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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geschnittenen Haare hatten einen violetten Schimmer.
    Kim gewann seine Fassung zurück. Der Fremde, der aus dem wirbelnden Nebel entstanden war,
lächelte ihn freundlich an.
    »Rakal Woolver, Sir«, sagte er mit wohlklingender Stimme. »Ich kam auf einem Tasterimpuls
direkt durch Ihre Orterantenne.«
    Kim nickte, immer noch ein wenig benommen.
    »Ich – ich war gerade von selbst darauf gekommen«, stotterte er. »Erschrecken Sie die
Leute immer so?«
    Im Kommandostand war man auf den so plötzlich aus dem Nichts aufgetauchten Fremden aufmerksam
geworden. Rufe der Überraschung drangen zu Kims Pult hinauf. Jedermann hatte von den
Woolver-Zwillingen gehört, den erstaunlichsten unter den Mutanten, die für das Solare Imperium
arbeiteten.
    Kim kam plötzlich zu Bewußtsein, was die Ankunft des Mutanten bedeutete.
    Die CREST befand sich also tatsächlich in der Nähe!
    Rakal Woolver berichtete. Er überbrachte präzisere Anweisungen von Perry Rhodan.
Die BAGALO setzte sich in Bewegung und stieß im Linearflug auf die 1,3 Lichtjahre weit entfernte
Sonne zu, in deren Ortungsschatten die CREST Zuflucht gefunden hatte. Woolver war inzwischen auf
einem Orterwellenbündel an Bord des Flaggschiffes zurückgekehrt. Weisungsgemäß bugsierte Kim
Dosenthal sein Schiff mit flammendem Triebwerk auf die gleiche Umlaufbahn, der auch die CREST
folgte, nur wenige hundert Kilometer von der gewaltigen Kugel des Flaggschiffs entfernt.
    In der Zentrale der CREST beobachtete man das Manöver der BAGALO auf einem vergrößernden
Sektor des Panoramabildschirms. Das Elektronenteleskop brachte den Kreuzer so nahe heran, als
bewege er sich dicht neben der CREST. Wortlos folgten die Männer den Bewegungen des Schiffes, das
mit dem Stummelschwanz seines Zusatztriebwerks einen fremdartigen Anblick bot.
    Oberstleutnant Kim Dosenthal war kaum dazu gekommen, einen halbwegs zusammenhängenden Bericht
zu geben, als auf den Schirmen in der Zentrale das Ende des Twonoser-Mobys ablief. Der Gigant
zerbarst in einer Fontäne aus Licht und Energie. Twonosische Wachschiffe, die sich im letzten
Augenblick hatten absetzen wollen, wurden von den Ausläufern der Explosion erfaßt und vernichtet.
Nichts und niemand konnte dem Inferno entkommen.
    Perry Rhodan verzog keine Miene. Nichts verriet, was in diesen Augenblicken in ihm vorging.
Doch seine Stimme klang belegt, als er nach bitteren Minuten des Schweigens verkündete:
    »Wir brechen gemeinsam auf. Hier haben wir nichts mehr verloren. Und ich gäbe was dafür, hätte
uns unser Weg niemals in diesen Sektor geführt.«
    Planmäßig stieß die BAGALO aus dem Linearraum in das Einstein-Universum zurück.
Ebenso planmäßig tauchte die CREST II wenige Sekunden danach in nur zehntausend Kilometern
Entfernung auf. Die beiden Schiffe orientierten sich an dem Dreieck der blauen Sonnen, die
mittlerweile weit hinter ihnen lagen, und an der charakteristischen Sternballung des großen
Beta-Transmitters, der seitlich des Dreiecks lag.
    Dann nahmen sie erneut Fahrt auf und stießen durch den Linearraum auf die sechs
Großtransporter zu, die hundert Lichtjahre vor dem Rand des Andro-Beta-Zwergnebels warteten.

17.
    Atlan betrat die Zentrale der CREST II durch das große Hauptschott. Er lauschte
einen Augenblick auf das Zischen der zu schwingenden Schotthälften, reichte seinen hüftlangen
Umhang einem Roboter und schritt die wenigen Stufen zur Schaltbrücke empor.
    Oberst Cart Rudo füllte den Kommandantensessel voll aus. Seine mächtigen Schultern ragten über
die Wulstränder der Rückenlehne.
    Atlans erster Blick galt den Bildschirmen der Panoramagalerie.
    Perry Rhodan, der neben Cart Rudo Platz genommen hatte, grüßte mit einem Kopfnicken.
    Einen Augenblick lang beobachtete Atlan die Offiziere und Mannschaften der Zentralebesatzung.
Sie machten einen guten, disziplinierten Eindruck. Hier und da fiel ein Scherzwort oder eine
ironische Bemerkung, wie sie für Terraner typisch war.
    Atlans Gedanken schweiften zu den Ereignissen nach der Zerstörung des Twonoser-Mobys
zurück.
    Die CREST und die BAGALO hatten sich unauffällig aus der Kampfzone zurückgezogen und die
hundert Lichtjahre vor den Grenzen des Betanebels wartenden Transporter angeflogen.
    Danach hatte Rhodan die BAGALO zum Schrotschußtransmitter zurückgeschickt mit der Anweisung,
weitere Nachschubtransporte einzustellen, bis die Verhältnisse im Betanebel geklärt waren.
    Einen Tag später hatte der Geleitzug Fahrt aufgenommen.

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