Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 024 - Die Para-Sprinter

Titel: Silberband 024 - Die Para-Sprinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
das Schicksal angeboten, und wir
haben nicht die Absicht, eine einzige Welt von Andromeda zu erobern. Wir wollen nur Entdeckungen
machen, Wissen erobern, das ist alles. Wir besitzen zwar eine starke Militärmacht, aber im Grunde
ihrer Herzen sind die Terraner nur neugierig. Sie sind Forscher.«
    »Macht das den Meistern der Insel klar.«
    Gucky horchte auf. Da war sie wieder, diese seltsame Bezeichnung für die unbekannten Erbauer
der gigantischen Sonnentransmitter und der tödlichen Fallen auf dem Weg nach Andromeda.
Vielleicht bot sich ihm jetzt die Gelegenheit, endlich mehr über sie zu erfahren. Er entschloß
sich zu der direkten Frage:
    »Die Meister der Insel, wer sind sie?«
    Grek-1 sah ihn an. Gucky forschte sofort nach Gedanken des Maahks, aber er stieß wieder auf
ein Hindernis. Er konnte es nicht durchdringen. Ein automatischer Block hatte sich um die
Erinnerungsspeicher Greks gelegt. Ein posthypnotischer Block. Die Meister der Insel wußten zu
verhindern, daß unbewußt etwas über sie verraten wurde.
    »Ich kann es dir nicht sagen«, bekannte Grek-1 wahrheitsgemäß.
    Gucky wußte, daß es zwecklos war, weiter in ihn zu dringen.
    Er wechselte das Thema.
    »Du weißt, daß Rhodan mit achtzig Schiffen dort draußen wartet. Es wäre ihm ein leichtes,
seinen Forderungen dementsprechenden Nachdruck zu verleihen.«
    »Ich weiß es«, erwiderte Grek-1. »Ich kenne allerdings seine Beweggründe nicht, die ihn zögern
lassen.«
    »Terraner töten keinen wehrlosen Gegner«, antwortete Gucky heftig.
    »Vielleicht wird es einmal eine Situation geben, in der ich daran denken werde«, erklärte der
Maahk.
    »Diese Situation ist jetzt da. Gib auf und komm mit mir. Ich verspreche dir, daß man dich gut
behandeln wird. Ihr habt keine Chance, von hier zu entkommen.«
    Gucky hatte das Gefühl, daß Grek-1 nachdenklich wirkte. Dies veranlaßte ihn dazu, eine
telepathische Botschaft an John Marshall abzustrahlen, der sich an Bord der CREST befand, und ihn
über den Stand der Dinge zu informieren.
    Nach wenigen Augenblicken kam von Marshall die Aufforderung, den eingeschlagenen Weg
weiterzugehen. Kaum war der kurze Gedankenaustausch beendet, meldete sich Grek-1 wieder zu
Wort.
    »Deine Argumente klingen logisch«, sagte er ungewöhnlich leise. »Aber laß mir noch etwas Zeit,
mir die Sache gründlich zu überlegen. Kehre zu deinen Freunden zurück, die sich auf meinem Schiff
verbergen, und sei ohne Angst. Ich werde jeden weiteren Angriff auf euch verhindern. Solange ich
zu keinem Ergebnis gekommen bin, seid ihr auf meinem Schiff sicher. Ich bitte euch aber auch, in
dieser Zeit keine weiteren Zerstörungen anzurichten. Ich melde mich wieder bei dir, um dich über
meine Entscheidung zu informieren.«
    Gucky erhob sich langsam aus dem Sessel. »Vielleicht sind noch einige weitere Ereignisse
notwendig, um dich zu überzeugen, daß du auf verlorenem Posten stehst. Aber gut, ich akzeptiere
deinen Wunsch und ziehe mich zurück. Doch lasse uns nicht zu lange warten.«
    Der Mausbiber teleportierte und ließ einen verwirrten Maahk-Kommandanten zurück.
    Grek-1 fühlte sich einsam und verlassen.
    Er war in diese Galaxis gekommen, um sie für die Meister der Insel zu erobern.
    Die Impulsweiche an Bord seines Schiffes war von den Terranern zerstört worden. Das ganze
Schiff war nur noch ein Wrack. Mehr als die Hälfte der gesamten Maschinenanlagen waren nutzlose
Trümmer. Was noch arbeitete, genügte nicht mehr zur Rückkehr in die eigene Galaxis.
    Und das alles hatte er nicht den verhaßten Arkoniden oder Akonen zu verdanken, sondern einem
anderen Volk, das es damals vor zehntausend Jahren noch nicht gegeben hatte.
    Den Terranern.
    In seinen Haß mischte sich erneut unbewußt die Bewunderung. Noch niemals in seinem Leben war
er zielbewußteren Wesen begegnet. Kein Wunder, wenn sie in einem halben Jahrtausend fast zur
beherrschenden Macht ihrer Weltinsel wurden.
    Und doch – wenn sie wollten, hätten sie ihn längst vernichten können. Sie hätten allen
Grund dazu gehabt. Sie taten es nicht, weil sie ihn haben wollten. Sie wollten ihn lebendig, um
ihm die Geheimnisse seines Volkes zu entreißen.
    Aber waren das wirklich ihre einzigen Motive?
    War es nicht vielmehr so, daß Rhodan von ähnlichen Gefühlen wie er bewegt wurde? War es nicht
der heimliche Wunsch des Terraners, so wie es sein eigener auch war, dem anderen einmal im Leben
von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen? Sie, die beiden Gegner,

Weitere Kostenlose Bücher