Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
merkwürdiger steiler
Flugbahn schoß es in die Höhe und ließ dabei eine Nebelspur hinter sich zurück. Eine halbe
Sekunde später beschrieb es einen scharfen Knick und stürzte wieder in die Tiefe. Während es
fiel, schien es kleiner zu werden, und bevor es den Boden erreichte, war es völlig
verschwunden.
    »Erfolg!« schrie Yotur. »Beide sind weg!«
    Kim wandte sich um. Er brauchte Yotur keinen Befehl zu geben. Gleichzeitig fingen sie an zu
rennen, als wäre der Teufel hinter ihnen her. Der Wißbegierige war auf den Trick hereingefallen.
Er hatte die beiden Felsstücke für die Entflohenen gehalten und sie eingefangen. Im Augenblick
lagen sie wahrscheinlich auf dem Boden der Halle, und der Genarrte versuchte herauszufinden, auf
welche Weise er getäuscht worden war.
    Kim rannte, bis ihm die Luft ausging. Er ließ sich flach auf den Boden fallen und pumpte die
gequälten Lungen voll. Mühselig hob er den Kopf und sah sich um. Dicht neben ihm saß Yotur auf
einem Felsklotz, wachsam und trotzdem lässig, als hätte er gerade einen erfrischenden Spaziergang
hinter sich. Kim erkannte, daß sie weit über die Stelle hinausgelaufen waren, an der Hess und er
zuvor halt gemacht hatten.
    Er stand auf. Yotur erhob sich ebenfalls. Kim traute seinen Augen nicht. Durch die
Sichtscheibe hindurch konnte er sehen, daß Yotur ihn triumphierend angrinste. Das war das erste
Mal, daß jemand Yotur hatte grinsen sehen.
    »Sie sind ein Mordskerl, Yotur«, fühlte Kim sich verpflichtet zu sagen.
    »Danke, Sir.«
    Kim rief den Shift. Nach einer halben Minute bekam er Antwort. Das Fahrzeug war unterwegs und
würde in wenigen Minuten zur Stelle sein. Die Gefahr schien vorüber. Kim fragte sich, ob der
Außenposten im Verlauf des allgemeinen Durcheinanders schließlich doch zum Zuge gekommen sei.
    Während er die Frage noch dachte, fing der Boden unter ihm an zu zittern. Von irgendwoher fiel
bläulicher Lichtschein über die Felsen. Kim fuhr herum. Weit hinten am Horizont, noch jenseits
der leuchtenden Bergspitzen, schien ein Vulkan ausgebrochen zu sein. Strudelnde Massen
blauleuchtenden Feuers schossen in die Höhe und formten eine Fontäne von grausiger,
atemberaubender Schönheit. In ihrem zuckenden Licht sah es so aus, als ob die Berge ins Wanken
geraten würden.
    Ein neuerlicher Stoß fuhr durch den Boden. Kim fühlte sich in die Höhe gehoben. Die
Schwingungen des Felsgesteins teilten sich seinem Schutzanzug mit. Er hörte rollenden Donner, der
aus der Tiefe zu kommen schien.
    Es war nicht schwer zu erraten, was da vor sich ging. Die drei Brüder lagen sich in den
Haaren. Der Außenposten hatte den Moment der Überraschung ausgenutzt, um den Intelligenten
anzugreifen. Kim hatte keine Ahnung, wie er das tat. Aber entweder leistete der Intelligente
härteren Widerstand, als der Außenposten erwartet hatte, oder der Angriff hatte wider alles
Erwarten das energetische Gleichgewicht der Drillinge gestört und schlummernde Kräfte ausgelöst,
von denen der Angreifer keine Ahnung hatte.
    Der dritte Stoß war noch wuchtiger als die beiden vorhergehenden. Kim mußte sich an einem der
Felsblöcke festhalten, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Ein Riß, mehr als eine Handspanne
breit, bildete sich im Boden unmittelbar vor ihm. Gesteinsstaub wurde ins Vakuum gewirbelt und
verdeckte für ein paar Sekunden die Sicht.
    Weit im Hintergrund war die blaue Feuersäule inzwischen weiter in den Himmel gewachsen.
Während Kim sie fixierte, wurde ihm plötzlich klar, daß es sich bei dem Wanken der Berge
keineswegs nur um einen optischen Effekt handelte. Die Berge schwankten in Wirklichkeit! Er sah
ihre Spitzen brechen und in mächtigen Staubwolken über die steilen Hänge herabrollen. Er sah, wie
die Flanken sich zu weiten Schlünden öffneten und weitgespannte Felswände zu Geröll und Staub
zerbrachen. Das ganze Gebirge war in Bewegung. Die Wucht des blauen Feuers hob ungeheure Mengen
von Gestein in die Höhe und verstreute sie nach allen Seiten. Kim sah riesige Berge im Verlauf
von Sekunden auseinanderbersten und haltlos in sich zusammensinken.
    Aus den gelegentlichen Stößen, die durch den Felsboden fuhren, war das ununterbrochene Rollen
und Stampfen eines mörderischen Erdbebens geworden. Felsblöcke lösten sich von ihrer Unterlage
und rollten unter den Schwankungen des Grundes kreuz und quer. Überall wallte dichter Staub auf
und begann die Sicht zu verdecken. Nur der Strom blauen Feuers, immer

Weitere Kostenlose Bücher