Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Automatrechner.
    Die Fahrt war infolge des beharrlichen Bremsmanövers auf knapp zehntausend Kilometer pro
Stunde gesunken. Wir befanden uns bereits im Banne der Gatasschwerkraft.
    Ich wartete noch einige Augenblicke, aber der total zerschossene Frachter wollte nicht
explodieren; dabei lag er im Wirkungsfeuer von wenigstens zehn Molkexschiffen. Sogar das
Triebwerk arbeitete noch.
    Ich zögerte nicht länger. Es war einwandfrei ersichtlich, daß der Transporter auf die
Atmosphäre zustürzte.
    Weitere Treffer ließen lange Feuerzungen aus dem Rumpf hervorbrechen. Unsere Schutzschirme
wehrten die Energie ab; aber mir war, als wolle das sterbende Schiff unsere stolze LUVINNO mit
ins Verderben reißen.
    Ich erhob die Hand. Tilta lag neben mir im Andrucksessel. Er nickte nur und übernahm endgültig
die Führung des Schweren Kreuzers.
    Wir lösten uns von der unteren Rumpfwandung des Diskusraumers. Ein kurzer Schubstoß der
Triebwerke brachte uns noch weiter weg, und dann drückte Tilta auf den Knopf des
Impulszünders.
    Im Konverterraum des rotglühenden Wracks explodierte die leichte Fusionsladung. Der Frachter
zerplatzte wie eine Seifenblase, und wir wurden von der Druckwelle mit erhöhter Fahrt
davongewirbelt.
    Alles weitere übernahm die programmierte Automatik.
    Schlingernd und um unsere Achsen wirbelnd, schwenkten wir auf Kurs ein. Jetzt waren wir zu
einem Bruchstück des explodierten Schiffes geworden. Niemand verfolgte uns! Niemand bemerkte das
schnelle Anspringen unserer Maschinen, und niemand fing den Raffer-Funkspruch auf, der
vollautomatisch abgestrahlt wurde.
    Bis jetzt war das Unternehmen gelungen. Das Eintauchen in die obersten Schichten der
Gatasatmosphäre geschah mit viel zu hoher Fahrt. Die Automatik ließ das Schiff in einer sehr
steilen Bahnkurve fallen. Dabei umkreisten wir die Hälfte des Planeten und glitten immer tiefer
in die Lufthülle hinein. Fraglos wurden wir geortet; aber wer sollte schon auf den Gedanken
kommen, daß sich in dem abstürzenden Bruchstück ein siganesischer Kreuzer verbarg.
    Den Beobachtern boten wir das Bild eines weißglühenden Metallklumpens, der infolge der
Luftreibungshitze verdampft. In der Tat mußten wir sämtliche Kraftwerke auf die Abstoßfelder
schalten, um nicht gleich einem Meteor in Dämpfe aufgelöst zu werden.
    Tilta winkte. Da wußte ich, daß die aufgeschweißten Bleche abgeschmolzen waren. Zu jener Zeit
stürzten wir aber schon senkrecht auf den Ozean nieder. In zehn Kilometern Höhe sprachen die
Triebwerke erneut an. Der rasende Fall wurde innerhalb von wenigen Sekunden so abgebremst, daß
wir mit einer Restfahrt von nur hundert Stundenkilometern aufschlugen.
    Wir spürten nichts von dem Aufprall, der von den Andruckabsorbern vollkommen neutralisiert
wurde. Nur die Bildschirme verdunkelten sich augenblicklich.
    Die Automatik schaltete die Triebwerke ab. Nach dem Donnern und Tosen wirkte die plötzliche
Stille wie eine körperliche Belastung.
    Es dauerte eine Weile, bis wir die typischen Entspannungsgeräusche der heißgelaufenen
Maschinen hörten. Das bewies mir, daß mein Gehör nicht gelitten hatte.
    Draußen wurde es immer dunkler. Nach einiger Zeit berührte die LUVINNO in knapp zweitausend
Metern Tiefe den Meeresboden. Sie wurde von den Schubstabilisatoren aufgerichtet und auf die
ausgefahrenen Landebeine gestellt.
    Es wurde noch stiller. Niemand sprach ein Wort, bis ich meinen Andrucksessel zurückklappte und
aufstand.
    Die Bildanlage hatte automatisch auf Infrarotbeobachtung umgeschaltet. Die Schirme wurden
wieder belichtet.
    Wir lagen auf einem Unterseeplateau, das rechts und links von bizarr geformten Felswänden
umschlossen wurde.
    »Gelungen!« rief Tilta aus. »Ich glaube nicht, daß man Verdacht geschöpft hat.«
    »Ist das Schiff in Ordnung?« warf ich ein. »Der Aufprall war hart, auch wenn wir ihn nicht
spürten. Laß die Schiffshülle überprüfen, Bruder Tilta. Man soll vor allem auf die Düsenblenden
achten. Der Wasserdruck ist in dieser Tiefe erheblich.«
    Tilta richtete sich zur vollen Größe seiner 19,11 Zentimeter auf und versuchte, mich von oben
herab zu mustern.
    »Bruder Danger …«, begann Tilta mit erhobener Stimme. »Bruder Danger, mein Schiff
besteht aus bestem Terkonitstahl, dessen Festigkeit die des alten Arkonstahls ums Zwölffache
übertrifft. Wenn ich die geringste Befürchtung gehabt hätte, die mit der Aufprallgeschwindigkeit
von nur hundert Stundenkilometern verbundene

Weitere Kostenlose Bücher