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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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höher in die Leere des
Weltalls hinaufschießend, blieb deutlich erkennbar.
    Kim klammerte sich an eine stämmig gewachsene Felsnadel, die so aussah, als könnte sie dem
Getöse noch ein paar Minuten lang standhalten. Durch den wirbelnden Staub kam Yoturs Gestalt auf
ihn zugewankt. Grimmig schrie Kim in sein Helmmikrophon:
    »Häuptling eins an Shift. Wenn ihr es nicht in einer oder zwei Minuten schaffen könnt, braucht
ihr euch gar keine Mühe mehr zu geben!«
    Die Antwort kam schwach und verzerrt.
    »… keine Angst … gleich da … Schwierigkeiten … Navigation …«
    Vorsichtig, um den Halt nicht zu verlieren, drehte Kim sich um. Er stemmte die Füße so hart in
den Boden, wie er konnte, und preßte die Schultern gegen den Fels. Auf diese Weise konnte er das
Gelände vor sich übersehen, soweit es der immer dichter werdende Staub erlaubte. Etwa alle zehn
Sekunden sprach er ein paar mehr oder weniger sinnvolle Worte ins Mikrophon, um dem Shiftpiloten
das Einpeilen leichter zu machen.
    Während die Sekunden verstrichen, wuchs die Wucht des Erdbebens. Für Kim bestand kein Zweifel
mehr daran, daß der Außenposten, als er den Intelligenten angriff, um die Führung an sich zu
reißen, schlummernde Energien ausgelöst hatte, von deren Existenz weder er noch einer seiner
Brüder wußte. Vielleicht handelte es sich um alte Speicher, die noch von dem einstigen Moby
gebildet worden waren. Vielleicht war es zu einer Interferenz von Bewußtseinsenergien gekommen,
als der Unzufriedene zuschlug.
    Niemand wußte es, und niemand würde es je erfahren können. Die freigesetzten Energien schienen
ausreichend, um den gewaltigen Körper des Mobys in kleinste Bestandteile zu zerreißen. Die
Unzufriedenheit des einen Bruders brachte allen dreien den Tod.
    Kim empfand Bedauern. Die Entstehung der drei Brüder aus dem merkwürdig angelegten Gehirn des
alten Mobys, ihr Vorhandensein als individuelle Intelligenz, ihre Fähigkeit, zusätzliches Wissen
zu gewinnen und so zu fühlen und zu denken wie organische Wesen, obwohl sie vom ersten bis zum
letzten Molekül aus anorganischer Materie bestanden – all das machte sie zu einem Phänomen.
Es war schwer abzuschätzen, wieviel die Biophysik von den drei Brüdern über die Entstehung der
Intelligenz hätte lernen können. Auf jeden Fall eine ganze Menge.
    Aber in ein paar Stunden würde es den toten Moby, in dessen riesigem Leib drei intelligente
Wesen hausten, nicht mehr geben.
    Ein donnernder Krach und blendender blauer Feuerschein schreckten ihn aus seinen Gedanken.
Etwa zehn Meter vor ihm, im Dunst kaum noch zu sehen, hatte sich der Boden zu einem kreisrunden
Loch geöffnet, aus dem ein dicker Strahl aus gleißend blauem Feuer hervorschoß. Instinktiv griff
Kim zur Seite, bekam Yotur an der Schulter zu fassen und riß ihn mit sich. So schnell ihn die
Füße trugen, hastete er um die plumpe Felsnadel herum. Inzwischen hatte Yotur die Lage erfaßt und
lief von selbst. So rasch sie konnten, versuchten sie, Distanz zwischen sich und das
feuerspeiende Loch zu legen.
    Kim warf einen raschen Blick rückwärts. Er sah die Felsnadeln taumeln und sich zur Seite
neigen. Der Sturz riß sie in tausend Stücke, die der Strom des Feuers emporschleuderte und wie
Regen über die Umgebung versprühte. Einer der Splitter traf Kim an der Schulter und warf ihn um.
Vor Schreck gelähmt, wartete er auf das tückische, zischende Geräusch, das das Entweichen der
Luft aus seinem Schutzanzug ankündigte.
    Aber er hatte noch einmal Glück gehabt. Die Schulter schmerzte, als stäche ihn einer mit einer
dicken, glühenden Nadel. Aber der Anzug hatte gehalten.
    Plötzlich hörte er Yotur schreien. Schwankend kam er wieder auf die Beine, nur um unter einem
kräftigen Erdstoß den Halt wieder zu verlieren. Als er aufsah, entdeckte er dicht über sich in
wirbelnden Staubwolken die Konturen des Shifts.
    Die Erleichterung überfiel ihn mit solcher Wucht, daß er zu schwach war, um sich aufzurichten.
Noch immer benommen, bemerkte er kaum, wie Yotur ihm unter die Arme griff und ihn in die Höhe
zog. Der Shift schwebte dicht neben ihnen, und die Schleuse stand weit offen. Kim erinnerte sich
später nicht mehr, wie er ins Innere des Fahrzeugs gekommen war. Aber als er wenige Augenblicke
später aus sicherer Höhe auf die geschlossene Staubdecke schaute, die den ganzen Moby einhüllte,
und die Dutzenden von Fontänen blauen Feuers in der Tiefe zurückbleiben sah, da fing er an

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