Silberband 023 - Die Maahks
nicht
tun.«
Atlan schwieg. Er preßte die Lippen fest aufeinander und blickte finster zu Boden. Natürlich
wußte er selbst, daß mit einem vagen Verdacht allein nichts anzufangen war.
In diesem Augenblick setzte die RASPUTIN auf dem Landefeld auf.
»Gehen wir!« sagte Rhodan.
Schon vom Raum aus war mittels Vergrößerung zu sehen gewesen, daß die ANDROTEST III noch nicht
lange gelandet sein konnte. Die Absperrung schloß sich erst um die gelandete letzte Stufe, als
Rhodan, Atlan, Tifflor und Allan D. Mercant bereits den Prallfeldgleiter bestiegen, der sie zur
ANDROTEST III bringen sollte.
Die Bodenschleuse des Schiffes öffnete sich, als der Gleiter vor dem Schiff anhielt.
Gespannt blickte Rhodan dorthin, wo sich die Rampe herausschob.
Der erste, der durch die Schleusenöffnung trat, war Oberst Pawel Kotranow. Vor Rhodan hielt er
an und salutierte.
»Sir, Kommandant Kotranow meldet ANDROTEST III nach erfolgreich abgeschlossenem Auftrag
zurück.«
Bevor Rhodan danken konnte, fuhr Atlan dazwischen.
»Wie kommt es, Oberst, daß Sie entgegen den Anweisungen über den Horror-Transmitter
zurückgekommen sind?«
»Atlan!« Rhodans Stimme enthielt einen eindeutigen Verweis. »Die Fragen werden später
gestellt.«
»Ich möchte trotzdem jetzt schon auf diese Frage antworten«, bat Kotranow erregt. Als Rhodan
zustimmend nickte, fuhr er mit ärgerlicher Stimme fort: »Wenn wir nicht über den Transmitter
gekommen wären …«, er blickte Atlan herausfordernd an, »… dann würden Sie noch am
Sankt-Nimmerleins-Tag auf uns warten. Die Maahks besaßen nämlich die Frechheit, unsere dritte
Stufe zu zerschießen.«
Atlan biß sich auf die Lippen.
»Verzeihen Sie meine Erregung, Oberst. Sie haben völlig richtig gehandelt. Meine
Hochachtung!«
Nun wurde Kotranow verlegen.
Perry Rhodan beendete die peinliche Szene, indem er einfach Kotranows Hand ergriff und sie
kräftig schüttelte.
»Willkommen auf ›heimatlichem‹ Boden, Oberst!« Ernst setzte er hinzu: »Bitte, wundern Sie sich
nicht darüber, daß ich die Quarantäne über die ANDROTEST III und die gesamte Mannschaft verhänge.
Die Lage ist angespannt. Wir wollen lieber zu vorsichtig als zu leichtsinnig sein.«
»Ich verstehe, Sir«, erwiderte Kotranow gepreßt, »wir könnten Androiden mit den Gehirnen von
Maahks sein …«
»Sie oder die Leute, die Sie mitgebracht haben!« sagte Mercant.
Auf ein Zeichen Rhodans begann Oberst Kotranow in sein Armband-Funkgerät zu
sprechen. Noch während er seine Anweisungen an die Besatzung gab, glitten zwei
Transport-Bodengleiter mit den Abzeichen der SPACE CRAGONS heran, einer Eliteeinheit der
Imperiumsflotte, die dem Chef der Solaren Abwehr unterstand. Hinter ihnen erschien ein
Krankentransportgleiter. Auch er gehörte, obwohl das für den Uneingeweihten nicht erkennbar war,
zur Abwehr.
In der offenen Schleuse erschien Major Ez Hattinger. Er rief einen Befehl nach innen, dann
stellte er sich seitlich des Ausstiegs auf die Rampe.
Rhodans Gesicht wurde zur undurchdringlichen Maske.
Unverkennbar war das Leutnant Son-Hao, der den Fuß auf die Rampe setzte, klein, zierlich,
dunkelhaarig. Er winkte mit beiden Händen zu den Wartenden. Dann erst schien er den Kordon von
Kampfrobotern und schwerbewaffneten Soldaten der SPACE CRAGONS zu sehen. Seine Arme sanken herab.
Er zögerte. Doch dann gab er sich einen Ruck und schritt weiter.
»Ich mache mir Vorwürfe«, flüsterte Rhodan zu Mercant. »Diese Männer haben in jeder Minute
ihres Einsatzes das Leben riskiert, und nun werden sie wie Aussätzige empfangen.«
»Sie sind Soldaten«, entgegnete Mercant hart. »Und sie sind hochintelligente Spezialisten. Sie
werden verstehen, daß wir uns sichern müssen.«
Rhodan räusperte sich warnend. Soeben waren alle fünf Agenten am Fuß der Rampe angelangt. Cole
Harper wurde von einem Sanitäter gestützt, und Halgor Sörlund lag auf einer Trage. Imar Arcus und
Hegete Hegha stützten sich auf einen Stock. Nur Son-Hao stand ohne Hilfe.
Major Sörlund richtete sich auf und salutierte.
»Sir! Einsatzgruppe nach erfolgreich abgeschlossenem Einsatz zurück.«
Rhodan nickte.
»Danke, Major Sörlund. Ich freue mich, Sie wiederzusehen. Bitte entschuldigen Sie das
Sicherheitsaufgebot. Sie werden verstehen, daß nach diesem Einsatz besondere Maßnahmen notwendig
sind. Auf jeden Fall sind Sie mir und uns allen willkommen.« Er ging auf Sörlund zu und drückte
dem Major die Hand. Danach begrüßte er
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