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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihm sein Verstand, daß das
nicht möglich war. Zweifellos war diese organische Substanz der wichtigste Teil der Bunkerköpfe.
Es war ihr Gehirn. Was der Captain bisher an Maschinen gesehen hatte, bestätigte ihm, daß
innerhalb Llalags nie jemand in der Lage gewesen war, einen Roboter zu bauen, der – ähnlich
wie bei den Posbis – Plasma in sich trug. Die Masse, die pulsierend unter der Lampe lag,
mußte etwas anderes sein. Mit einem Male wurde sich Redhorse der Tatsache bewußt, daß die
Bunkerköpfe die einzigen Bewohner Llalags waren. Was sie in ihren Schädeln mit sich herumtrugen,
waren die organischen Überreste jener Wesen, die einmal in der Festung gewohnt hatten. Das Volk,
das an der Oberfläche des Planeten Horror gelebt hatte, war degeneriert. Um eine
Fortbewegungsmöglichkeit zu erhalten, hatten vorausschauende Wissenschaftler irgendwann diese
primitiven Roboter geschaffen, deren einzige Aufgabe es war, die wichtigen Köpfe mit dem lebenden
Inhalt zu transportieren.
    Die mechanischen Transportkörper durften schon deshalb nicht kompliziert sein, damit die
Möglichkeit vieler Fehlerquellen ausgeschlossen wurde. Je einfacher die Konstruktion – desto
geringer die Wahrscheinlichkeit eines Versagens.
    Die Relikte eines unbekannten Volkes lebten in Metallschalen. Wahrscheinlich handelte es sich
nur noch um die mutierten Gehirne, die sich die Möglichkeit erworben hatten, auf irgendeine Weise
ihre Existenz durch Zufuhr von Nährflüssigkeit zu erhalten.
    In Redhorse stieg Übelkeit hoch, als er an das riesige Tier dachte, das er in der großen
Werkshalle gesehen hatte. Eine dumpfe Ahnung sagte ihm, woher die Bunkerköpfe ihre Nahrung
bezogen.
    Durch Redhorses Entdeckung gewann der Name, den Losar für die Wesen geprägt hatte, eine
makabre Bestätigung. Es war vorstellbar, wie die Bewohner der Festung ursprünglich ausgesehen
hatten.
    Der Captain sah, wie sich die beiden Schädelhälften langsam schlossen. Die Schläuche glitten
aus der organischen Substanz heraus. Die Lampe erlosch. Der kopflose Robotkörper streckte beide
Arme aus und hob den Schädel in die Höhe der Halsmulde. Behutsam legten die metallischen Hände
den Bunkerkopf dort nieder. Das war wahrscheinlich die einzige Bewegung, die die Körperprothesen
ohne ihr denkendes Gehirn ausführen konnten. Sobald sie jedoch ihren Kopf wieder trugen, entstand
eine Verbindung zwischen Gehirn und Maschine.
    Redhorse vermutete, daß es sich um einfache elektronische Steuerung handelte. Es war durchaus
vorstellbar, daß die Gehirne ihre Träger durch elektrische Impulse steuerten.
    Trotz der Abneigung, die Redhorse empfand, wurde Mitleid in ihm wach. Was mußte dieses Volk
durchgemacht haben, welche verzweifelten Existenzkämpfe hatten sich hinter den Mauern Llalags
zugetragen? Hunderttausende waren gestorben, bevor sich ein Rest dieser Wesen in der Bergstadt
verkrochen hatte, um in unzulänglichen Robotkörpern ihr Leben zu fristen.
    Mit großer Sicherheit nahm Redhorse an, daß viele der noch lebenden Gehirne wahnsinnig waren,
da sie diesen unnatürlichen Zustand nicht mit wachem Verstand ertragen hatten.
    Erschüttert wandte sich Redhorse ab.
    Ein Schatten sprang aus dem Dampf auf ihn zu. Noch unter dem Eindruck des Gesehenen stehend,
reagierte Redhorse viel zu langsam. Etwas landete mit voller Wucht auf seinem Hinterkopf. Er gab
einen ächzenden Laut von sich und sank in die Knie. Sein Kampf gegen die Bewußtlosigkeit dauerte
nur wenige Augenblicke, dann begann sein Oberkörper zu schwanken und schlug schwer auf.

24.
    Einer von uns wird bald überschnappen, dachte Oleg Sanchon gereizt.
    Erbittert schaute er in die wallenden Dampfwolken. Wie lange war der Captain jetzt eigentlich
schon verschwunden? Niemand konnte Redhorse nachsagen, daß er tollkühn war oder unnötige Risiken
einging. Bei Redhorses Abstammung hatte Sanchon damit gerechnet. Doch bald hatte er festgestellt,
daß seine Sorgen unnötig waren.
    »Die Roboter, die uns verfolgt haben, wissen inzwischen, daß wir in dieses Gebäude
eingedrungen sind«, klang Belchmans Stimme auf. »Warum wird nicht nach uns gesucht? Etwas stimmt
nicht.«
    Aybron lachte spöttisch. »Man könnte fast glauben, daß Sie einen Angriff der Bunkerköpfe
herbeisehnen.«
    »Immer noch besser als diese Ungewißheit«, gab Belchman gereizt zurück.
    »Ich wünschte, Redhorse käme endlich wieder«, mischte sich Sanchon ein. »Wir hätten einen
Zeitpunkt für seine Rückkehr

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