Silberband 023 - Die Maahks
Eigentlich bezweifelte er sogar, daß es möglich
war, mit dreißig Maahks fertig zu werden, und je weiter er vordrang, desto klarer wurde ihm, daß
es ihm nun an den Kragen gehen würde. Trotzdem bewegte er sich weiter. Das Bewußtsein, daß er
sich in ein aussichtsloses Unternehmen eingelassen hatte, versetzte ihn in Zorn. Der Zorn
wiederum verlieh ihm zusätzliche Entschlußkraft, und als er schließlich hinter der breiten Basis
einer Maschine hervorkroch und vier Meter weiter, an der Grundplatte eines anderen Geräts, einen
Maahk liegen sah, da stellte er seine Waffe auf Paralysewirkung ein und schoß ohne Zögern.
Gucky drang eine Reihe weiter vor und entdeckte zwei weitere Maahks, die mit angeschlagener
Waffe darauf warteten, daß Ras aus seinem Versteck hervorkam.
Gucky lähmte den ersten. Der zweite warf sich flach auf den Boden, wobei er seinen Strahler
wahllos abfeuerte. Gucky wich zurück, aber das half ihm jetzt nichts mehr. Die Hilfeschreie des
dritten Maahks hatten den Rest der Streitmacht alarmiert. Die Maahks wandten sich von ihrem
ursprünglichen Opfer ab und konzentrierten sich auf Gucky. Der Mausbiber machte drei von ihnen
kampfunfähig. Aber dadurch erreichte er nur, daß sich die Entschlossenheit der übrigen steigerte.
Gucky erhielt einen Schocktreffer an der Schulter und mußte die Waffe in die andere Pfote nehmen,
weil der rechte Arm ihm plötzlich nicht mehr gehorchte.
Angesichts der weit überlegenen Streitmacht riß er schließlich aus. So rasch er konnte,
brachte er drei, vier Reihen von Maschinen zwischen sich und die Verfolger. Jedesmal, wenn er
eine freie Fläche überquerte, pfiffen Schocksalven hinter ihm her. Er bekam jedoch keinen Treffer
mehr, und als er schließlich, aus sicherer Entfernung den ersten Verfolger in Sicht bekam, rächte
er sich, indem er ihn in die Höhe hob und aus etwa zehn Metern auf die metallische Deckplatte
einer Maschine stürzen ließ.
Danach wurden die Maahks vorsichtiger. Gucky bekam keinen von ihnen mehr zu sehen, und erst
nach einer Weile, als er von rückwärts unter Feuer genommen wurde, stellte er fest, daß er nun
ebenso umzingelt war wie Ras wenige Minuten zuvor.
Er schob seinen Kombistrahler ins Futteral zurück und betrachtete die Maschine, die vor ihm
stand. Als sein Psi-Gehirn die glatten, stromlinienförmigen Umrisse deutlich genug in sich
aufgenommen hatte, versuchte er, das schwere Gerät zu bewegen. Das Vorhaben nahm seine ganze
Aufmerksamkeit in Anspruch. Eine Zeitlang konnte er sich nicht um die Maahks kümmern. Als wüßten
sie das, rückten sie näher heran, und Gucky erhielt einen Schockstreifschuß in das linke Bein. Er
rollte zur Seite, ohne dabei den großen Maschinenblock aus den Augen zu lassen. Die Anstrengung
verschleierte das Bild vor seinen Augen. Manchmal glaubte er, er sähe die Maschine sich bewegen.
Aber der störrische Widerstand der toten Materie blieb. Er begann zu zweifeln, ob er den Klotz
überhaupt würde bewegen können. In der Zwischenzeit zog sich der Ring der Maahks enger um ihn
zusammen, und wenn es ihm nicht gelang, ihre Aufmerksamkeit innerhalb der nächsten Sekunden
abzulenken, war er geliefert.
Dann plötzlich, mit einem Ruck, als bräche ihm das Gehirn auseinander, gab die Maschine nach.
Krachend und knirschend riß sie aus den Fundamenten und glitt ein Stück weit über den Boden,
bevor sie in die Höhe stieg. Stichflammen schossen aus zerrissenen Kabeln, und dichter Qualm
quoll auf. Gucky drehte sich auf die Seite, um die Maschine im Auge zu behalten. Jetzt, da sie
nicht mehr verankert war, machte es keine Schwierigkeit, sie dorthin zu dirigieren, wo die Maahks
in ihren Deckungen lauerten. Er ließ sie noch ein paar Meter weiter steigen und lockerte den
telekinetischen Griff. Unter der hohen Schwerkraft schoß der gewaltige Block wie ein Geschoß in
die Tiefe. Donnernd schlug er in eine der Maschinenreihen unmittelbar vor den Deckungen der
Maahks. Metallstücke und Maschinenteile wurden in die Höhe geschleudert, und eine Fontäne von
Trümmerstücken ergoß sich mehr als hundert Meter rings um den Aufschlagsort. Gucky preßte sich in
seine Deckung, so tief er konnte. Ein Metallsplitter von mehr als einem Meter Länge bohrte sich
dicht vor ihm in den Boden und blieb glühend und rauchend dort stecken.
Minutenlang hallte der Donner rasch aufeinanderfolgender Explosionen durch die Halle. Als der
Hagel von Trümmerstücken nachließ, wagte Gucky sich aus seiner
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