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Silberband 021 - Strasse nach Andromeda

Titel: Silberband 021 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dünn, daß
die Umrisse der unter dem leuchtenden Schirmfeld liegenden Gebäudekomplexe deutlich aus den
Schlieren hervortraten.
    »Unter dem Feld!« triumphierte Nosinsky. »Wir haben es tatsächlich geschafft!« Aber noch war
gar nichts gewonnen.
    Conrad wollte keine Sekunde verlieren. Er befahl Bryan, den Korb bereit und die Augen
offenzuhalten. Dann ließ er den Shift mit Höchstgeschwindigkeit in den Wirrwarr von Bauwerken
hineinschießen. Er hatte keine Ahnung, wo das Zentrum der Kraftstation lag. Er mußte sich darauf
verlassen, daß die Detonatoren kräftig genug waren, um die Anlage von irgendeiner Position aus zu
vernichten. Er wußte nicht, ob es Sicherheitsvorrichtungen gab, die vielleicht schon in diesem
Augenblick den Shift aufs Korn nahmen. Alles, was er noch wußte, war, daß er die Detonatoren
abladen und dann so schnell wie möglich zum Schiff zurückkehren mußte. Die Zünder waren auf eine
Stunde eingestellt. Schaffte er es bis dahin nicht, zur CREST II zu gelangen, dann wurde der
Shift in den Sog der Explosion gerissen.
    Zwischen einem würfelförmigen und einem zylindrischen Bau hielt er an. Bryan brauchte keine
weiteren Befehle. Er packte den Korb und kletterte durch die Schleuse hinaus. Conrad sah ihn den
Korb an die Wand des Würfels lehnen und an einer Reißleine ziehen. Dann kehrte er um und kam
zurückgelaufen. Hier in der Station herrschte fast normale Schwerkraft. Conrad setzte den Shift
in Bewegung, sobald er Bryan in die Schleuse klettern hörte.
    Der Orkan war noch so schlimm wie zuvor, aber die Blitze der Energieballungen waren
wie von einem Moment auf den anderen erstorben. Conrad wußte nicht warum, aber er war glücklich
darüber. Er rief die CREST II an, und Cart Rudo versprach ihm, er werde Peilzeichen geben. Den
Zeichen folgend, sah Conrad den Schutzschirm schon ein paar Minuten später vor sich auftauchen.
Der Shift neigte sich auf die buntleuchtende Strukturlücke zu. Das Fahrzeug schoß durch sie
hindurch.
    Conrad fühlte sich ausgelaugt und zerschlagen wie noch nie zuvor. Mit brennenden Augen
steuerte er den Shift durch das große Luk der Lastschleuse und setzte ihn im Hangar ab. Er
schaltete das Triebwerk aus und lehnte sich weit in das Polster zurück. Neben ihm öffnete Bryan
das Schott des Ausstiegs. Conrad spürte das brennende, würgende Gefühl heftigen Durstes in der
Kehle, aber weitaus eindrucksvoller war die bodenlose Müdigkeit, die ihn umfangen hielt. Er hörte
Herb Bryan etwas rufen. Aber die Worte drangen ihm nur undeutlich ins Bewußtsein. Dann sank er in
tiefen, ohnmachtähnlichen Schlaf.
    Als er wieder zu sich kam, lag er in seinem eigenen Bett. Vor ihm auf der Kante hockte Bryan
und starrte ihn mürrisch an. Conrad fuhr auf.
    »Wo sind wir?« wollte er wissen.
    Bryan machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Hoch oben«, brummte er. »Vielleicht hunderttausend Kilometer über Septim.«
    »Na und? Was weiter?«
    »Die Station ist planmäßig in die Luft geflogen«, antwortete Bryan mit einer Stimme, als sei
ihm das gar nicht recht.
    Trotz des mörderischen Durstes war Conrad begeistert. Er packte Bryan an den Schultern und
rüttelte ihn.
    »Ist das nichts?« krächzte er. »Dann sind wir doch aus dem gröbsten Dreck 'raus!
Warum …«
    Ein Blick in Bryans traurige Augen belehrte ihn, daß es da etwas gab, was er noch nicht
wußte.
    »Nur noch die Hälfte der Besatzung ist auf dem Posten«, sagte Bryan müde. »Die andere Hälfte
tobt im Durstdelirium. Und die Station ist zwar vernichtet, aber die Schirmfelder der anderen
Planeten existieren immer noch. Wir können immer noch nirgendwo landen, außer auf Septim, und da
will kein Mensch wieder hin.«
    Conrad sank zurück. Er weigerte sich zu glauben, was er gehört hatte.
    »Sie haben nur die Farbe gewechselt«, fuhr Bryan fort. Conrad wußte im ersten Augenblick
nicht, was er meinte. »Früher waren sie orange, und als die Station in die Luft ging, wechselten
sie auf Grün. Die Schirmfelder meine ich.«
    In einem Winkel des Kommandodecks saß der einzige Passagier der CREST II, dem der
Durst das Denkvermögen noch nicht vernebelt hatte, und strengte sein Planhirn an, um eine Lösung
des Problems zu finden.
    Icho Tolot, der Haluter, hatte die Vorgänge inner- und außerhalb des Schiffes mit größter
Wachsamkeit verfolgt. Er wußte, daß das Schiff in wenigen Tagen irdischer Zeitrechnung verloren
sein würde, denn selbst Mory Rhodan-Abros verzweifelter Plan konnte die

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