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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einander über die Beobachtungen, die sie seit ihrer Landung auf Kahalo
gemacht hatten.
    Tronar war auf keinerlei Widerstand gestoßen. Das Funkwellenbündel, das er zur Orientierung
benutzt hatte, kam aus einem automatischen Peilzeichengeber, den die Lemurer in der einsamen
Grasebene südlich des Pyramidensechsecks aufgebaut hatten. Das kleine Sendegerät stand nur
fünfzig Kilometer von dem vereinbarten Treffpunkt entfernt. Tronar hatte keinen einzigen Lemurer
zu Gesicht bekommen.
    Rakal berichtete von dem Zwischenfall außerhalb der Funkstation. Tronar stimmte mit ihm
überein, daß dem Vorkommnis keine große Bedeutung zuzumessen war. Der Lemurer hatte die
merkwürdige Begegnung wahrscheinlich schon fast vergessen. Rakal hatte keine Spur hinterlassen,
auf der er verfolgt werden konnte.
    »Wir gehen jetzt also zu Phase zwei über«, stellte Rakal fest. »Eindringen in den lemurischen
Flottenstützpunkt im Pyramidengebiet – und Auffinden eines gangbaren Wegs in Frasburs
unterirdische Zentrale.«
    Tronar nickte nachdenklich.
    »Phase zwei«, meinte er. »Hört sich so an, als hätten wir einen klar umrissenen Plan. Als wäre
jeder einzelne Schritt genau vorausberechnet worden. Als wüßten wir in jeder Sekunde genau, was
als nächstes getan werden muß.« Er schaute auf und sah Rakal spöttisch an. »Und in Wirklichkeit?
Haben wir einen Plan?«
    Rakal erwiderte seinen Blick kühl und ruhig. Dann schüttelte er langsam den Kopf.
    »Nein, wir haben keinen Plan. Nicht einmal eine Andeutung davon.« Er legte die Stirn in
Falten. »Übrigens, ist dir aufgefallen, daß es auf Kahalo keinen einzigen Bighead zu geben
scheint?«
    Tronar nickte bedächtig. Die Bigheads waren jene humanoiden Geschöpfe gewesen, die Perry
Rhodan, Atlan und Reginald Bull auf ihrer Odyssee im Jahre 2328 auf Kahalo kennengelernt hatten.
Als im Dezember 2400 die Terraner Kahalo wiederentdeckten, stellten sie zu ihrer Überraschung
fest, daß es auf dieser Welt keine intelligenten Bewohner mehr gab. Ein Roboter, der sich als von
den Meistern der Insel eingesetzter Wächter der Pyramiden entpuppte, hatte damals Informationen
über den Verbleib der Kahals, wie die Bigheads auch genannt wurden, geliefert. Er hatte
ausgesagt, daß diese, infolge zunehmender Degenerierung, einige Jahre vor der terranischen
Entdeckung Kahalos ausgestorben seien.
    »Es gibt dafür nur eine Erklärung«, sagte Tronar schließlich. »Der Roboter hat uns damals nur
unvollständige Informationen geliefert. Die Bigheads waren keine Ureinwohner dieses Planeten,
sondern wurden – vermutlich nach dem endgültigen Untergang der Lemurer – von den MdI
hier angesiedelt und mit der Bewachung der Transmitterschaltstation beauftragt.«
    Rakal gab seinem Bruder recht. Die Bigheads waren, wie so viele andere Völker, von den
Meistern nur benutzt worden, ohne je die Chance besessen zu haben, sich gegen ihr Schicksal
aufzulehnen.
    Als die Sonne Orbon unterging, erreichten sie die Ausläufer des lemurischen
Flottenstützpunktes. Die sechs Pyramiden, jede von ihnen einen halben Kilometer hoch, glänzten im
feuerroten Widerschein des sinkenden Gestirns. Rings um die Pyramiden breitete sich die glatte,
aus weißgrauem stahlhartem Asphalt gegossene Fläche eines riesigen Raumhafens.
    Als die Zeiten noch ruhig waren, hatten die gewaltigen Kugelhüllen lemurischer Raumschiffe die
roten Pyramiden wie Zwerge erscheinen lassen. Jetzt jedoch befand sich jede kampffähige Einheit
draußen im Raum und bildete einen Bestandteil des aus Tausenden von Schiffen bestehenden Gürtels,
der Kahalo vor einem Angriff der Haluter schützen sollte.
    Rakal hatte eine merkwürdige Vision. Er sah die Pyramiden, wie sie sich in fünfzigtausend
Jahren über die grasbewachsene Ebene erheben würden – stumme Zeugen einer längst vergangenen
Epoche, oberstes Heiligtum der Kahals und tödlich für jeden, der unbefugt den Bereich zwischen
ihnen betreten wollte. Die Haluter hatten Kahalo niemals angegriffen, oder ihr Angriff war
abgewiesen worden, und sie hatten es kein zweites Mal versucht. Nur so ließ sich erklären, daß
die Pyramiden fünfzigtausend Jahre weit in der Zukunft noch standen und das Kontrollsystem des
Sechssonnen-Transmitters noch funktionierte.
    Flüchtig dachte Rakal daran, wie sich der Verlauf der Geschehnisse ändern würde, wenn er die
Möglichkeit besäße, dem lemurischen Befehlshaber auf Kahalo zu beweisen, daß die sechs Pyramiden
fünf

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