Silberband 024 - Die Para-Sprinter
Gefahr.«
Während Grek-7 sprach, fühlte er, wie er von einem Gefühl des Hasses gegen die Akonen
ergriffen wurde. Hier stand er Verwandten des Erzfeindes seines Volkes gegenüber. Er spürte es
ganz deutlich. Eine alte Wunde in Grek-7 brach wieder auf. Die Nachkommen der Akonen hatten die
Maahks nach einem fürchterlichen Vernichtungskrieg aus der Milchstraße vertrieben.
Grek-7 straffte sich. Er durfte diesem Haß nicht nachgeben. Die Stunde der Rache würde kommen.
Das war gewiß.
Weder Grek-7 noch Kal-Rah konnten ahnen, daß dieses erste Zusammentreffen zwischen Maahks und
Akonen ein Geschehnis war, das die zukünftigen Ereignisse innerhalb der Galaxis entscheidend
beeinflussen würde.
»Wer … wer seid ihr?« brachte Kal-Rah schließlich hervor.
Grek-7 sagte es ihm. Kal-Rah hatte von dem Krieg zwischen den Arkoniden und den Methans
gehört. Er versuchte zu begreifen, daß hier die Nachkommen jenes für verschwunden gehaltenen
Volkes vor ihm standen.
»Was wollt ihr?« erkundigte sich Kal-Rah. »Wenn unser Oberkommando herausfindet, daß ihr in
diesem Teil der Galaxis Piraterie betreibt, wird man euch töten.«
Der Translator fand für das Wort Piraterie den Begriff ausgedehnte Raubzüge.
»Wir wollen nur dieses Schiff«, erwiderte Grek-7 gelassen. »Wir werden in wenigen Augenblicken
von hier verschwinden.«
Kal-Rah gestattete sich ein geringschätziges Lächeln.
»Und wer«, fragte er arrogant, »soll die ASTAGUN steuern?«
Grek-7 stieß ihm seine behandschuhte Hand vor die Brust, daß er taumelte. »Du wirst es tun,
Akone!« sagte er.
Die Sicherheit des Maahks ließ Kal-Rah zurückweichen. Er strich über seinen teuren Umhang und
sagte mit aller Festigkeit, die er noch in seine Stimme zu legen vermochte: »Niemals!«
Vielleicht fühlte Kal-Rah, daß er in den sicheren Tod flog, wenn er den Befehlen der Maahks
nachkam.
Grek-7 hatte die Weigerung des Kommandanten erwartet. Er handelte dementsprechend. Er
verabreichte dem akonischen Kommandanten der ASTAGUN lediglich einen einzigen Schlag, der jeden
Widerstandswillen in Kal-Rah zum Erliegen brachte.
»Laßt mich in Ruhe!« schrie Kal-Rah. »Wohin soll ich dieses Schiff fliegen?«
Grek-7 nannte einen Ort im Zentrum der Milchstraße. Dort wartete an Bord des maahkschen
Riesenschiffes bereits Grek-1 auf den eroberten akonischen Kreuzer.
Grek-1 benötigte dieses Schiff dringend. Es war das Schiff, mit dem Tronar Woolver zu den
Terranern zurückkehren würde.
Der falsche Tronar Woolver natürlich!
Der Duplo Tronar Woolver war froh darüber, daß sich die Wissenschaftler an Bord
ausschließlich mit den gefangenen Akonen beschäftigten. Das verhalf ihm zu einer Ruhepause. Er
konnte ungestört in seiner Kabine bleiben. Dabei war er sich darüber im klaren, daß die Ankunft
der Akonen seinen baldigen Einsatz bedeutete.
Er war nicht sonderlich überrascht, daß Grek-1 bereits wenige Stunden nach Ankunft der
gefangenen Akonen in der kleinen Kabine erschien.
»Es ist soweit, Woolver«, eröffnete Grek-1 ohne Umschweife. »Wir haben alles von den Akonen
erfahren, was wir noch wissen mußten. Es gibt keinen Grund, noch länger zu warten.«
Der Duplo versuchte, seine Erregung vor dem Kommandanten zu verbergen.
»Ich bin bereit, Kommandant«, sagte er.
»Inzwischen wurden die Akonen, denen die Erinnerung an die letzten Ereignisse genommen wurde,
von Grek-7 auf einem unbewohnten Planeten am Rande des galaktischen Zentrums abgesetzt, wo sie
keinen Schaden anrichten können und keine Möglichkeit haben, sich mit irgendwem in Verbindung zu
setzen«, fuhr Grek-1 fort. »Sie werden für den weiteren Verlauf der Aktion nicht mehr benötigt,
und es brächte uns auch keinen Vorteil, sie zu töten. Du wirst dich nun an Bord des akonischen
Kreuzers begeben und deine Aufgabe erfüllen.«
Der Duplo stand von seinem Lager auf.
»Sobald wir uns mit unserem Schiff von hier zurückgezogen haben, beginnst du mit deiner
Arbeit«, ordnete Grek-1 an. »Du darfst keinen Fehler begehen.«
»Dessen bin ich mir bewußt«, erklärte Woolver.
»Bevor du keinen Erfolg verzeichnen kannst, wirst du keine Gelegenheit erhalten, zu uns
zurückzukehren«, erklärte der Maahk. »Es liegt also an dir, was du aus deinem Leben machst.«
Leben, dachte der Duplo bitter.
»Komm jetzt!« befahl Grek-1.
Sie verließen nebeneinander den Raum: das Wesen, dessen Original der Mutant Tronar Woolver
war, und Grek-1, der mächtigste Maahk an Bord des riesigen
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