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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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werden. Nun
gut, widme dich den Geheimnissen Horrors, fliege in das System zurück und laß dich von den
letzten Rätseln dieser Welt überraschen. Aber sage mir nicht, ich hätte euch nicht rechtzeitig
gewarnt.«
    Zornig blickte ich Rhodan an, der auf meine Worte betroffen schwieg. Zwischen mir und dem
Terraner schien es zum erstenmal seit langer Zeit zu einer ernsten Verstimmung gekommen zu
sein.
    In der Zentrale herrschte bedrücktes Schweigen, das plötzlich durch das Wimmern der
Alarmsirene unterbrochen wurde. Rhodan fuhr herum und blickte zum Interkomschirm, auf dem der
Kopf von Major Enrico Notami, dem Chef der Ortungszentrale, sichtbar wurde.
    »Fremdkörperortung«, gab er durch. »Entfernung 9,3 Lichtjahre, halb metallisch, halb taubes
Gestein. Es scheint sich um einen der ganz seltenen Meteore in dieser Gegend zu handeln. Fahrt
kaum meßbar. Knapp dreißig Kilometer pro Sekunde. Anweisung, Sir?«
    Ich stellte mich neben Rhodan vor den Schirm.
    »Ja«, entgegnete ich an seiner Stelle. »Berechnen Sie annähernd die Flugbahn. Ich werde mir
den Fremdkörper ansehen.«
    »Verstanden.«
    Ich hörte Perry stoßartig ausatmen. Wieder trafen sich unsere Blicke. Die anderen Männer
schwiegen. Sie schienen peinlich berührt zu sein.
    »Man ist immer ganz genau, nicht wahr?« meinte Perry spöttisch. »Was verspricht man sich
davon? Oder hält man den Nickelbrocken für ein Raumschiff?«
    Ich beherrschte mich nur mühsam.
    »Man verspricht sich allerlei davon. Vor allem ist man sicher, für einige Stunden nicht dein
Gesicht sehen zu müssen.«
    Er schaute mich ungehalten an.
    »Ich will dir einmal etwas sagen, Arkonide«, begann Perry. »Ich liebe keine unerforschten
Festungen in meinem Rücken! Niemand weiß, was sich auf der Oberfläche befindet und was dort
ausgebrütet wird. Ich will Gewißheit haben. Und jetzt fliege los. Es wird mir ebenfalls guttun,
dein Genörgel für einige Stunden nicht hören zu müssen. Suche dir einen zweiten Piloten aus. Wen
willst du haben?«
    »Einen der besten Männer der Flotte«, entgegnete ich aufsässig. »Sergeant Miko Shenon.«
    Perry nickte zustimmend.
    »In Ordnung, also Miko Shenon. Sonst noch jemand?«
    »Wenn Sie gestatten, fliege ich mit«, meldete sich Icho Tolot.
    Ich war überrascht.
    Was bewegte den Haluter, die CREST zu verlassen? Wollte er versuchen, mich umzustimmen?
    »Bitte sehr. Die Besatzung der CREST hat Ihnen ihr Leben zu verdanken. Vielleicht können Sie
es ein zweites Mal erhalten, wenn Sie mir jetzt folgen. Start in fünfzehn Minuten.«
    Ich ging ohne Gruß.
    »Verdammter Dickschädel«, sagte jemand. Ich glaubte, Rudos Stimme gehört zu haben.
    Dreizehn Uhr Bordzeit, am 5. Dezember 2400.
    Die Space-Jet stand startklar auf den geschliffenen Leichtstahlschienen des
Kraftfeldkatapultes.
    Icho Tolot saß hinter den beiden Pilotensesseln auf dem Boden. Die Kanzel des Beibootes war
fast zu klein für den halutischen Giganten, über dessen Heimatwelt wir nichts wußten.
    Der zweite Mann meiner Besatzung war also Sergeant Miko Shenon, ein 1,96 Meter großer
Muskelberg mit einem sommersprossigen Babygesicht und fuchsroten Stachelhaaren.
    Wir waren ein gutes Team. Ein halutischer Überriese, ein tollkühner, alles riskierender
Terraner mit dem Verstand eines Hochschulprofessors und dem Leichtsinn eines Schuljungen –
und ein abgedankter Arkonidenimperator und ehemaliger Flottenadmiral, der schon viel zu lange
gelebt hatte, um das Unheil nicht kommen zu sehen.
    Der Prallfeldschlag erfaßte mich um 13.04 Uhr Bordzeit. Die in der Längsachse fünfunddreißig
Meter durchmessende Diskusmaschine wurde aus den Schleusentoren des Hangars gestoßen und von der
ewigen Nacht des Leerraumes aufgenommen.
    Das Impulstriebwerk sprang automatisch an. Als es zu dröhnen begann, war die 1.500 Meter
durchmessende CREST bereits unsichtbar geworden.
    Icho Tolot sang ein Kampflied seines Volkes.
    Ich lauschte auf die tiefen Töne, die verhalten und doch grollend über die monströsen Lippen
kamen. Tolots rote Augen glühten im schwachen Licht der Armaturenbeleuchtung. Seine tiefschwarze
Lederhaut ließ ihn zu einem konturlosen Schatten im Hintergrund der Kanzel werden.
    Shenon schaute sich um. Grinsend tippte er dem Haluter gegen das rechte Säulenbein und meinte
dazu ungerührt:
    »Wenn Sie es noch etwas fester gegen die Sesselverankerung pressen, können wir gleich in
herausspritzender Druckflüssigkeit baden. Dieser Stuhl wird nämlich hydraulisch

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