Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
halten.«
    Hess trat von einem Fuß auf den anderen.
    »Hör zu, ich laß dich nicht allein gehen. Das ist …«
    »Halt den Mund und steig ein! Unsere fünf Stunden sind bald um.«
    Hess wollte widersprechen, aber Kim packte ihn an der Schulter und hob ihn in die Höhe, der
Schleuse entgegen.
    »Nicht vergessen«, rief er ihm nach, »wir melden uns mit Kode vier, sobald wir hier sind.«
    »Okay«, erwiderte Hess verdrossen.
    Die Schleuse schloß sich. Kim und der Robot traten zurück. Der Shift hob vom Boden ab und
schoß senkrecht in die Höhe. Sekunden später war er im Geflimmer der Sterne verschwunden.
    »Komm jetzt!« befahl Kim dem Roboter. »Wir haben noch ein ganzes Stück weit zu gehen.«
    Der Robot nahm den Felsklotz auf, den Hess aus dem Boden gelöst hatte. Trotz seiner kleinen
Statur besaß er außerordentliche Kräfte. Das Felsstück schien ihn nicht mehr zu belasten als eine
Aktentasche einen normalgewachsenen Menschen. Mühelos hielt er das zügige Tempo, das Kim
anschlug.
    Kims Verstand arbeitete fieberhaft. Er hatte keine Zeit mehr gehabt, mit Hess darüber zu
sprechen. Außerdem wäre es unklug gewesen, seine Gedanken so deutlich zu formulieren, wie es für
eine Unterhaltung nötig war. Der Außenposten hatte seine telepathischen Ohren überall, und Kim
wollte nicht, daß er von seinem Verdacht wußte.
    Der Außenposten hatte sich, als er seine Geschichte erzählte, zumindest einer Lüge schuldig
gemacht. Seine Behauptung, daß er sein eigenes Verdauungssystem besitze, stimmte nicht mit dem
Hinweis überein, daß er auf die Zuteilungen des Hungrigen angewiesen war.
    Kim hielt diese letztere Äußerung für falsch. Überhaupt war er der Ansicht, der Außenposten
hätte im letzten Viertel seiner Geschichte viel zu nachdrücklich den Eindruck zu erwecken
versucht, daß er der Geschädigte und Unterdrückte sei – und auch, daß das Unternehmen der
drei Terraner für ihn weiter nichts als einen Schabernack bedeutete, der seinen beiden Brüdern
gespielt werden sollte und über den er sich amüsierte.
    Nach Kims Ansicht war die Lage ernster. Der Außenposten war autark – bis auf einige
wenige, aber wichtige Körperfunktionen, die über den Hungrigen von dem Wißbegierigen beherrscht
wurden. Gelang es ihm, die Aufmerksamkeit des Wißbegierigen nachdrücklich genug und für
ausreichend lange Zeit abzulenken, wer mochte wissen, ob er den Hungrigen währenddessen nicht
unter seinen Bann zwingen und damit die Rolle des unbestrittenen Führers an sich reißen
konnte.
    All das hätte Kim nicht sonderlich beunruhigt. Die inneren Zwistigkeiten der drei Brüder
interessierten ihn nicht. Was ihn mißtrauisch machte, war, daß sein eigener Plan den Erwartungen
des Außenpostens in keiner Weise entsprach. Die Flucht sollte völlig ruhig vonstatten gehen. Der
Psychogenerator des Roboters würde dem Intelligenten Impulse zustrahlen, die erst nach langen
Stunden, und auch dann nur allmählich seinen Verdacht erregen konnten. Natürlich würde er
schließlich in Aufregung geraten, aber sein Verstand mußte ihm sagen, daß an der Sache nicht mehr
viel zu ändern sei – und das bedeutete, daß er sich rasch wieder beruhigen würde.
    Was der Außenposten dagegen brauchte, war heller Aufruhr. Sobald Kim seinen Fluchtplan in die
Wirklichkeit umsetzte, würde er bemerken, daß er sich verrechnet hatte. Er war viel zu
intelligent, um den Ausweg zu übersehen, der sich ihm anbot.
    Dazu hatte er nicht mehr zu tun, als dem Wißbegierigen mitzuteilen, daß die drei Fremden zu
fliehen gedachten.
    Eine Minute vor der verabredeten Zeit kehrte Kim mit dem Roboter an die Stelle
zurück, an der der Wißbegierige ihn und Hess Palter vor fünf Stunden abgesetzt hatte. Inzwischen
hatte Kim dem Robot einige Verhaltensmaßregeln gegeben. Viel brauchte er nicht zu wissen. Seine
Funktion bestand darin, von ähnlicher Statur und gleichem Gewicht wie Yotur Dyke und Hess Palter
zu sein und einen Psychogenerator bei sich zu tragen, der dem Intelligenten wenigstens ein paar
Stunden lang die Illusion gab, Yotur spreche zu ihm.
    Genau zum vereinbarten Zeitpunkt spürte Kim die Welt um sich herum verschwinden. Durch einen
finsteren Tunnel fiel er zurück in die Halle. Als das Gefühl der Benommenheit sich gelegt hatte,
sah er sich um und erkannte den Robot und den Felsbrocken dicht neben sich. Aus dem Dunst vor ihm
schälte sich Yotur Dykes Gestalt.
    Yotur wußte nichts von Kims Plan. Kim hatte es für

Weitere Kostenlose Bücher