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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tun. Sie mußten abwarten und sehen, welche Verhältnisse man in
der Bauchetage vorfinden würde. Dennoch war es Rhodan klar, daß sie nicht unbeschränkt Zeit zur
Verfügung hatten. Abgesehen von der Gefahr, daß die CREST inzwischen demontiert wurde, würde in
wenigen Wochen die Nachschubflotte vor Andro-Beta eintreffen. Bis dahin mußte die CREST frei
sein, um sie in Empfang zu nehmen.
    Rhodan blickte sich im Zugabteil um. Außer ihm befanden sich noch Atlan, Melbar Kasom, John
Marshall, Icho Tolot und Kendall Baynes, ein junger Fähnrich aus der technischen Abteilung des
F-Decks der CREST, im Raum.
    Kendall Baynes war zweiundzwanzig Jahre alt, groß, schlank und hatte blonde Haare und blaue
Augen. Ihm eilte der Ruf eines rechthaberischen, arroganten, zur Unbesonnenheit neigenden Mannes
voraus, was ihm unter seinen Kameraden den ›Kosenamen‹ Lord verliehen hatte. Zudem besaß er die
Eigenschaft, bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf seiner Mundharmonika – die ihm von den
Twonosern belassen wurde – zu spielen. Dabei trug er stets nur drei Musikstücken vor, die er
in abwechselnder Folge zum besten gab: Summertime, Rhapsodie in Blue und Blue
Heaven.
    Während der vergangenen Stunden hatte Baynes wiederholt gefordert, etwas gegen den unwürdigen
Zustand der Gefangenschaft zu unternehmen und war von Rhodan jedesmal abgewiesen worden. Der
Gedanke, daß weitere hundert Männer von Baynes Art in den verschiedenen Wagen verteilt waren,
ließ Rhodan die Zukunftsaussichten nicht gerade positiver erscheinen. Er hoffte nur, daß die
erfahreneren Männer diese Hitzköpfe rechtzeitig zügelten.
    »Der Zug wird langsamer!« rief Kasom plötzlich.
    Die Sessel kippten in ihre Normallage zurück, als der Zug in eine lange Gerade einfuhr und aus
dem Adernsystem des Mobys herauskam. Durch das Fenster fiel Licht von einer künstlichen Sonne
herein. Rhodan blickte hinaus.
    Offenbar fuhren sie in eine riesige Halle ein. Rhodan schaute auf eine hügelige Landschaft, in
der in unregelmäßigen Abständen kleinere Häuser standen. Unmittelbar neben dem Schienenstrang
tauchten langgestreckte Gebäude auf. Rhodan vermutete, daß es sich um Lagerhallen handelte.
Gleich darauf sah er die Angehörigen der B-Kaste. Sie unterschieden sich körperlich nicht von den
Rotrüsseln. Nur waren ihre Rüssel blau lackiert.
    Nur wenige Twonoser schienen den Zug für so interessant zu halten, daß sie ihm einen Blick
schenkten. Rhodan ahnte, daß die Bewohner der mittleren Mobyetage nicht weniger eingebildet waren
als die Rotrüssel.
    Der Zug hielt neben einer beleuchteten Rampe. Einer der Wächter trat ins Abteil.
    »Wir haben einen kurzen Aufenthalt. Der Zug wird mit Gütern beladen. Bleiben Sie auf Ihren
Plätzen.« Der Twonoser sprach langsam, als habe er Kinder vor sich, denen man alles gründlich
erklären müßte.
    »Warum werden keine Erfrischungen gereicht?« fragte Kasom ironisch. Er erhob sich und winkte
einem der Aufseher zu. »Mein Magen knurrt, mein Freund«, sagte er.
    »Setzen Sie sich, Kasom«, sagte Atlan.
    »Ich habe Hunger«, erklärte der Ertruser nachdrücklich. »Ich gehöre nicht zu den begnadeten
Menschen, die tagelang fasten können.«
    »Bisher wurden wir ausreichend verpflegt«, sagte Atlan. »Machen Sie also keinen Unsinn.«
    Widerstrebend nahm Kasom wieder Platz. Vor dem Zug versammelten sich immer mehr Blaurüssel.
Sie schauten zum Fenster herein und machten verächtliche Gesten.
    Rhodan kümmerte sich nicht um die Blaurüssel, sondern versuchte, Einzelheiten der
Bahnhofsumgebung zu erkennen.
    Von den Lagerhallen führten beleuchtete Straßen zu den Gebäuden in der Hügellandschaft. Weit
im Hintergrund glaubte Rhodan mehrere Torbogen zu erkennen, die in andere Hallen mündeten. In der
Mitteletage gab es sicher unzählige solcher Hallen. Es war schwer zu sagen, wieviel Blaurüssel in
diesem Teil des Mobys lebten. Man konnte nicht von dieser Halle auf die gesamte Mitteletage
schließen.
    Der Zug schien automatisch gesteuert zu werden. Rhodan konnte weder einen Motorwagen noch
irgendwelche Triebwerke erkennen. Wahrscheinlich bezog der Zug seine Energie von der einzigen
Schiene. Es war eine großartige Arbeitsleistung der Twonoser, durch das Adernsystem des Mobys
diese Bahn zu leiten. Möglicherweise gab es noch weitere Verbindungslinien zwischen einzelnen
Etagen. Rhodan war überzeugt davon, daß außer den Zügen noch andere Transportmöglichkeiten
existierten.
    Die Twonoser

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