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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sah Rakal eine Gruppe von Bäumen.
    Seine nächste Aufgabe war, Tronar zu finden. Seine Reise auf den Funkwellen war planmäßig
verlaufen. Im Innern der Halle war er verhältnismäßig sicher, weil der Deflektorschirm, von einem
Generator auf seinem Rücken gespeist, ihn unsichtbar machte. Aber er mußte hinaus, wenn er seinen
Bruder finden wollte. Das Portal bot einige Schwierigkeiten. Er würde es nicht vermeiden können,
mit einem der Leute, die dort aus und ein gingen, zusammenzustoßen. Dadurch erregte er
Verdacht.
    Zögernd ging er auf das Portal zu und wich geschickt einer Ordonnanz aus, die seinen Weg
kreuzte. Vor dem Ausgang wartete er eine Weile und studierte den Verkehr. Als der Menschenstrom
für eine Sekunde dünner wurde, schritt er vorwärts.
    Er kam ohne Zwischenfall beinahe bis nach draußen. Das Gebäude, aus dem er kam, lag am Rand
einer breiten Straße, auf der dichter Fahrzeugverkehr in beiden Richtungen floß. Auf der anderen
Seite der Straße erhob sich die Baumgruppe, die er von drinnen gesehen hatte. Das Land ringsum
war flach und grasig. Das barackenähnliche Gebäude, das die Funkhalle enthielt, und die Straße
waren die einzigen Anzeichen von Zivilisation.
    Während er sich orientierte, ließ er seine unmittelbare Umgebung für ein paar Sekunden außer
acht. Er glaubte sich in Sicherheit. Das Portal lag zehn Schritte hinter ihm, und er befand sich
außer Reichweite des Menschenstroms, der dort hindurchflutete. Er war noch am Überlegen, was er
als nächstes tun solle, als sich aus dem Strom der Fahrzeuge vor ihm eines löste und zum
Straßenrand herübergeschwenkt kam. Immer noch in Gedanken, trat Rakal einen Schritt zurück.
    Dabei geschah es. Ein Mann in der Uniform der lemurischen Flotte hatte hinter ihm vorbeigehen
wollen, als er zurücktrat. Rakal prallte mit ihm zusammen. Der Lemurer wich mit einem entsetzten
Aufschrei zurück. Mit weit aufgerissenen Augen schaute er auf die Stelle, an der er mit dem
unsichtbaren Hindernis zusammengestoßen war. Andere Passanten blieben stehen. Der Uniformierte
gewann schließlich seine Beherrschung wieder und kam mit kleinen vorsichtigen Schritten auf die
Stelle zu, an der Rakal stand.
    Rakal wich aus. Er schalt sich wegen seiner Unvorsichtigkeit. Die Lemurer waren von Natur aus
mißtrauisch. Der Mann in der Uniform war nicht bereit zu glauben, er habe sich den Vorfall nur
eingebildet. Mit äußerster Behutsamkeit entfernte sich Rakal aus dem Kreis der Neugierigen. Als
er aus zwanzig Metern Entfernung zurückblickte, sah er den Lemurer immer noch mit den Fingern in
der Luft herumstochern. Die Zuschauer zerstreuten sich langsam. Es war noch einmal alles
gutgegangen. Der Uniformierte würde nach einer Weile müde werden und den Vorfall unter der Rubrik
unerklärte Ereignisse geistig abbuchen.
    Rakal schaltete den kleinen Antigrav-Generator ein, den er zusammen mit anderen wichtigen
Geräten auf dem Rücken trug, und schoß in fünfzig Metern Höhe quer über die Straße hinweg. Obwohl
er an Bord von Don Redhorses Raumjäger nicht viel Zeit gehabt hatte, die Lage der Funkstation
genau zu ermitteln, wußte er doch, daß sie südlich des Geländes lag, in dem er sich mit Tronar
verabredet hatte. Er orientierte sich nach der Sonne und hielt sich, als er die Straße überquert
hatte, in nördlicher Richtung. In sicherer Entfernung von dem Verkehrsgewimmel in der Umgebung
der Funkstation sank er wieder herab und gönnte sich ein paar Minuten Ruhe. Das Deflektorfeld war
noch immer eingeschaltet. Niemand konnte ihn sehen.
    Er benutzte die kurze Pause dazu, um nach Tronar zu forschen.
    Es dauerte eine Weile, bis Rakal seinen Bruder ausgemacht hatte. Tronars Gefühlsleben war im
Augenblick nicht sonderlich aktiv. Was er empfand, war eine Mischung aus Langeweile und
Zufriedenheit. Er befand sich also nicht in Gefahr. Nach der Ausstrahlung zu urteilen, die von
ihm ausging, befand er sich irgendwo in der Nähe des verabredeten Treffpunkts und wartete darauf,
daß Rakal auftauchte.
    Rakal nahm den unterbrochenen Flug wieder auf. In zweihundert Metern Höhe trieb er mit einer
Geschwindigkeit von dreihundert Kilometern pro Stunde rasch dahin. Das Gelände unter ihm blieb
stets das gleiche – grasbestandene Ebene mit einzelnen Busch- und Baumgruppen. Erst nach
einer halben Stunde, als er nur noch wenige Kilometer vom Treffpunkt entfernt war, begann das
Bild sich zu ändern.
    Am Horizont erschienen, zunächst noch verwaschen

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