Silberband 024 - Die Para-Sprinter
der Besatzung konnte mit seiner kurzen Ansprache
an die Terraner nichts anfangen.
Sie hatten sich in einem abgelegenen Teil des großen Schiffes zusammengefunden und
von dort ihre Aktionen gegen die Einrichtungen des Maahkschiffes gestartet. Die Botschaft von
Grek-1 erreichte sie, als sie gerade dabei waren, ihre weitere Vorgehensweise zu besprechen.
Gucky sprang auf, als Grek-1 verstummt war. Während der kurzen Ansprache hatte der Mausbiber
verschwommene Gehirnimpulse des Maahkkommandanten empfangen und wußte nun, wo er zu finden
war.
»Ich gehe zu ihm«, erklärte er. »Ich werde mit ihm reden und ihn zur Kapitulation auffordern.
Ihr bleibt hier und wartet auf mich.«
Noch ehe die anderen widersprechen konnten, war Gucky verschwunden.
Grek-1 fuhr herum, als er hinter sich einen Luftwirbel wahrnahm. Es war eine
instinktive Reaktion, denn durch die Anordnung seiner Augen hätte er sich auch anders davon
überzeugen können, was da den Luftwirbel verursacht hatte.
Was er sah, ließ ihn erstarren. Einen Augenblick lang glaubte er, einer Halluzination zum
Opfer gefallen zu sein. Aber die fremdartige Erscheinung blieb. Sie bewegte sich sogar und nahm
auf einem der leeren Stühle Platz, die für die kleine Gestalt viel zu groß war.
Das muß einer der Mutanten sein, dachte Grek-1. Ein Wesen, das einem Volk
entstammte, welches mit den Terranern verbündet war.
»Wer bist du?«, fragte Grek-1 schließlich das fremde Wesen.
Der Mausbiber ließ seinen Nagezahn blitzen und fixierte den Maahk einige Augenblicke lang.
»Ich heiße Gucky, gehöre dem Solaren Mutantenkorps an und bin Telepath, Telekinet und
Teleporter«, sagte er dann. »Und ich fordere dich auf, dich zu ergeben und an Bord unseres
Flaggschiffes, der CREST II, zu kommen, wo dich Perry Rhodan erwartet.«
Gucky beobachtete gespannt die Reaktionen des Maahk. Aber ebensogut hätte er eine Betonwand
anstarren können, um deren Reaktion auf die Ankündigung, sie niederzureißen, zu beobachten. Der
Maahk saß wie eine Statue in seinem Sessel. Gucky dachte an Rhodans Auftrag, Grek-1 zu einer freiwilligen Kapitulation zu bringen. Rhodan hatte Pläne mit Grek-1, so daß ihm dies
zweckmäßig erschien. Jede Zwangsmaßnahme mußte unterlassen werden. Erst wenn Grek-1 überhaupt
keine Anstalten treffen sollte, Gesprächsbereitschaft zu zeigen, würde Gucky ihn ohne seine
Zustimmung mitnehmen.
Es war kein Zufall, daß Rhodan gerade den Mausbiber mit dieser Mission beauftragt hatte. Gucky
war bereits einige Male mit ähnlichen Aufgaben betraut gewesen und hatte mit seiner Methode
bisher immer Erfolg gehabt. Deshalb fühlte er sich dazu berufen, die Verhandlungen mit Grek-1 zu
führen und diesen von der Zwecklosigkeit seines Widerstandes zu überzeugen. Seine Begleiter waren
nur deshalb an Bord des großen Schiffes, um ihn dabei zu unterstützen und Verwirrung zu
stiften.
»Du erwartest wohl nicht, daß ich deiner Aufforderung Folge leiste«, antwortete Grek-1 nach
einigen Sekunden. »Ich bin nicht in diese Galaxis gekommen, um vor den Terranern zu kapitulieren.
Auch wenn die erste Runde in dieser Auseinandersetzung an euch geht.«
Gucky hatte keine andere Antwort erwartet. Seltsamerweise gelang es ihm nicht, die
Gedankeninhalte des Maahk zu sondieren. Anscheinend verfügte Grek-1 über eine Mentalsperre.
»Gib dir keine Mühe«, sagte Grek-1, als ob er die Versuche des Mausbibers bemerkt hätte. »Ich
kann meine Gedanken abschirmen. Wenn ich nicht will, wirst du keinen klaren Gedankenimpuls von
mir empfangen.«
Gucky nickte anerkennend. Seine Vermutung war zutreffend gewesen.
»Was glaubst du wohl, wer die Terraner sind«, sagte er, ohne auf die letzte Bemerkung des
Maahk-Kommandanten einzugehen. »Ihr seid in unsere Galaxis eingedrungen und habt uns bedroht.
Glaubst du, daß die Terraner tatenlos zusehen, wie ihr ihre und die Existenz anderer
Milchstraßenvölker gefährdet?«
»Die Terraner handeln logisch, wenn sie sich zur Wehr setzen. Sie müssen unsere Gegner sein.
Ich erwarte es nicht anders. Folglich sind auch du und ich Gegner, denn du bist der Verbündete
der Terraner.«
»Das stimmt. Es ist somit zwecklos, wenn ich dich zur Aufgabe bewegen will?«
»Zwecklos, denn ich habe einen Auftrag. Außerdem dürften die Rollen gleich verteilt sein. Auch
ihr wagt den Vorstoß über den großen Abgrund, den intergalaktischen Raum. Ihr wollt nach
Andromeda.«
»Der Weg dorthin ist weit«, sagte Gucky. »Er wurde uns durch
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