Silberband 024 - Die Para-Sprinter
durch das All trieb.
Bei der Größe der Sternenballung und der verhältnismäßigen Kleinheit des Schiffes spielte sich
dieser Vorgang trotz der enormen Geschwindigkeit mit solcher Langsamkeit ab, daß an Bord der
maahkschen Beiboote der Eindruck entstand, das fremde Objekt würde stillstehen.
Grek-7 galt als einer der erfahrensten Raumfahrer in den Reihen der Maahks. Er ließ sich durch
eine rein optische Betrachtung nicht täuschen. Die Geräte sagten ihm nur zu deutlich, daß die
Boote sich in kurzer Zeit dem fremden Flugkörper auf Gefechtsdistanz nähern würden.
Grek-1 hatte darauf bestanden, daß die Besatzung des zu entführenden Schiffes lediglich
paralysiert werden durfte. Es sollte weder Tote noch Zerstörungen innerhalb des akonischen
Schiffes geben. Zur Ausführung von Greks Plänen wurde ein voll funktionsfähiges Schiff
benötigt.
Jetzt erst, da Grek-7 sicher sein konnte, daß kein größerer Verband im Anflug war, gab er den
Befehl, der die vier Schiffe in verschiedene Richtungen davonrasen ließ. Der akonische
Kugelraumer mußte von vier Seiten überraschend angegriffen werden, so daß dem Gegner keine
Möglichkeit zur Gegenwehr blieb.
Das Schiff des Grek-7 behielt seine Richtung bei, die drei anderen jagten davon. Die
Ortungsimpulse wurden immer deutlicher. Aus dem Gedächtnis des Tronar Woolver wußten die Maahks,
daß die Ortungsgeräte der Akonen sich nicht mit denen der Maahks messen konnten. Außerdem
verfügten die ehemaligen Feinde der Arkoniden über genügend Möglichkeiten, um eine Ortung
weitgehend auszuschließen.
So kam es, daß der akonische Kreuzer noch immer unbeirrt weiterflog, als er bereits in die
Reichweite der maahkschen Waffen geraten war.
Das Schrillen der Alarmanlagen ließ Kal-Rah von seinem Platz hochfahren. Er
benötigte Sekunden, um sich von seiner Überraschung zu erholen. Es ist zu bezweifeln, daß er die
ASTAGUN bei schnellerer Reaktion hätte retten können, aber es wäre zu einem erbitterten
Widerstand der Akonen gekommen, wenn er nicht gezögert hätte.
Doch keiner von Kal-Rahs Männern wagte ohne Anweisungen zu handeln.
Bestürzt blickte der akonische Kommandant auf die Ortungsgeräte. Vier Flugkörper, die sich von
verschiedenen Seiten dem Kreuzer näherten, wurden angezeigt.
Diese Formation konnte nur einen direkten Angriff bedeuten.
»Abwehrschirme errichten!« gab Kal-Rah hastig den Befehl.
Es war schon zu spät.
Die Schockwelle der maahkschen Großparalysatoren hüllte die ASTAGUN ein. Kal-Rah hatte ein
Gefühl, als würde er von innen heraus erfrieren. Mit aufgerissenen Augen beobachtete er, wie der
neben ihm sitzende Pilot die ASTAGUN beschleunigen wollte. Doch die Hände des Mannes erreichten
die Kontrollen nicht mehr. Schlaff sank er im Sitz zusammen.
Kal-Rah fühlte Panik in sich aufsteigen. Gewaltsam zwang er sich dazu, den Oberkörper über die
Kontrollen zu beugen. Seine rechte Hand tastete über die polierte Verkleidung der
Schaltanlagen.
Hinter ihm ertönte ein dumpfes Geräusch. Einer der Akonen war zusammengebrochen.
Kal-Rah verlor plötzlich das Sehvermögen. Er schaffte es, eine Hand bis an den
Beschleunigungshebel zu bringen. Er berührte das kühle Metall.
Da erreichte die Kälte, die den Körper des Akonen durchdrang, das Gehirn. Kal-Rah hörte auf zu
denken, seine Hand lockerte sich. Dann sank der Kommandant in den Sessel zurück.
Führerlos raste die ASTAGUN durch den Raum, während die vier maahkschen Beiboote die
Verfolgung aufnahmen.
Voller Befriedigung blickte Grek-7 auf die Kontrollen.
Der akonische Raumer hatte weder einen Abwehrschirm errichtet noch das Feuer eröffnet. Grek-7
schloß daraus, daß die Besatzung nun bewegungsunfähig war.
Der Rest war so einfach, daß es nicht des logisch arbeitenden Gehirns von Grek-7 bedurft
hätte, um den endgültigen Erfolg sicherzustellen.
»Wir kreisen das akonische Schiff ein«, ordnete Grek-7 an. Er wußte mit Sicherheit, daß es ein
akonisches Schiff war. Im Gegensatz zu terranischen oder arkonidischen Einheiten war es an den
Polen stark abgeplattet, so daß es eher einer Ellipse als einer Kugel glich. Tronar Woolvers
Duplo hatte die Maahks auf diesen Unterschied aufmerksam gemacht.
Plötzlich begann das Schiff seinen Flug zu verlangsamen. Grek-7 ließ sich dadurch nicht
verblüffen. Wahrscheinlich verfügten die Akonenraumer über eine Sicherheitsschaltung, die die
Triebwerke ausschaltete, sobald eine Überwachung durch die Besatzung
Weitere Kostenlose Bücher