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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bruder Danger. Wir haben getan, was getan werden konnte. Jetzt bist du an der Reihe.«
    Ich sah auf die Uhr. Es wurde höchste Zeit. Ein schneller Inspektionsgang durch die
Unterwasserhöhle überzeugte mich davon, daß die Ausbauarbeiten zügig voranschritten. Oberst Tilta
versicherte mir, mit der Kunststoffverkleidung der rohen Felswände in spätestens vier Stunden
fertig zu sein. Das Felsgestein mußte vordringlich gegen die unangenehme Nässe isoliert werden.
Dafür waren wir aber eingerichtet. Eine halbe Stunde später glitten die Innentore der gewaltigen
Schiffsschleuse auf. Das Heulen der aus den Schnellüftern entweichenden Luft peinigte mein Gehör.
Das Wasser stand unter hohem Druck, was bei einer Meerestiefe von etwa dreißig Metern auch nicht
verwunderlich war.
    Die Fluten erfaßten das Boot und rissen es fast aus den Halterungen. In dem Augenblick dachte
ich an Melbar Kasom und die vier Terraner. Wenn wir sie zum Stützpunkt schleppen konnten, so
mußten wir sie zwangsläufig in diese Tiefe bringen, ehe wir sie in die Höhle befördern konnten.
Es war überaus wichtig, den dort herrschenden Innendruck so abzustimmen, daß er dem Wasserdruck
in dreißig Metern Tiefe entsprach. Eine Entspannung konnte nur langsam vorgenommen werden. Jetzt
mußten wir uns auch noch mit Taucherproblemen beschäftigen!
    »Fertig, Sir«, rief mir Koko zu.
    Ich winkte ihm durch das offene Zentraleluk zu und setzte mich in meinem Sessel zurecht. Die
Bildschirme der Unterwasserortung arbeiteten schon. Die Bildwiedergabe war scharf und farbig.
    Das Magnetfeld stieß uns über die Gleitschienen, und schon befanden wir uns außerhalb des
Raumschiffes, das im Verlauf des Einsatzes zu einem Unterseeboot geworden war.
    Kokos Maschinenschaltungen waren einwandfrei. Auch wenn er ein naseweiser Bursche war; seine
Aufgabe erfüllte er exakt.
    Ich nahm Kurs auf die Flußmündung. Die Steueranlage des Bootes war der eines altertümlichen
Flugzeuges nachgebildet. Ich konnte mit einem Knüppel sowohl das Normalruder, als auch die
Tiefensteuerung bedienen.
    »Ausgetrimmt, Boot ist in der Waage«, gab Koko bekannt.
    »Umschalten auf Wasserstrahltriebwerk«, ordnete ich an.
    Als das Heulen des expandierenden Dampfes aufklang und weiße Strudel den Heckbildschirm
bedeckten, legte ich das Ruder auf die schwenkbare Düse um.
    Mit hundert Kilometer pro Stunde glitt das Boot durch die Fluten eines nichtirdischen Ozeans.
Als auf den Bildschirmen die Felsformation mit dem tiefen Einschnitt der Flußmündung sichtbar
wurde, ließ ich wieder das Schraubentriebwerk anlaufen. Es war in seiner Leistung besser
dosierbar als die Hauptmaschine.
    Langsam schwamm der ›Fisch‹ auf die mehr als zwei Kilometer breite Mündung zu. Sie wirkte wie
eine flache, langgestreckte Ellipse. Nur die obere Wölbung lag über dem Meeresspiegel.
    Ich zog es vor, mich so dicht wie möglich über dem Grund zu halten. Langsam fuhr das Boot in
die Mündung hinein, und sofort machte sich eine starke Strömung bemerkbar.
    Koko erhöhte die Maschinenleistung auf achthundert Umdrehungen pro Minute, was unter
Berücksichtigung der Gegenströmung für eine Fahrt von achtundzwanzig Kilometern pro Stunde
ausreichte.
    Außer dem Summen des Elektromotors war nichts zu vernehmen. Die Trimmanlage arbeitete
vollautomatisch. Den kleinen Leistungsreaktor konnte man ohnehin nicht hören.
    Diese Art der Fortbewegung faszinierte mich. Das Abenteurerblut meiner Vorfahren begann in mir
zu wallen.
    »Es ist herrlich«, sagte ich enthusiastisch, aber Koko dämpfte meine Stimmung.
    »Was, Sir?« fragte er nüchtern zurück.
    »Nichts, Koko.«
    »Aber etwas muß doch herrlich sein, Sir! Was ist herrlich?«
    »Reize mich nicht, Birnenkopf!«
    »Es liegt mir fern, Sir, dich reizen zu wollen. Was ist herrlich?«
    »Die Unterwasserfahrt«, sagte ich wütend.
    »Oh, ich verstehe.«
    »Nichts verstehst du.«
    Koko erkundigte sich, wieso er nichts verstünde. Ich hatte meine liebe Not, ihm plausibel zu
machen, daß dieser Ausspruch gefühlsbedingt und daher von seinem positronischen Mikrogehirn nicht
folgerichtig zu erfassen sei. Da ließ er mich endlich in Ruhe.
    Langsam stießen wir in eine unbekannte Welt vor. Knapp zehn Kilometer entfernt mußte jener See
liegen, von dem Melbar Kasom gesprochen hatte.
    Melbar Kasom
    Sie hatten mich mit Hand- und Fußschellen gefesselt, die wie Folterinstrumente aus
dem terranischen Mittelalter aussahen. Es schien sich um einen erstklassigen

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