Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Freund dem Hungrigen übergeben, damit er seine Reserven auffüllen kann.«
    »Wir glauben, daß wir das schaffen können«, antwortete Yotur.
    »Gut. Dann stellt euch auf.«
    Kim gab dem Robot einen Wink. Er wich zur Seite, bis er fast im rötlichen Dunst verschwand. Er
und Yotur stellten sich Schulter an Schulter und warteten auf den telekinetischen Impuls des
Wißbegierigen. Es waren Sekunden höchster Spannung. Zum erstenmal hatte sich der Robot mehr als
zwei Meter aus der Gruppe entfernt. Waren die Wahrnehmungsorgane des unsichtbaren Wesens
empfindlich genug, um zu erkennen, daß es sich nicht um denselben Mann handelte, der kurz zuvor
fünf Stunden lang mit ihm alleine gewesen war?
    Es sah nicht so aus.
    »Ich befördere euch jetzt«, sagte der Wißbegierige.
    Kims Muskeln spannten sich unwillkürlich. Wie ein rasch geworfener Sack fiel die Finsternis
über ihn herab. Er wurde in die Höhe gerissen und durcheinandergewirbelt, aber sein Verstand
funktionierte ungehindert und versuchte selbst in den Sekunden, da er sich im telekinetischen
Griff des Unsichtbaren befand, die merkwürdige Erscheinung zu deuten, die er im letzten
Augenblick vor dem Verschwinden wahrgenommen hatte.
    Es konnte sich um optische Täuschung handeln, aber Kim war fest davon überzeugt, noch in der
letzten Zehntelsekunde gesehen zu haben, wie das milchige Licht im Innern der Halle sich
veränderte. Es hatte vom Rötlichen ins Violette übergewechselt.
    Der felsige Boden sprang ihm förmlich unter die Füße. Er taumelte und fand an
Yoturs Schulter Halt. Sie standen am gleichen Fleck, an dem der Wißbegierige mehr als fünf
Stunden zuvor auch Hess und Kim abgesetzt hatte.
    »Haben Sie das gesehen?« keuchte Kim.
    »Sie meinen den Farbwechsel, Sir?« erkundigte sich Yotur.
    »Ja. Das Licht ging ins Violette über, nicht wahr?«
    »Ja. Es scheint zu bedeuten …«
    Er brauchte nicht auszureden. Kim wußte plötzlich, was es bedeutete. Wenige Minuten zuvor
hatte er selbst noch darüber nachgedacht. Der Außenposten hatte in das Spiel eingegriffen.
Wahrscheinlich hatte er die Unterhaltung zwischen dem Hungrigen, dem Intelligenten und Yotur
mitangehört und war zu dem Schluß gekommen, daß so, wie die Dinge lagen, nicht viel für ihn
herausspringen würde. Was er brauchte, war Aufregung. Statt dessen ließ der Wißbegierige seine
Opfer in aller Ruhe gehen.
    Er packte Yotur am Arm.
    »Laufen Sie!« raunte er ihm zu. »Laufen Sie, so schnell Sie können dorthin. Hier wird in ein
paar Sekunden die Hölle los sein.«
    Yotur war nicht der Mann, der nach Erklärungen fragte. Er fing an zu rennen, Kim folgte ihm
dichtauf. Mit Riesenschritten setzten sie über die glitzernde Kristallebene. Im Laufen fingerte
Kim an der Einstellung seines Helmsenders. Er mußte den Shift herbeirufen.
    Plötzlich spürte er, wie er leichter wurde. Die Schwerkraft schien nachzulassen. Er
schlenkerte die Arme, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, aber es war schon zu spät. Mit
einer Wucht, die in keinem Verhältnis zu der geringen Gravitation stand, prallte er auf den
Boden, überschlug sich ein paarmal und kam wieder auf die Beine.
    Voller Hast sah er sich um, um sich zu orientieren. Aber da war nichts mehr zu sehen. Es war
finster um ihn herum. Die Sterne waren verschwunden, das Glitzern der Kristalle erlosch. Nur
leise und undeutlich spürte er den Druck des Bodens unter seinen Sohlen.
    Angst griff nach ihm. Er schrie auf, als er spürte, wie eine fremde, gewaltige Kraft an ihm zu
zerren begann. Stolpernd und schreiend versuchte er weiterzulaufen. Mit der Energie der
Verzweiflung stemmten sich die Muskeln gegen die reißende Kraft, die ihn mit sich in die Tiefe zu
ziehen suchte. Die Schwerkraft war jetzt gänzlich geschwunden. Er wußte nicht mehr, was oben und
unten war. Er versuchte, sich mit beiden Beinen gleichzeitig abzustoßen und einen weiten Sprung
zu tun, aber eine Sekunde später schon prallte er mit der Schulter gegen etwas Hartes, das er für
den Felsenboden hielt.
    Er konnte nicht entkommen. Der Außenposten hatte den Intelligenten gewarnt, und der
Intelligente versuchte, seine Opfer zurückzuholen. Sie befanden sich an der Grenze seines
Einflußbereiches. Sein telekinetischer Griff hatte hier nicht dieselbe Kraft wie drunten in der
Halle. Trotzdem würde er sein Ziel erreichen, wenn man ihm genug Zeit ließ.
    Kim stieß sich ein zweites Mal ab, nachdem er sich mühevoll so weit herumgewälzt hatte, daß er
wieder

Weitere Kostenlose Bücher