Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Shifts – oder vielmehr in dem, was einmal
eine Kabine gewesen war.
    Die Weichplastikverkleidung der Innenwand war nur noch in wenigen, schwarzen, schaumig
gekräuselten Flecken vorhanden. Die Sessel vor den zersprungenen Bildschirmen glichen Gerippen
fremdartiger Tiere, und außer dem ausgeglühten Rahmen war nichts mehr von den stahlharten
Glasplastikplatten der vorgewölbten Fahrerkuppel vorhanden.
    Hattinger wollte einen Schritt in die Kabine tun. Doch Hawk richtete sich schnell auf und
hielt den Major fest. Mit dem Kopf deutete er auf den Okrill, der zusammengekrümmt neben ihnen
stand und mit seinen runden, pupillenlosen Facettenaugen das Innere der Kabine musterte.
    »Der Shift befand sich auf der Fahrt zum derzeitigen Zentrum der radioaktiven Strahlung«,
murmelte Hawk wie in Trance. »Etwa hundert Meter von hier entfernt erfolgte ein erster Angriff,
der den Schutzschirm nicht ganz durchschlug, aber die Projektoren überlastete. Die
Shift-Besatzung wehrte sich mit dem Desintegrator-Geschütz. Dann brach der Schutzschirm völlig
zusammen. Etwas, das achttausend Grad Hitze ausstrahlte, drang in die Kabine ein und ließ sie
ausbrennen, während von außen einwirkende thermische Energie eine Flucht der Besatzung
verhinderte.«
    »Wieviel Mann waren …?« Hattingers Stimme klang heiser.
    »Sechs. Sie trugen die Uniform der Solaren Flotte und auf dem Ärmel ein Schild mit der
Aufschrift CREST II.«
    Hattinger schluckte.
    »Wie können Sie das jetzt noch feststellen, Hawk?«
    »Es ist der Okrill. Er kann vergangene Ereignisse aus den Infrarot-Spuren rekonstruieren, die
sie stets hinterlassen.«
    »Und Sie sehen das mit?«
    Hawk nickte.
    »Hoffentlich ist dieser Shift die einzige Spur, die wir auf diesem Planeten finden.«
    Es war nicht die einzige. Sie fanden innerhalb von zweieinhalb Stunden noch drei weitere
ausgeglühte Shifts.
    »Auf dem Planetengiganten hat es also etwas gegeben, das den Männern der CREST II
feindlich gesinnt war«, bemerkte Oberst Kotranow sinnend.
    »Und jetzt ist es nicht mehr vorhanden«, sagte Hawk. »Demnach ist die CREST II mit der Gefahr
fertig geworden.«
    »Es kann nicht einfach gewesen sein«, meinte Hattinger. »Ich frage mich nur, warum Perry
Rhodan offenbar nur mit Shifts angriff, anstatt die viel wirkungsvolleren Waffen der CREST
einzusetzen.«
    Kotranow zuckte die Schultern.
    »Wir wissen es nicht. Spekulationen führen zu nichts. Eines steht fest: Rhodan hätte niemals
vierundzwanzig Mann geopfert, wenn es einen besseren Weg gegeben hätte, mit der Gefahr fertig zu
werden. Nun, wir wissen jedenfalls jetzt, daß der CREST auf diesem Planeten nichts Ernstes
zugestoßen ist.«
    Der Telekom schrillte.
    Oberst Kotranow stellte die Verbindung her. Seine Augen wurden hart. Die Haut spannte sich
straff über den Wangenknochen.
    Als er die Verbindung trennte, blickte er in gespannte Mienen.
    »Es war die Ortungszentrale«, sagte er langsam. »Mit Spezialgeräten konnten Individualimpulse
auf dem viertgrößten Planeten des Systems festgestellt werden.«
    »Menschen …?« Hattinger beugte sich vor.
    »Das konnte nicht ermittelt werden. Wie mir der Cheforter erklärte, wurde ein heilloses
Durcheinander unterschiedlicher Mentalimpulse empfangen. Das dürfte praktisch unmöglich sein.
Tashit, ich möchte Sie bitten, sich alle Daten von der Ortungszentrale geben zu lassen und
auszuwerten!«
    Der Mathelogiker erhob sich gemächlich.
    »Hm!« sagte er. »Da bin ich doch wirklich gespannt.« Ohne sich im geringsten zu beeilen, ging
er hinüber zur Schaltwand der ML-Positronik, aktivierte das Gerät und ließ sich anschließend eine
Verbindung zur Ortungszentrale geben. Als er ebenso lässig zurückkehrte, erklärte er langsam:
    »Die Positronik ist zu dem Ergebnis gekommen, daß der viertgrößte Planet etwa tausend
verschiedene intelligente Völker beherbergt. Mit einer Einschränkung, wie ich betonen möchte. Die
tausend Völker unterscheiden sich in ihren Individualimpulsen recht extrem voneinander. Es dürfte
noch mehr Spezies dort geben, falls sie sich psychisch gleichen. Dann nämlich könnte nur ein
Telepath sie auseinanderhalten. Eine Maschine ist dazu nicht fähig.«
    Oberst Kotranow war blaß geworden. Doch dann faßte er sich als erster.
    »Major Hattinger! Machen Sie ein Beiboot startklar. Sie erhalten zehn Mann als Landekommando
zur Verfügung gestellt, außerdem Leutnant Hawk mit seinem Okrill!«
    »Keine Schiffsortung, keine

Weitere Kostenlose Bücher