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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gestalt Hattingers auf den felsigen Boden.
    Hawk lächelte. Er packte den Major am Arm, zog ihn hoch und befestigte seine Leine an dem
Karabinerhaken von Hattingers Schultergurt. Nun konnten sie wenigstens nicht getrennt werden.
Zwar traute er Hattinger keine Unvorsichtigkeit zu, aber mit der Zeit würde es ihm schwerfallen,
gegen die Schwerkraft des Planetengiganten anzukämpfen. Dann wäre er versucht, seinen Antigrav
auf Erdschwere einzustellen – und das durfte man bei den jäh hereinbrechenden Wirbelstürmen
nicht. Mindestens zwei Gravos wurden benötigt, um einen Körper nicht zum Spielball des Sturmes
werden zu lassen. Diese Welt war nicht für Menschen geschaffen.
    »Kommen Sie, Sir!« sprach er ohne sichtbare Anstrengung ins Mikrophon. »Der Shift muß ganz in
der Nähe liegen.«
    Als sie zehn Minuten gegangen waren, ohne weiter als einen halben Meter sehen zu können,
fragte Hattinger atemlos:
    »Woher wissen Sie überhaupt, daß wir uns auf dem richtigen Weg befinden?«
    »Ich folge nur dem Okrill. Er sieht den Shift bereits. Das Fahrzeug liegt auf der rechten
Seite. Die Luke ist offen.«
    Hattinger keuchte.
    »Woher wissen Sie das?«
    Hawk lachte mühsam.
    »Zwei Hirnschwingungsverstärker. Einer bei mir und einer bei Sherlock. Ich kann indirekt an
seinen Wahrnehmungen teilnehmen. Die Apparate sind direkt ins Sehzentrum einoperiert. – Ah!
Nur noch fünf Meter etwa. – Vorsicht! Hinlegen! Glühender Sand!«
    Hawk warf sich vornüber und zerrte gleichzeitig an dem Seil, um Hattinger auf den Boden zu
zwingen. Kaum lagen die beiden Männer, da donnerte ein mit glühenden Sandkörnern vermischter
Orkan über sie hinweg. Hawk barg den Kopf zwischen den Armen und ließ mit stoischer Ruhe alles
über sich ergehen. Hattinger dagegen war ein wenig auf die Seite gerollt und fluchte, weil der
glühende Sand einen Teil der Helmscheibe undurchsichtig gemacht hatte.
    Dann – ohne Übergang – war der Sturm vorüber. Es wurde relativ ruhig. Nur einzelne
leuchtende Gasschwaden zogen rasch über den wie ein abstraktes Gemälde wirkenden Himmel.
    Deutlich war das Niesen des Okrill zu hören.
    Hattinger stöhnte.
    »Ich glaube gar, Ihr ›Spürhund‹ hat sich erkältet!«
    »Nein.« Hawk lachte. »Er niest immer, wenn er sich besonders wohl fühlt.«
    Er erhob sich und folgte dem voranhüpfenden Okrill schneller als zuvor. Hattinger hatte Mühe,
das Tempo mitzuhalten. Dennoch murrte er die ganze Zeit unzufrieden vor sich hin. Er schien es
nicht fassen zu können, daß ein Lebewesen sich in einem glühenden Sandsturm wohl fühlen
sollte.
    Hawk wäre gegen den Shift gerannt, wenn er die klaren Wahrnehmungsbilder des Okrill nicht
mitgesehen hätte.
    Plötzlich ragte eine schwarze, von Glutstürmen und Gasen zerfressene Metallplastikwand vor ihm
auf. Undeutlich war ein Loch mit bröckeligen Rändern zu erkennen.
    »Mein Gott!« stöhnte Hattinger keuchend. »Das soll ein Shift sein!«
    »Man könnte auch sagen, es war einer«, murmelte Hawk erschüttert. Er griff mit beiden Händen
über den unteren Rand der Einstiegluke. Seine Fingerspitzen stießen in schwarze, pulverige Asche.
Er schüttelte sich. Dann schwang er sich mühelos hinauf.
    Eine Aschewolke entstand vor ihm, zerteilte sich wieder, und der Okrill tauchte auf. Er
begann, die Asche aus der winzigen Schleusenkammer zu scharren.
    Als Sherlock seine Arbeit beendet hatte, zog Hawk den Major nach. Er mußte dabei behutsam
vorgehen, denn der Rand der Schleuse war so brüchig, daß er mehrmals mit einem Fuß
durchbrach.
    Hattinger, der es gesehen hatte, atmete hörbar ein.
    »Mann! Wenn ich das nicht mit eigenen Augen sehen würde, ich könnte es nicht glauben. Die
Wandung eines Shifts kann doch unmöglich von einer Atmosphäre zerfressen worden sein, die von
Ihren Lungen einwandfrei vertragen wird!«
    Hawk hüstelte.
    »Nun, erstens sind meine Lungen nicht Ihre Lungen, Sir – und zweitens scheint das
Fahrzeug von einer Energiewaffe ausgeglüht worden zu sein, bevor die chemischen Beimengungen der
Atmosphäre ihm gefährlich werden konnten. Genaueres werden wir aber erst dann wissen, wenn wir
die Kabine untersucht haben.«
    Er ergriff das für Notfälle angebrachte Handrad des Innenschotts und rüttelte daran. Die
Hälfte davon splitterte knirschend ab. Hawk fluchte. Das Rad ließ sich nicht drehen. Er zögerte
eine Sekunde, dann warf er sich mit der Schulter gegen das Schott.
    Im nächsten Augenblick lag er in der Kabine des

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