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Silberband 021 - Strasse nach Andromeda

Titel: Silberband 021 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich. In seinem eigenartig wiegenden Gang schritt er auf die Hauptkontrollen zu
und blieb vor den Sitzen von Atlan und Rhodan stehen. Gucky und die beiden anderen Mutanten
standen im Hintergrund, dicht neben dem Auswertungsgehirn.
    Tolots linkes Herz pochte hart und laut. Seine Augen schienen sich an den Bildschirmen
festsaugen zu wollen. Die Hyperimpulse der Masse- und Energietaster wurden in Bildsymbole
umgewandelt.
    Wilde, jubelnde Freude erfüllte den Haluter. Das größte Rätsel der bekannten Milchstraße lag
vor ihnen; ein Rätsel, dem man nach einem uralten halutischen Beschluß immer ausgewichen war. Es
war zu groß, zu gewaltig und zu undurchschaubar.
    Es lag in Tolots Erziehung und Mentalität begründet, daß er in erster Linie an die Gesetze
seines Volkes dachte. Hatte er sie bereits gebrochen, als er die Koordinatengruppe bekanntgegeben
hatte?
    ›Nein!‹ sagte sein Planhirn aus, das die Gegebenheiten durchgerechnet hatte. Trotzdem, das
wußte Tolot, war noch etwas zu tun.
    Er fand die eigenartigste Konstellation der Galaxis. Was andere Augen nicht erblicken konnten,
das nahm er wahr.
    »Tolot …!« mahnte Atlan. »Wollten Sie nicht etwas sagen?«
    »Bitte, bestätigen Sie mir in aller Form, daß Sie das Sonnensechseck ohne mein Zutun entdeckt
haben. Bitte, es ist für mich wichtig.«
    »Ich verstehe«, fiel Rhodan ein. Ein sinnender Blick streifte den Giganten. »Ich bestätige
also, daß unsere Ortung etwas gefunden hat, was wir jetzt noch für unwahrscheinlich halten. Sie
haben keine Hinweise gegeben, sondern uns nur darüber aufgeklärt, wo mit großer
Wahrscheinlichkeit der Schwere Kreuzer OMARON verschollen ist. Genügt Ihnen das?«
    »Vollkommen. Ich bedanke mich. Verzichten Sie auf weitere Zweifel. Das, was Major Notami
geortet hat, existiert wirklich. Ich beglückwünsche Sie zu Ihrer Entdeckung, jedoch möchte ich
Sie gleichzeitig warnen.«
    »Wovor?« fragte Mory rasch. Ihre Wangen hatten sich vor Erregung gerötet. Dr. Spencer Holfing
kam aus seinem Antigravlift und rannte durch die Zentrale.
    Captain Don Redhorse, ein Terraner aus dem Volke der Cheyenne-Indianer, ging ihm aus dem Wege.
Kopfschüttelnd blickte er dem weißhaarigen Mann nach, der wie eine lebendig gewordene Rakete
durch das Schott der Ortung glitt.
    »Verrückt«, murmelte Redhorse vor sich hin.
    Leutnant Orsy Orson grinste versteckt und schaute zu seinem Freund Finch Eyseman hinüber,
dessen verträumte Braunaugen in einem inneren Feuer zu lodern schienen.
    Eyseman war der größte Idealist an Bord der CREST II. Die Begriffe ›Raumfahrt‹ und
›Völkerfreundschaft‹ bedeuteten für ihn eine Einheit. Er bewunderte den Haluter, der soeben mit
seiner dröhnenden Stimme erklärte:
    »Wovor, Madam? Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Kein Haluter ist jemals so nahe an die
sechs Sonnen herangeflogen, um genau sagen zu können, was sie darstellen.«
    »Darstellen?« griff Rhodan die Erklärung auf. »Tolot – Sie verbergen uns etwas. Wieso
benutzen Sie ausgerechnet den Begriff ›darstellen‹? Im gebräuchlichen Interkosmo ist er mit einer
bestimmten Handlung oder auch mit einem künstlerischen oder technischen Produkt verbunden. Diese
sechs Sonnen können demnach nur dann etwas darstellen, wenn sie …!«
    Rhodan unterbrach sich. Er bemerkte Atlans angespanntes Gesicht und Morys plötzliche Blässe.
Die CREST II raste immer noch mit fast halber Lichtgeschwindigkeit auf etwas zu, was man mit
bloßem Auge noch nicht sehen konnte.
    »Ja, was wollten Sie sagen?« fragte Icho Tolot. Er war jetzt ganz ruhig. Er hatte die Gesetze
seines Volkes nicht gebrochen. Sein Hinweis auf die galaktische Position, wo man die beiden
terranischen Schiffbrüchigen gefunden hatte, war kein Hinweis auf die sechs Sonnen gewesen.
    Rhodan suchte nach Worten. Er wurde von einer Lautsprecherstimme unterbrochen. Dr. Hong Kao
war am Gerät.
    »Mathematische Zentrale, Auswertung, Ortungsergebnisse sind richtig. Es handelt sich um ein
Sonnensechseck. Alle Sterne gleichen sich aufs Haar. Die Positronik zieht Parallelen zu dem
Pyramidensechseck, das vor einundsiebzig Jahren auf dem Planeten Kahalo gefunden wurde. Die
Vergleichswerte sind eindeutig. Die Datenverarbeitung ergibt, daß diese Sonnen künstlich in die
Sechseckposition gebracht wurden.«
    »Nein!« stöhnte Rhodan. »Das ist doch Wahnsinn!«
    »Tatsache, Sir«, fuhr der Chefmathematiker fort. »Dagegen steht es fest, daß die Sterne nicht
ebenfalls

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