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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mäßigte schleunigst meine Anstrengungen und grinste den Blue an. Dabei blickte ich so
bezeichnend auf seinen Schwanenhals, daß er einen warnenden Laut ausstieß und zur Waffe
griff.
    »Lassen Sie den Unfug«, knurrte mich der fettleibige Monoe an. Sein schweißüberströmtes
Gesicht war ärgerlich verzogen. »Müssen Sie die Leute immer reizen? Sie geben nicht eher Ruhe,
bis man uns alle liquidiert hat.«
    »Verhört hat«, warf Dr. Hefeter in seiner trockenen Art ein. Er war von Natur aus ein
Phlegmatiker, der nur dann lebhaft wurde, wenn er von gelungenen Operationen sprach.
    »Ha, verhört«, sagte Monoe, und sein Gesicht verzog sich angewidert. »Sie haben heute Ihren
humorvollen Tag, wie?«
    Der Geologe Tosonto lächelte müde. Er sprach niemals viel, und dafür war ich ihm dankbar.
    Sergeant Umigo war eine praktisch veranlagte Natur. Als das Schott aufglitt und die Uferstraße
entlang des großen Stromes erkennbar wurde, sagte der schlanke, braunhaarige Mann
leidenschaftslos:
    »Erstaunlich primitiv. Das Tor wird ebenfalls mechanisch geöffnet. Dicke etwa zwanzig
Zentimeter, wasserdicht schließend durch drei überlappende Falzen. Wenn wir da erst einmal
hindurch wären!«
    Ich sah Umigo aus halbgeschlossenen Augen an, und er runzelte die Stirn. Unsere Blicke trafen
sich, und da war mir, als wüßte der Junge etwas. Hatte er herausgefunden, daß ich in letzter Zeit
einige Funkgespräche geführt hatte? Wenn ja, war die Lage noch gefährlicher geworden.
    »Da werden wir aber nicht herauskommen, Sergeant«, sagte ich betont.
    »Wie Sie meinen, Sir«, murmelte er, um dann zu schweigen.
    »Gibt das ein Verhör?« erkundigte sich Dr. Tosonto. Die Angst vor dem Kommenden zeichnete sich
in seinem Gesicht ab.
    »Nein«, log ich.
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Gefühl, Instinkt, Erfahrung. Wir sind die letzten Überlebenden. Man wird uns nicht auf den
Labortischen opfern.«
    »Ich sprach nicht von Labortischen, sondern von einem Verhör«, entgegnete Tosonto mit einem
Ton der Verzweiflung in der Stimme. »Mr. Kasom, mit scheint, als wüßten Sie mehr über die Blues
als wir.«
    Ich musterte ihn scharf. Tosonto war unter uns der schwächlichste Mann. Vielleicht wurde er
stark, wenn es ums Letzte ging.
    »Das sollten Sie vergessen, Doktor; im Interesse der Menschheit vergessen. Noch wissen die
Tellerköpfe nicht, daß ich einer Spezialeinheit angehöre. Man hält mich für einen Wissenschaftler
Ihres Experimentalkommandos. Schweigen Sie. Ich weiß nicht, wie weit die Blaupelze mit ihren
Sprachstudien gekommen sind.«
    »Sehr weit, Oberleutnant Kasom«, sagte der Offizier der neunzehnten Vorsicht. Ich fuhr herum
und starrte auf den klaffenden Mund am oberen Ende des Körpers.
    Jetzt lachte der Bursche sogar. Es war unangenehm anzusehen, wie die dicke Zunge zwischen den
Wulstlippen hervorglitt. Die Augen blieben dabei nach wie vor ausdruckslos.
    »Sehr weit«, wiederholte der Blue. »Halten Sie uns für rückständig? Oder hatten Sie
angenommen, wir besäßen kein Hypnotraining? Wir hatten Zeit genug, Ihr sogenanntes Interkosmo zu
studieren und Lehrbänder anzufertigen.«
    »Haben Sie auch einen menschlichen Kehlkopf mit den lautbildenden Nebenorganen anfertigen
können?« erkundigte sich Dr. Hefeter.
    »Natürlich nicht. Aber wir haben Geräte entwickelt, die in der Lage sind, die Frequenzen
unserer Sprachlaute zu verändern und sie in für Sie verständliche Laute umzuformen.« Der Blue
deutete dabei auf ein kleines Gerät, das er am Hals trug, dicht unter der Mundöffnung.
    Ich beherrschte mich mühevoll. Inwieweit waren die Blues über mich informiert? Ahnten sie, daß
ich am meisten über das Imperium, die internen Schwierigkeiten und die Aufgliederung der
einzelnen Machtgruppen wußte?
    Ich entschloß mich, diese Vermutung als Tatsache anzusehen und mein Vorgehen danach
einzurichten. Ich hatte keine andere Wahl mehr. Wenn der Kurze nicht in der Nähe gewesen wäre,
hätte ich einen anderen Weg gewählt.
    »Ich werde dich mitsamt deinem Molkexpanzer um den Arm wickeln, du kleiner Schuft«, sagte
ich.
    Der Blue starrte mich an. Der Wagen fuhr wieder an. Die riesige Untergrundstadt war hell
erleuchtet. Weiter vorn zeichnete sich die in blauem Licht strahlende Wachstation der
Brückenstraße ab.
    Tosonto lachte unecht auf. Captain Monoe musterte mich plötzlich argwöhnisch. Der Mann wußte
nicht viel von der Einsatztaktik der USO-Spezialisten. Sergeant Umigo hustete. Sein Blick

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