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Silberband 021 - Strasse nach Andromeda

Titel: Silberband 021 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Doppelsonnen als Transmitter
verwenden zu können.
    Es war ein ungeheuerlicher Gedanke, daß vielleicht schon die Betätigung weniger Schalter
genügte, um zwei Sonnen zu steuern und nutzbar zu machen.
    Leider gab es nichts, was an einen Schalter erinnert hätte.
    »Suchen Sie, Sengu! Suchen Sie!« drängte Tolot.
    Sengu stand unbeweglich vor der hufeisenförmigen Bank. Ströme von Schweiß rannen über sein
Gesicht. Er stöhnte.
    »Der Energiestrahl!« flüsterte Gucky. »Vielleicht hindert er Sengu an der vollen Entfaltung
seiner Fähigkeit.«
    »Spürst du etwas?«
    »Nein, Tolot. Ich nicht. Aber ich kann ja auch nicht durch feste Materie sehen. Wahrscheinlich
beeinflußt der Energiestrahl nur bestimmte paranormale Fähigkeiten.«
    »Dann beruht seine Wirkung auf Zufall.«
    »Ein schwacher Trost für Verzweifelte. Ich fürchte, wir haben nicht mehr viel Zeit. Hast du
vorhin die Entstehung der künstlichen Sonne im Raum beobachtet? Ich nehme an, das war der
Fragmentraumer.«
    »Ich habe sie gesehen, und ich habe die gleiche Schlußfolgerung daraus gezogen. Wir waren uns
von Anfang an klar darüber, daß die Posbis dem Bleistiftschiff nicht ewig würden standhalten
können.«
    »Aber jetzt wird es die CREST II angreifen!«
    »Wir müssen den Transmitter vorher justieren.«
    »Aber Sengu …«
    Die Haltung des Mutanten lockerte sich. Er wischte sich mit einer geistesabwesenden Geste den
Schweiß von der Stirn, drehte sich um und schaute Tolot aus brennenden Augen an.
    »Die Schaltung ist nicht erreichbar.« Sengus Stimme klang rauh und kratzig. »Sie befindet sich
unter der Oberfläche der Bank. Deshalb habe ich auch so lange vergeblich gesucht.«
    »Beschreibe mir die Schaltung!« drängte Gucky. »Ich will sehen, daß ich sie telekinetisch
betätigen kann.«
    Wuriu Sengu beschrieb dem Mausbiber die wichtigsten Einzelheiten. Er tat es mit müder Stimme,
als sei er innerlich leer und ausgebrannt.
    Gucky starrte die Schaltbank an und konzentrierte sich.
    Nichts geschah.
    Nach einer Weile entspannte sich Guckys Haltung.
    »Entweder hat Sengu etwas gesehen, was es nicht wirklich gibt, oder aber die Schaltung ist
gegen Paraeinflüsse geschützt. Ich komme einfach zu keinem Ergebnis. Dabei bin ich sicher, die
ganze Bank telekinetisch hochheben zu können, wenn ich das wollte.«
    »Laß das sein!« sagte Tolot. »Damit würdest du möglicherweise nur die Verbindung zum
Transmitterkraftwerk zerstören.« Er trat an die Schaltbank heran und legte seine sechsfingrigen
Pranken darauf. Sein dunkelgrüner Kampfanzug, enganliegend und den ganzen Körper umschließend,
spannte sich.
    »Kraftakt des Riesen, erster Teil!« zwitscherte Gecko.
    Tolots rötlich glühende Augen rollten, und die schwarze, lederartige Haut des Halbkugelkopfes
bekam einen stahlharten Schimmer.
    Die Mutanten wußten, was das bedeutete. Der Haluter hatte seine molekulare Zellstruktur
willentlich umgeformt. Wahrscheinlich war sie schon jetzt so hart wie Terkonitstahl. Das Wesen
vom Planeten Halut hätte normalerweise ein Schaltpult aus dem in terranischen Raumschiffen
verwendeten Material mit bloßen Händen zerdrücken können. Hier schien es zu versagen.
    Mit einem röchelnden Laut trat Tolot zurück.
    Gucky hatte den Haluter bewundernd beobachtet. Er fühlte sich mit dem Giganten stärker als je
verbunden, auch wenn er ihn manchmal durch seine makabren Scherze neckte. Jetzt, in diesen
Sekunden, war Gucky alles andere, nur nicht zu Scherzen aufgelegt. Aber nun zeigte sich, daß er
auch ein guter Psychologe war.
    »Ich frage mich«, sagte er, »weshalb Perry uns diesen Tolpatsch mitgegeben hat. Melbar Kasom
hätte die Schaltbank längst geknackt!«
    Icho Tolot wirbelte herum, und Gucky brachte sich erschrocken mit einem kurzen
Teleportersprung in Sicherheit. Tolot ließ die ausgestreckten oberen Arme sinken. Sein Zorn
verrauchte schnell, und Gucky hatte den Eindruck, als durchschaute der Haluter seine Taktik.
    Nichtsdestoweniger setzte Tolot zu einem zweiten Versuch an. Es wurde schon in der ersten
Sekunde offenbar, daß er diesmal besser vorbereitet war als beim ersten Mal. Den breiten Rücken
straffgespannt wie einen Bogen, so trat er gebückt an die Bank heran, schlug die Pranken gegen
die Seitenwände und richtete sich blitzartig auf.
    Gucky sah etwas schemenhaft an sich vorüberfliegen.
    Im ersten Schreck teleportierte er – und fand sich im Freien wieder, von einem
unwiderstehlichen Sog gepackt und mitgerissen. Mit

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