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Silberband 024 - Die Para-Sprinter

Titel: Silberband 024 - Die Para-Sprinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht. Ein
Kreuzerkommandant hat gestern im Raum eine treibende Leiche aufgefischt!«
    »Was? Weshalb nahm man die Obduktion in einer Unterdruckkammer vor?«
    Soldy stöhnte.
    »Sir, Sie überschätzen mich. Ich bin Sanitätsgefreiter und Pfleger, das ist alles. Woher soll
ich wissen, warum man den Toten in einer Unterdruckkammer untersuchte? Die binden mir nicht alles
auf die Nase. Ich muß jetzt überhaupt gehen. Wir sollen nicht so lange mit Ihnen sprechen.«
    »Weshalb nicht?«
    »Befehl, keine Ahnung. Sie sind noch geschwächt und brauchen Ruhe. Also dann, ich wünsche
angenehme Ruhe. Wenn Sie mich brauchen – Sie wissen ja, auf welchen Knopf Sie drücken
müssen.«
    Soldy verschwand hastig. Er schloß die äußere Tür, reichte einem herbeispringenden Roboter das
Geschirr und nickte den beiden Wachoffizieren am Ende des Ganges zu.
    Zehn Minuten später betrat er eine Kammer neben dem Operationsraum VI. Atlan, Solarmarschall
Mercant und Tronar Woolver erwarteten ihn.
    Soldy nickte den Männern zu und wusch sich die Hände.
    »Erfolg gehabt, Professor?« erkundigte sich Atlan.
    Professor Sold Mapruma, Spezialist für Psychodiagnostik und Neurochirurgie, blickte sinnend
auf seine feuchten Hände und hielt sie unter die Heißluftdusche.
    »Wahrscheinlich. Die Männer steigern sich allmählich in eine Psychose hinein. Ich habe ihnen
erzählt, Tronars Gehirn befände sich im Brustkorb. Sein Kopf sei künstlich, da er von Natur aus
keinen besäße.«
    »Ein Mediziner mit Phantasie, erstaunlich«, lachte Mercant. »Wie reagierten sie darauf?«
    »Heftig. Sie sollten sich in die Diskussion einschalten.«
    »Die Abhöranlage läuft. Schön, machen wir also weiter. Tronar – sind Sie fertig für Ihren
nächsten Auftritt?«
    Der Wellensprinter erhob sich. »Natürlich, Sir.«
    Professor Mapruma gab ihm noch einige Ratschläge und berichtete auch von seiner
›Unterdruckkammer-Version‹.
    »Es fiel mir gerade ein. Wenn Sie später planmäßig vorgehen, könnte meine angebliche
Beobachtung nützlich sein. Atmen Sie so flach wie möglich. Das ist ja kein Kunststück bei Ihren
Lungen.«
    Woolver blickte auf die Uhr. Er wartete noch eine Viertelstunde und ging dann.
    Die Tür öffnete sich zum dritten Male in dieser Nacht. Zuerst erschien eine grüne
Hand, dann ein grünes Gesicht.
    Tronar Woolver huschte lautlos in das Zimmer. Sie schliefen nicht. Sie hatten ihn schon
erwartet. Hegetes Stimme klang rauh und fast krächzend.
    Er gebrauchte Schimpfworte, wie sie in der Flotte üblich waren. Tronar lehnte sich gegen die
Wand und sah die Männer ausdruckslos an. Seine Haut schimmerte im diffusen Licht wie ein
grünstichiges Diapositiv. Eigentlich war nur sein Kopf zu sehen. Die dunkle Uniform war kaum
erkennbar.
    Hegete fluchte immer noch. Sörlund unterbrach ihn. Als er sich aufrichtete, zitterten seine
Hände.
    »Warum um alles in der Welt starren Sie uns so an? Reden Sie doch endlich ein Wort! Was soll
das alles bedeuten? Sir …!«
    Tronar antwortete nicht. Er griff auch nicht zur Dienstwaffe, als Imar Arcus wie ein Rasender
aus dem Bett sprang und mit geschwungenen Fäusten auf ihn zukam.
    Tronars Handbewegung war kaum zu sehen. Anschließend lag Arcus auf dem Boden und schnappte
nach Luft.
    Sörlund und Harper trugen ihn zum Bett zurück und massierten die angeschlagene
Halsschlagader.
    Tronar wartete noch zehn Minuten. Dann grinste er die Männer an und huschte hinaus.
    Im Gang warteten Atlan, Mercant und zwei Ärzte.
    »Nun?«
    »Sie sind zermürbt. Arcus griff mich an. Ich schlage vor, morgen früh die zweite Phase
einzuleiten. Ich bin davon überzeugt, daß die Männer kurz vor einer Psychose stehen. Sie tragen
ein Geheimnis mit sich herum, das sie mit meinem Auftreten instinktiv in Verbindung bringen.«
    »Genau meine Meinung. Sie sind ein recht guter Psychologe, Major«, meinte Professor Mapruma.
»Ich werde ihnen in zwei Stunden das Frühstück bringen. Ich lasse mir bis dahin noch etwas
einfallen. Sie sollten jetzt schlafen, Major.« Tronar Woolver verbeugte sich und verschwand. Sein
Bruder erwartete ihn.
    Sie begrüßten sich mit einem Händedruck und lächelten sich an. Rakal hatte jede Gefühlsregung
seines doppelten Ichs verfolgt.
    »Meine Handkante schmerzt jetzt noch«, meinte er vorwurfsvoll. »Mußtest du so fest
zuschlagen?«
    »Arcus ist ein großer und schwerer Mann. Es tut mir leid, Bruder. Meine Hand schmerzt
auch.«
    »Kannst du schlafen?«
    »Sicher. Ich will dir

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