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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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im Dunst, die Umrisse pyramidenförmiger
Gebilde. Rakal zählte sechs. Sie waren an den Eckpunkten eines regelmäßigen Sechsecks angeordnet
und schimmerten im Licht der Sonne wie rötliches Metall.
    Rakal hielt eine Minute lang an, um das Wunder zu bestaunen. Das Wunder, daß die Pyramiden von
Kahalo fünfzigtausend Jahre in der Vergangenheit genauso aussahen wie in der Gegenwart.
    Die CREST hatte vor wenigen Stunden Redpoint erreicht und umkreiste gemeinsam mit
MA-genial in sicherer Entfernung die größere der beiden Sonnen. Hier war man vor einer Entdeckung
sicher. Zwar hatte man nun einen Verbündeten in der Milchstraße der Vergangenheit, jedoch war man
dem Ziel, in die Realzeit zurückzukehren, noch keinen Schritt nähergekommen.
    Nach Kahalo konnte man nicht mehr zurück – und doch war gerade Kahalo der Schlüsselpunkt
zur Rückkehr in die Gegenwart.
    So entstand der Plan, einen Versuch zu unternehmen, um an den Zeitagenten Frasbur
heranzukommen und durch ihn einen Rückweg zu erzwingen. Das Problem war nur, wie man dies
bewerkstelligen konnte, denn Kahalo wurde scharf bewacht. Der Zeitagent wußte zudem, daß es unter
den Terranern psi-begabte Leute gab, und würde daher die Augen offenhalten.
    Man fragte die Kombinatorik des positronischen Gehirns um Rat, aber selbst die Positronik
konnte mit keinem Plan aufwarten, der mehr als vierzig Prozent Erfolgsaussicht hatte.
    In diesem Stadium der Entwicklung hatten die Woolver-Zwillinge ihr Angebot unterbreitet. Sie
waren bereit, das hohe Risiko auf sich zu nehmen. Sie wollten versuchen, sich erneut nach Kahalo
einzuschleusen und Frasbur festzunehmen, wenn sich eine Möglichkeit dazu bot – oder doch
wenigstens versuchen, in die Gegenwart zurückzukehren und der im Andromeda-Nebel wartenden
Expeditionsflotte über den Verbleib der CREST Aufschluß zu geben.
    Mit anderen Worten: Sie wollten den Rückweg in die Gegenwart finden und – falls ihnen das
gelang – das Solare Imperium warnen, um danach zu versuchen, auf demselben Weg wieder in die
Vergangenheit zur CREST zurückzukehren. Ein waghalsiger Versuch mit vielen Unbekannten, aber
dennoch die einzige Chance.
    Perry Rhodan hatte den Vorschlag akzeptiert. Die Woolver-Brüder wurden mit dem Modernsten
ausgerüstet, was die wissenschaftlich-technische Abteilung des Flaggschiffs zu bieten hatte. Dazu
gehörten wirkungsvolle Handwaffen sowie ein Kampfanzug, der seine eigenen Deflektorschirme,
Schirm- und Antigravfelder erzeugte. Der Anzug war raumtauglich. Er enthielt Proviant für drei
Monate. Die Aggregate, die ihn mit Energie versorgten, waren Wunderleistungen siganesischer
Mikrotechnik.
    Selbst die Positronik gab zu, daß mit derartiger Ausstattung die Erfolgschance des
Unternehmens etwas mehr als fünfzig Prozent betrage – die höchste Ziffer, die sie in diesem
Zusammenhang bis jetzt genannt hatte.
    Die Woolvers wurden mit zwei zweisitzigen Raumjägern vom Typ Moskito in Zielnähe gebracht. Don
Redhorse steuerte das Fahrzeug, in dem sich Rakal befand, Tronar flog mit Oberst Melbar Kasom.
Die Landung auf Kahalo war geglückt.
    Aber damit hatten sie erst ein Hundertstel des Problems gelöst.
    Klar und deutlich empfing Rakal nun die Ausstrahlung seines Bruders. Tronar war ein
wenig aufgeregt, er spürte Rakals Nähe. Rakal ließ sich auf ein kleines Waldstück nieder, das in
seiner Flugrichtung lag. Am Rand des Hains setzte er auf. Da er sicher war, daß ihn niemand
beobachtete, schaltete er das Deflektorfeld aus. Seine hochgewachsene Gestalt mit dem ballonartig
aufgeblasenen Brustkorb, den er einer Mutation seiner von Terra ausgewanderten Vorfahren
verdankte, wurde sichtbar. Und ein Spiegelbild seiner selbst materialisierte hinter den Büschen,
die den Waldrand einsäumten.
    Tronar hatte auf ihn gewartet.
    »Wird Zeit, daß du kommst«, sagte er anstelle einer Begrüßung.
    Rakal grinste ihn an.
    »Wenn du nur halb soviel Schwierigkeiten gehabt hättest, dann wärst du jetzt noch zehn Stunden
weit weg von hier.«
    Tronar hob die Schultern.
    »Geht nichts über ein ausgeprägtes Selbstbewußtsein«, bemerkte er ernst. »Wann geht's weiter?«
wollte er wissen.
    Rakal tippte sich gegen den Magen.
    »Fühlt sich leer an. Ich könnte was zu essen brauchen.«
    Tronar war einverstanden. Sie nahmen ihren Proviant und gönnten sich die fünf Minuten Ruhe,
die für den Verdauungsvorgang zwar nicht vorgeschrieben waren, aber dennoch empfohlen wurden.
Inzwischen berichteten sie

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