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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die fleischige Kehrseite des Sergeanten. Ein leichter Schauder
rieselte Rhodans Rücken hinab, als er daran dachte, daß jede einzelne Sprengladung ausgereicht
hätte, um die kleine Gruppe zu Staub zu zerblasen – und als er sah, wie sorglos Hokkado an
dem Zugriff zerrte.
    Die schwarzen Haare des Japaners klebten feucht und strähnig an dem runden Kopf. Beständig
rannen Schweißtropfen über den muskulösen Nacken.
    Es war sehr warm, etwa dreißig Grad Celsius.
    Schweigend marschierten die Männer auf die Kuppel zu. Mit jedem Schritt kamen sie dem
technischen Ungetüm ein ganz klein wenig näher. Und nach etwa zwei Stunden, nachdem man einen
dreihundert Meter hohen Hügelkamm überwunden hatte, trennten nur noch zwei Kilometer die winzigen
Wesen von der Kuppel.
    Niemand mehr konnte den Anblick länger ertragen. Mit gesenkten Köpfen marschierten sie, stumm
und verbissen, auf die Verkörperung des Wahnsinns zu, von der ein eiskalter Hauch auszugehen und
nach ihren Herzen zu greifen schien.
    Die letzten hundert Meter wurden zur Qual.
    Obwohl jeder wußte, daß diese hundert Meter für normale Wesen nur hundert Millimeter waren,
und daß eine Entdeckung, war sie bisher nicht erfolgt, nunmehr fast unmöglich sein mußte, blieben
Panikreaktionen nicht aus.
    Immer wieder geschah es, daß ein, zwei oder auch drei Mann sich zu Boden warfen und die
Maschinenkarabiner in Anschlag brachten.
    Rhodan zitterte bei dem Gedanken, was geschehen mochte, falls jemand so wahnsinnig sein
sollte, den Abzug durchzuziehen. Die Maschinenkarabiner waren mit Minirakgeschossen geladen.
Jedes Trommelmagazin faßte sechzig Schuß der normal sieben Zentimeter langen Geschosse. Damit
konnte man einen Betonbunker zu Staub zerblasen.
    Erst hinterher fiel Rhodan ein, daß infolge der Verkleinerung die Ortung der Kuppel
wahrscheinlich einen Beschuß mit chemischen Karabinergeschossen entweder nicht wahrnehmen oder
nicht als Angriff einstufen würde.
    Dennoch atmete er erleichtert auf, als die Kuppelwandung erreicht war.
    Während ihres Marsches hatten sie nichts entdeckt, was einer Falle gleichgekommen wäre. Sie
hätten mit den Flugzeugen ohne weiteres direkt neben der Kuppel landen können. Dennoch hielt
Rhodan es auch jetzt noch für besser, daß sie die Sicherheitsentfernung eingehalten hatten.
Niemand vermochte tatsächlich auszuschließen, daß die verhältnismäßig größeren Flugzeuge nicht
doch noch von irgendeiner Überwachungsanlage entdeckt worden wären.
    Von hier, so stellte er fest, wirkte die Kuppel gar nicht mehr so deprimierend. Man durfte nur
nicht daran denken, wie weit sie sich in den Himmel erstreckte. Sehen konnte man es nicht mehr.
Überhaupt glich die aus der Ferne wie poliert erscheinende Wandung aus unmittelbarer Nähe mehr
einem Kratergelände als einer Metallhülle. Glatte Flächen waren überhaupt nicht zu entdecken.
    Atlan stöhnte unterdrückt.
    »Das hätte ich mir niemals träumen lassen, Barbar, niemals! Wenn ich bedenke, daß wir uns etwa
in der Lage einer Mikrobe befinden, die in den Rostporen eines für unsere Begriffe glattpolierten
Blecheimers emporklettert …«
    »Denk nicht daran, Freund!« flüsterte Rhodan. »Ich versuche schon die ganze Zeit über, nicht
an so etwas zu denken.«
    Er befahl eine Erholungspause von zwanzig Minuten. Diese Zeit sollte den Männern Gelegenheit
geben, etwas Abstand von den Eindrücken des Marsches zu gewinnen und sich mit dem neuen Problem
vertraut zu machen: Wie man in die Kuppel hineingelangen könne.
    »Nun«, Tolot ließ sich einfach neben Rhodan fallen, so daß der ohnehin ständig vibrierende
Boden noch mehr erbebte, »was haben Sie als nächstes vor?«
    Atlan atmete tief.
    »Ich an deiner Stelle würde mir solche naiven Fragestellungen verbitten, Perry.«
    Rhodan seufzte.
    »Ich bin nicht mehr fähig, mich über solche Kleinigkeiten aufzuregen, Arkonide.« Er blickte
den Haluter prüfend an. »Ich schlage vor, Sie nehmen einen Anlauf von hundert Metern, Tolot, und
rasen einfach in vollem Lauf durch die Wandung hindurch. Wenn Sie Ihren Metabolismus der
Festigkeit von Terkonitstahl angleichen, dürfte das eine Kleinigkeit für Sie sein.«
    »Geschieht mir nur recht, daß Sie über mich spotten.« Tolot lachte verhalten. »Ein Anlauf von
hundert Metern …! Wissen Sie, daß das relativ zur Kuppel zehn Zentimeter sind? Und außerdem:
Mit dem größten Schwung – und selbst wenn das Material der Kuppel weicher wäre als
Terkonit –

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