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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ist. Was dann passiert, wage ich nicht auszudenken.
Wir müssen daher versuchen, bereits vorher die Situation zu unseren Gunsten zu verändern, zumal
außerdem noch die Gefahr besteht, daß unser Schiff demontiert wird.«
    »Du hast recht, Atlan«, erwiderte Rhodan. »Dennoch glaube ich, daß die Rotrüssel auch nach
genauer Untersuchung der CREST von ihrer Meinung, es mit Primitiven zu tun zu haben, nicht
abweichen werden. Selbst wenn sich herausstellen sollte, daß unsere Technik der ihren zumindest
ebenbürtig, vielleicht sogar überlegen ist, werden sie aufgrund ihrer Mentalität von der bereits
einmal gefaßten Einschätzung nicht mehr abweichen. Sie werden sich uns dennoch überlegen
fühlen.
    Weitaus mehr Sorgen macht mir das Schicksal unseres Schiffes. Es wäre tatsächlich fatal, wenn
sie die CREST zerlegten. Ich kann nur hoffen, daß sie damit noch einige Zeit warten werden, um
direkte Objektforschung betreiben zu können.«
    Atlan zog es vor zu schweigen. Rhodan lehnte sich weit in seinem Sitz zurück und beschäftigte
sich mit seinen Gedanken.
    Er schätzte, daß der Zug mit einer Geschwindigkeit von über 200 Stundenkilometern durch die
serpentinenförmigen Rohrbahnen raste. Wenn man aus dem Fenster blickte, sah man ab und zu ein
Licht aufblitzen. Alle Abteile waren beleuchtet. Rhodan hoffte, daß sich die Männer in den
hinteren Wagen ruhig verhielten.
    Seit sie den Zug bestiegen hatten, waren etliche Stunden vergangen. In dieser Zeit war der Zug
ohne Zwischenhalt durch die phantastische Innenwelt des Mobys gerast. Marshall hatte inzwischen
herausgefunden, daß das Ziel ihrer Reise die Bauchetage des Riesen war, wo die Weißrüssel, die
als A-Kaste galten, lebten. Es stand fest, daß sich die vornehmste Kaste der Twonoser, die
Rotrüssel oder C-Kaste in der Rückenetage niedergelassen hatte, in der sich auch die CREST
befand, während die Mitteletage den Blaurüsseln als Lebensraum diente. Die Blaurüssel – oder
B-Kaste – waren fast ausnahmslos Soldaten. Nach allem, was man bisher wußte, war dies nicht
nur in diesem Moby der Fall, sondern galt für die gesamte Zivilisation der Twonoser, die auf den
verschiedensten Planeten Andro-Betas beheimatet waren. Warum sich ein Teil dieses Volkes gerade
einen Moby als Lebensraum ausgesucht hatte, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.
    Die Lage der Terraner war alles andere als rosig, aber dennoch nicht hoffnungslos, dachte
Rhodan. Seine Behauptung, daß sie aus einem Randsystem Andromedas kamen, war von den Twonosern
anscheinend anstandslos akzeptiert worden. Kein Twonoser hatte bisher den Versuch unternommen,
irgendeinen Terraner einem genauen Verhör zu unterziehen. Auch der Umstand, daß sich unter der
Besatzung der CREST Wesen aufhielten, die sichtlich anderer Abstammung waren, hatte keinen
Verdacht erregt.
    Möglicherweise gehörten die Moby-Twonoser aber nur der zweiten oder dritten Verteidigungslinie
an, so daß sie mit der Bewachung Andro-Betas nur am Rande befaßt waren. Auch Marshall konnte dies
nicht eindeutig klären.
    Rhodan konnte es nur recht sein, zeigte es doch, daß das Unternehmen, das am 2.7.2402 im
Schrotschuß-Transmitter begonnen hatte, noch unentdeckt geblieben war. Wenn die Rotrüssel darauf
verzichteten, ihre Gefangenen einem Verhör zu unterziehen, so würden auch die Weißrüssel kaum
etwas in dieser Richtung unternehmen. Sie würden die von oberster Instanz attestierte
Harmlosigkeit der Gefangenen zur Kenntnis nehmen. Die Gefahr einer vorzeitigen Entdeckung
terranischer Eindringlinge in Andro-Beta war zumindest für den Augenblick gebannt. In dieser
Hinsicht konnte man vorerst beruhigt sein.
    Weit beunruhigender war jedoch die Ungewißheit, was sie am Ziel ihrer Reise tatsächlich
erwarten würde. Aihik hatte zwar davon gesprochen, daß ihr Leben vorerst nicht in Gefahr war und
die Weißrüssel über ihr Schicksal entscheiden würden. Wie diese Zukunft aussehen mochte, war
jedoch unbekannt.
    Doch Rhodan war davon überzeugt, daß sich irgendwann eine Situation ergeben würde, die man zur
Flucht nützen konnte – ehe ihr Schicksal endgültig besiegelt war. Hatte er anfangs die
Möglichkeit, die Gegensätze zwischen den Kasten der Twonoser auszunützen, noch beiseite
geschoben, so wurde ihm nun klar, daß dies möglicherweise ihre einzige Chance war. Aber noch war
es zu früh, konkrete Fluchtpläne zu schmieden. Vorerst konnten sie angesichts der
schwerbewaffneten Bewachung nichts

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