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Silberband 024 - Die Para-Sprinter

Titel: Silberband 024 - Die Para-Sprinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schien es vorgezogen zu haben, gleich zu teleportieren.
    Rhodan erwartete Atlan. Sein Gesicht glich einer Maske, als er dem Arkoniden die Hand gab.
Auch Mercants Züge verrieten nicht, was hinter seiner Stirn vorging.
    Oberst Cart Rudo, der Kommandant der CREST II, war ebenfalls anwesend.
    »Challenger war ein guter Offizier«, sagte Atlan. »Es war leichtsinnig, die KITARA allein nach
Opposite zu schicken.«
    »Sie flog die Strecke immer allein, und niemals passierte etwas«, antwortete Rhodan. »Außerdem
startete sie gerade, als der Angriff auf Kahalo begann. Wer hätte ihr Geleitschutz geben
sollen?«
    »Jedenfalls treiben sich allem Anschein nach noch einige Robotschiffe der Maahks zwischen hier
und Opposite herum. Wir müssen sie finden.«
    Mercant nickte.
    »Unsere vordringliche Aufgabe, wenn wir es nicht riskieren wollen, noch mehr Einheiten und
Männer zu verlieren.«
    »Eine Suchaktion also.« Atlan sah Rhodan an. »Das käme meinen eigenen Vorstellungen entgegen.
Jetzt können wir die Schiffe entbehren, falls kein neuer Angriff erfolgt.«
    »Jeder einzelne Sektor muß abgesucht werden. Wir werden zwanzigtausend Einheiten in Marsch
setzen – vorwiegend Schiffe, die auf Opposite stationiert sind. Die restlichen Schiffe
übernehmen die Sicherung Kahalos, damit wir keine neuen bösen Überraschungen erleben.«
    »Und vielleicht finden wir dabei etwas, was uns einen Hinweis auf die wahren Tätigkeiten
unserer vermeintlichen Agenten liefert«, stieß Atlan hervor.
    Niemand ging auf diese Bemerkung ein.
    Und noch ahnte niemand, daß dort draußen, weit von Kahalo entfernt, zwölf Leichen im All
trieben, von denen eine einen aktivierten Notsender bei sich trug.

4.
    Pol Kennan beugte sich über den Mann und sah, daß er tot war.
    Die Augen weit aufgerissen, fast aus den Höhlen quellend, starrte er durch die Sichtscheibe
des Helms. Die Lippen waren blauweiß, das Gesicht gelblich blaß und eingesunken, so daß sich die
Wangenknochen deutlich abzeichneten.
    Pol stand auf. Die Sohlen seiner Stiefel quietschten auf dem glatten Metallboden des kleinen
Schleusenraums.
    »Zu spät«, sagte er dumpf. »Nehmt ihn mit hinein!«
    Die zwei Männer in den Bordkombinationen der Solaren Flotte betteten den Leichnam auf die
Bahre, die sie mitgebracht hatten, und verließen die Schleuse durch das offenstehende
Innenschott. Pol Kennan sah ihnen eine Zeitlang unschlüssig nach, dann folgte er.
    Er war in Gedanken versunken und beeilte sich keineswegs. Als er, nach zwei Antigrav-Lifts und
einem Rundgang um das halbe CD-Deck, das Lazarett der CASSO betrat, war Doc McGuire schon dabei,
die Leiche zu entkleiden.
    »Ich war eigentlich ganz zufrieden«, bemerkte er, während er die fahrbare Liege mit dem Toten
unter die große Rundlampe in der Mitte des Raumes schob. »Hier ein Bauchweh, dort ein
gequetschter Finger … Sie hätten nicht unbedingt eine Leiche aus dem Weltraum fischen
müssen.«
    Er streifte sich Handschuhe über. Pol sah sich um. McGuires kleiner Operationsraum glitzerte
und blinkte von einem Ende bis zum andern. McGuire hatte, seitdem die CASSO im Kahalo-Gebiet
kreuzte, seine Sanitäter damit beschäftigt, die Instrumente auf Hochglanz zu halten. Der Flug war
ereignislos gewesen. Die Auffindung einer Leiche, die in einem völlig intakten Raumanzug durch
den Weltraum trieb, war die erste Sensation, seitdem die CASSO Opposite verlassen und Kurs auf
Kahalo genommen hatte.
    »Also … was ist los?« fragte Pol ungeduldig.
    »Das sagen Sie mir«, beschwerte sich McGuire. »Was hat der Mann hier draußen zu
suchen?«
    Pol zuckte die Schultern. »Sagen Sie mir lieber, woran er gestorben ist. Ich sehe mir
inzwischen die Sachen an, die er bei sich trägt. Ist das in Ordnung?«
    Ohne aufzusehen, antwortete McGuire:
    »Der Anzug ist sauber. Keine Kontaminationsgefahr.«
    Pol stellte fest, daß der Tote außer den Instrumenten, die in jeden Raumschutzanzug
eingearbeitet sind, nichts mit sich führte. Die Taschen waren leer. Der kleine Notsender in der
linken Brustseite, dessen Signale die CASSO vor drei Stunden zum erstenmal aufgefangen hatte,
trug die eingeprägte Seriennummer C-1.265.498/A. Anhand der Nummer würde sich feststellen lassen,
wer der Träger des Anzugs war. Die Identifizierungsmarke, die jeder Angehörige der Flotte bei
sich zu tragen verpflichtet war, fehlte. Pol fand das merkwürdig, aber die Marke konnte auf diese
oder jene Weise abhanden gekommen sein. Daß sie nicht

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