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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihnen
nichts.
    Baynes wünschte sich, daß er ihnen beweisen könnte, was wirklich in ihm steckte. Schließlich
konnte er mehr, als man ihm seiner Stellung nach zugetraut hätte.
    Den Männern im F-Deck hatte sich Baynes überlegen, zumindest jedoch gleichwertig gefühlt. Er
hatte gelernt, daß selbst so erfahrene Kämpfer wie Sergeant Kapitanski viel zu langsam dachten,
um in entscheidenden Augenblicken schnell genug eine Entscheidung treffen zu können. Baynes
bedauerte, daß man seinen Antrag auf Versetzung in eine Feuerleitzentrale abgelehnt hatte. Dort
hätte er leichter beweisen können, wozu er fähig war.
    In zwei Jahren würde man ihn zum Oberfähnrich befördern, weitere zwei Jahre später konnte er
mit einem weiteren Sprung nach oben rechnen. Das würde jedoch nicht viel ändern, wenn es ihm
nicht gelang, den entscheidenden Schritt in die Führungsspitze eines großen Raumschiffes zu
tun.
    Es geht alles so verteufelt langsam, dachte Baynes schläfrig. Manchmal befürchtete er,
daß, wenn er älter wurde, er alle seine guten Ideen verlieren würde. Es war immerhin denkbar, daß
sein Gehirn aufhörte, gute Einfälle zu produzieren, wenn ihm nie jemand richtig zuhörte.
    Mit diesen Gedanken schlief Baynes endgültig ein. Er erwachte erst wieder, als ihn jemand am
Arm schüttelte.
    »Werden Sie munter, Fähnrich!« rief Kasom mit dröhnender Stimme. »Der Zug scheint bald wieder
zu halten.«
    Baynes blinzelte verwirrt und sah in die Richtung des Fensters. Draußen war noch alles dunkel,
sie durchfuhren also noch immer das Adernsystem. Baynes bedauerte, daß man ihnen zum größten Teil
auch die Uhren abgenommen hatte. Sicher wollten die Twonoser kein Risiko eingehen.
    Baynes vermutete, daß man inzwischen auf der Erde den 25. Juli 2402 schrieb. Eigentlich war
dieses Datum völlig unwichtig. Unruhig räkelte sich Baynes im Sessel. Er spürte jetzt ebenfalls
die Verlangsamung des Interkastenzuges.
    »Glauben Sie, daß wir jetzt am Ziel ankommen?« fragte Rhodan den Mutanten.
    »Nein«, antwortete Marshall überzeugt. »Den Gedanken der Wächter kann ich entnehmen, daß wir
eine weitere Zwischenstation anfahren. Dort werden einige Haushaltsverbrecher zusteigen.« Er
lächelte. »Fragen Sie mich jetzt nicht, was ein ›Haushaltsverbrecher‹ ist, ich habe es noch nicht
herausfinden können.«
    »Bedeutet das, daß twonosische Kriminelle in den Zug kommen?« wollte Atlan wissen.
    »Diese Vermutung liegt nahe«, bestätigte Marshall.
    »Hoffentlich kommt es nicht zu Schwierigkeiten«, sagte Rhodan.
    Tolot lachte, daß Baynes die Ohren weh taten. Der Fähnrich war froh, als der Zug aus der
Rohrbahn herauskam, so daß der Haluter von der sichtbar werdenden Außenwelt abgelenkt wurde.
    Auch Baynes blickte aus dem Fenster. Ihm bot sich ein phantastischer Anblick. Der Zug fuhr
nicht auf ebener Strecke, sondern glitt über eine steil nach unten abfallende Brücke dahin. Die
Brücke schwang sich in einer kühnen Kurve durch eine gewaltige Halle. Kendall Baynes konnte das
andere Ende nicht erkennen. Die Landschaft unter ihnen war hügelig. In verschiedenen Tälern
glaubte Baynes Gebäude zu sehen. Über ihnen schwebten drei große Leuchtkörper, die diesen Raum
mit Wärme und Licht versorgten.
    In ungefähr drei Kilometern Entfernung sah Baynes einen Tafelberg. Dort war die Brücke
unterbrochen. Der Schienenstrang führte über den Berg hinweg.
    Als sie näher kamen, stellte Baynes fest, daß der Berg künstlich angelegt war. Unzählige Lifts
führten zum Gipfel hinauf. Baynes beugte sich weit im Sessel vor, so daß er auch nach hinten
blicken konnte. Deutlich sah er die Venenöffnung des Mobys, aus der der Zug gekommen war.
Unmittelbar davor schloß sich die Brücke an. Baynes erschien das Bauwerk zu leicht für die Last
des Zuges.
    Der Fähnrich stand auf und trat dicht ans Fenster, so daß er direkt in die Tiefe blicken
konnte. Sie waren immer noch mehr als hundert Meter vom Boden entfernt, obwohl die Brücke von der
Adernöffnung aus steil abfiel.
    Der Interkastenzug fuhr auf den Tafelberg und verlangsamte sein Tempo. Baynes beobachtete die
Lifts. Es gab anscheinend zwei Arten von ihnen: Transport- und Personenlifts. Baynes konnte
sehen, daß sie ausschließlich von Blaurüsseln benutzt wurden.
    »Ich kann Ihnen jetzt erklären, was Haushaltsverbrecher sind, Sir«, sagte der Telepath in
diesem Augenblick. »Sie gehören zur niederen Kaste der Weißrüssel. Sie wurden hier von einem

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