Silberband 024 - Die Para-Sprinter
Solare Imperium einzugliedern, waren es
vor allem Akonen gewesen, die zum Teil mit stillschweigender Duldung durch die Regierung Akons
das Machtvakuum in M-13 auszufüllen versuchten. Doch die mehr oder weniger vorsichtige Haltung
des Blauen Systems gegenüber den galaktischen Emporkömmlingen, wie die Terraner von den Akonen
verächtlich genannt wurden, paßte nicht in das Konzept einiger einflußreicher akonischer Gruppen.
Deshalb war es vor einigen Jahren zu einem politischen Umsturz und zu einer Neuorientierung der
politischen Ziele Akons gekommen. Die neue Regierung erklärte die wirtschaftliche und
militärische Aufrüstung zum vordringlichen Ziel mit der Absicht, Akon wieder zum mächtigsten
Staatsgebilde in der Galaxis zu machen. Obwohl die offiziellen Stellen des Blauen Systems vorerst
auch weiterhin keine direkten feindlichen Schritte gegen Terra unternahmen, versuchten sie
dennoch alles, um die Position des Solaren Imperiums zu schwächen. Bisher jedoch ohne
nennenswerten Erfolg.
Kal-Rah war davon überzeugt, daß es nur eine Frage der Zeit war, bis man die Vormachtstellung
des Solaren Imperiums brechen würde. Er hoffte, daß es Sonderschiffen wie seinem und dem
Energiekommando bald gelingen werde, das Geheimnis des galaktischen Zentrums zu enträtseln und
die Terraner von dort zu vertreiben.
An Bord der ASTAGUN liefen bereits alle Vorbereitungen zur nächsten Linearetappe. In wenigen
Minuten würde man den Randbereich von M-13 verlassen und den Flug ins galaktische Zentrum
fortsetzen. Doch niemand an Bord des akonischen Schiffes konnte ahnen, daß dieser Flug unter ganz
anderen Vorzeichen erfolgen würde, als es geplant war.
Grek-1 handelte rasch. Er schickte vier Beiboote mit dem Auftrag aus, ein Schiff
der Akonen aufzubringen und anschließend in das Zentrum der Milchstraße zu schaffen.
Grek-1 zweifelte nicht am Erfolg der Aktion. Die Waffen der Maahks – selbst die der
Beiboote – waren denen der Akonen weit überlegen.
Inzwischen wurde auch der Duplo von den Plänen des Maahkkommandanten in Kenntnis gesetzt und
auf den bevorstehenden Einsatz vorbereitet.
Vorsichtshalber hatte Grek-1 die Position seines Schiffes kurz nach dem geheimnisvollen Tod
des echten Tronar Woolvers abermals gewechselt. Der Riesenraumer umlief nunmehr eine planetenlose
Sonne, einige Dutzend Lichtjahre vom letzten Standort entfernt. Hier war das Schiff sicher. Die
Ausstrahlungen der in diesem Sektor sehr gedrängt stehenden Sterne mußte jeden Ortungsversuch zum
Scheitern verurteilen.
Grek-1 war zuversichtlich. Nicht mehr lange, dann würden die vier ausgeschickten Beiboote mit
einem Schiff der Akonen zurückkehren. Dann konnte der eigentliche Plan beginnen.
14.
Grek-7, der Oberbefehlshaber der vier Maahk-Beiboote, ließ den Linearflug
unterbrechen, als die Schiffe in die Randbezirke des Sternenhaufens M-13 eindrangen. Grek-1 hatte
ihn gewarnt, sich zu tief in die Sternenballung hineinzuwagen, weil dann für die Schiffe der
Maahks die Gefahr bestand, mit einer Akonenflotte zusammenzuprallen. Das wollte Grek-1 jedoch
unter allen Umständen vermeiden.
Grek-7 hatte den Auftrag, ein einzelnes akonisches Schiff von mittlerer Größe zu kapern und zu
entführen. Durch die Informationen des Duplos wußte man, daß akonische Schiffe dieser
Größenordnung Spezialeinheiten waren und über eine organische Besatzung verfügten. Wenn die
Akonen vom Verlust eines ihrer Schiffe erfuhren, mußten sie zwangsläufig glauben, daß die
Terraner dafür verantwortlich wären.
Grek-7 rechnete damit, daß sie längere Zeit suchen mußten. Er gab die entsprechenden Befehle.
Die vier Schiffe beschleunigten wieder und gingen abermals in den Linearflug über. Grek-7 hätte
die Raumer einzeln auf die Suche schicken und damit ein größeres Gebiet erforschen können. Doch
er hielt es für besser, den Verband nicht durch eine Zersplitterung zu schwächen.
Nach Aussage des Duplos bildeten akonische Schiffe, solange sie nicht in großen Verbänden
auftraten, für Maahks keine Gefahr. Trotzdem ging Grek-7 kein Risiko ein. Auch hier hielt er sich
streng an die Anordnungen seines Vorgesetzten.
Das Ausharren von Grek-7 wurde bereits nach dem zweiten Auftauchen aus der Librationszone
belohnt. Die Ortungsgeräte der Schiffe schlugen gleichzeitig aus. Sofort begannen exakte
Berechnungen.
Sekunden später wußte Grek-7 mit Sicherheit, daß sie ein Raumschiff geortet hatten, das mit
halber Lichtgeschwindigkeit
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