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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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durch abgrundtiefe Finsternis
zu stürzen. Als die Dunkelheit sich schließlich lichtete, sah er ringsum weite Flächen kleiner,
glitzernder Kristalle, und über sich das matte, weitgespannte Band des Andromeda-Nebels.
    Hess stand nur drei Meter entfernt. Sie versuchten sich zu orientieren. Dieser Teil der
Moby-Oberfläche schien verhältnismäßig eben. Der Boden bestand aus kleingemahlenem Geröll, dessen
scharfkantige Brocken im Licht der Sterne glitzerten und funkelten. Zur Rechten, etwa einen
Kilometer weit entfernt, erhob sich eine Reihe von Hügeln, manche bis zu fünfhundert Metern über
den Grund aufragend. Die Spitzen der Berge, die Kim im Sternenschein funkeln sah, lagen
wenigstens drei Kilometer hoch über der Geröllebene, und es gab Hunderte von ihnen, so daß sie an
verschiedenen Stellen zu einem leuchtenden Band verschmolzen.
    Zur linken Hand und voraus war das Gelände eben, soweit der Blick reichte. Kim suchte den
Horizont ab und fand mühelos, was er suchte. Gerade voraus gab es eine breite Zone, in der die
Sterne nicht bis zur Oberfläche des Mobys herabzureichen schienen. Es mußte dort eine Unebenheit
geben, die zu weit entfernt war, als daß das Licht der Sterne erkennbare Reflexe auf ihr
erzeugte. Eine Unebenheit, die so weit entfernt war und trotzdem einen so großen Teil des
Firmaments bedeckte, mußte von beachtlicher Größe sein.
    »Das ist es«, sagte Hess und deutete voraus. »Eine der beiden Maulklappen.«
    Sie standen auf dem Rücken des Mobys. Ihre Blickrichtung wies zum ›Kopf‹ des toten Ungeheuers.
Was den Himmel verdunkelte, war eine der beiden riesigen Gesteinsflächen, die zwischen sich das
Maul des Mobys einschlossen.
    Kim schätzte die Entfernung von seinem Standort bis zu der Stelle, an der das Gelände
anzusteigen begann, um einen der beiden Kiefer zu formen, auf wenigstens tausend Kilometer. Jeder
Versuch, der riesigen Maulöffnung im Laufe der fünf Stunden wesentlich näher zu kommen, war von
vornherein aussichtslos. Es mußte ihnen von hier aus gelingen, sich mit der Korvette in
Verbindung zu setzen, oder ihr Plan war fehlgeschlagen.
    Mit weiten Sprüngen entfernten sie sich von der Stelle, an der der Wißbegierige sie abgesetzt
hatte. Die geringe Schwerkraft erlaubte ihnen, sich mit der dreifachen Geschwindigkeit eines
irdischen Fußgängers zu bewegen. Sie rannten etwa zwanzig Minuten lang und legten dabei eine
Strecke von mehr als zehn Kilometern zurück. Kim war sicher, daß sie sich nun nicht mehr im
Einflußbereich des Unsichtbaren befanden. Im Geist markierte er die Richtung, aus der sie
gekommen waren, an der charakteristischen Stellung zweier Bergspitzen weit im Hintergrund, damit
sie den Rückweg nicht verfehlten. Dann wies er Hess an, mit seiner Handwaffe ein etwa mannsgroßes
Stück Fels aus dem Untergrund zu schneiden. Während Hess sich an die Arbeit machte, richtete er
die Antennen seines Helmsenders so, daß der größte Teil der Sendeleistung in Blickrichtung
abgestrahlt wurde und nur ein geringer Rest sich in die Richtung verlieren konnte, aus der sie
gekommen waren. Er wußte nicht, wie empfindlich die Wahrnehmungsorgane des Neugierigen auf
elektromagnetische Strahlung reagieren. Auf jeden Fall aber hielt er es für besser, sich
vorzusehen.
    Dann rief er die Korvette. Er wußte, wie es um seine Chancen bestellt war. Weit vor ihm ragte
die riesige Maulklappe Hunderte von Kilometern weit in die Höhe und absorbierte jedes Quant der
geringen Sendeenergie, die der Helmgenerator darauf abstrahlte. Der Empfänger, den er erreichen
wollte, lag auf der anderen Seite der Klappe, und seine einzige Hoffnung lag darin, daß die
Unebenheiten des Geländes einen Teil des elektromagnetischen Wellenbündels so zersplittern,
ablenken und reflektieren würden, daß ein paar Impulse sich schließlich von der Seite her in die
Maulhöhlung schlichen und dort empfangen werden konnten.
    Die Aussichten standen nicht besser als eins zu hundert, schätzte er mißmutig.
    Immer und immer wieder sprach er die Kodeworte:
    »Häuptling eins an Häuptling drei. Bitte grüßen Sie.«
    Zehn Meter weiter hielt Hess mitunter in der Arbeit inne und preßte sich beide Hände mit
flehender Gebärde seitlich an den Helm. Kims Sender arbeitete auf Höchstleistung, und in Hess'
Empfänger mußte es sich anhören, als ginge die Welt unter.
    »Häuptling eins an Häuptling drei …«
    Keine Reaktion. Immer öfter warf Kim einen Blick auf die Uhr. Eine

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