
synchron laufenden Positrongehirne in Sekundenschnelle.
    Es handelte sich um den blauen Überriesen Verth, den bislang sagenhaften Stern der bekannten
Milchstraße. Hier waren die Blues zu Hause; von hier aus hatten sie vor Jahrtausenden begonnen,
die Nachkommen ihres so ungeheuer fruchtbaren Volkes in die Weiten des Alls zu senden.
    Mittlerweise hatten sie viele Tausend Sauerstoffplaneten besiedelt, doch die tatsächliche
Macht lag noch immer bei den Bewohnern der Keimzelle Verth V.
    Ich versuchte, eine Parallele zu Terra zu ziehen. Hier war es genauso.
    Auch wenn mehr und mehr Planeten von Menschen bevölkert wurden – der kulturelle,
politische, wirtschaftliche und auch militärische Mittelpunkt blieb nach wie vor die Erde.
    Es zeigte sich jetzt schon, daß die Nachkommen von ausgewanderten Kolonisten in fast allen
Fällen geistige und körperliche Veränderungen zu überstehen hatten. Die Ursprungsmasse blieb aber
so, wie sie immer gewesen war, weil man sie nicht aus ihren jahrmillionenalten

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