Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
von den Gründen wußte, die die Meister der Insel dazu bewogen hatten, ihn
Frasbur als Diener und Aufpasser mitzugeben, sowenig hatte er davon eine Ahnung, daß er unter der
Schädeldecke einen winzigen Reizwellenempfänger trug, der sein Gehirn zerstören würde, sobald er
sich auch nur eines einzigen Vergehens gegen die Vorschriften seiner Auftraggeber schuldig
machte.
    Korpel stand hinter der Wand der großen Versammlungshalle, in der Frasbur Admiral Hakhat und
seine Offiziere empfing, um ihnen angeblich über neue Entwicklungen im Verlauf des Haluter-Kriegs
zu berichten. In Wirklichkeit gab es keine neuen Entwicklungen, und die Zusammenkunft war
vereinbart worden, weil Korpels Pläne danach verlangten. Die Wände des Saals waren aus leichtem
Plastikmaterial gefertigt. Korpel stand hinter einem Generator, der ein kräftiges Bündel von
Röntgenstrahlen quer durch den großen Raum senden würde, sobald er den entsprechenden Schalter
drückte. Die Wände waren für Röntgenstrahlen völlig durchsichtig. Für optische Wellenlängen
allerdings stellten sie ein Hindernis dar. Korpel hatte daher eine Reihe von Aufnahmegeräten
eingebaut, und auf drei mittelgroßen Bildschirmen, die in die Wand seines kleinen Arbeitsraumes
eingelassen waren, konnte er den großen Raum bequem überblicken.
    Vor sich hatte er ein Schaltpult mit abgeschrägter Deckfläche, auf der sich außer einem
Dutzend Schaltern und Kontrollampen fünf weitere, kleine Bildschirme befanden, die im Augenblick
noch dunkel waren. In das Pult eingebaut war der starke Röntgengenerator, der ihm dabei
behilflich sein würde, den unsichtbaren Terraner zu fangen. In der gegenüberliegenden Wand der
Halle gab es eine ununterbrochene Reihe von Röntgenempfängern, die aus dem Röntgenwellenbündel
ein deutbares Bild herstellten und es an Korpels fünf kleine Bildröhren übertrugen, sobald er die
Anlage einschaltete.
    Korpels Plan war einfach, aber genial. Er war sicher, daß der Terraner seine Unsichtbarkeit
mit Hilfe eines Deflektorschirms erzielte. In diesem Fall mußte er durch energiereiche
Röntgenstrahlung zu entdecken sein. Röntgenwellen waren weitaus energetischer als Lichtwellen.
Der Deflektorschirm würde sie zwar am Auftreffpunkt ebenso zur Seite lenken wie schwächere
Wellen, aber weniger lange festhalten. Während Lichtwellen erst an der dem Auftreffpunkt
gegenüberliegenden Stelle wieder aus dem Einfluß des Deflektorfeldes entlassen und in ihrer
ursprünglichen Richtung wieder abgestrahlt wurden, befreite sich die energiereichere
Röntgenstrahlung schon früher aus dem Bann des Feldes und breitete sich danach in einer Richtung
aus, die mit der Einfallsrichtung einen mehr oder weniger flachen Winkel bildete. Ein
hypothetisches Wesen mit Röntgenaugen, das den Unsichtbaren zwischen sich und der Röntgenquelle
hatte, empfing daher aus der Richtung, in der sich der Unsichtbare befand, keine Strahlung. Die
Stelle mußte ihm im Vergleich zur restlichen Umgebung dunkel erscheinen.
    Auf diesen Effekt baute Korpel seine Methode. Er würde den Generator nach rechts und links
schwenken, so daß er irgendwann einmal den Unsichtbaren erfassen mußte – falls die Falle
erfolgreich war und er gewagt hatte, sich unter die Offiziere zu schmuggeln. Auf einem der fünf
Bildschirme würde, sobald der Terraner sich in Blickrichtung des Röntgenbündels befand, ein
dunkler Fleck erscheinen.
    Damit war das Hauptproblem gelöst. Für alles, was danach kam, hatte Korpel umfangreiche und
verläßliche Maßnahmen getroffen.
    Auf den zwei optischen Bildschirmen sah er, wie die Offiziere langsam die Halle zu füllen
begannen. Schweigsam und in strammer Ordnung verteilten sie sich auf die Bänke, die den Raum
füllten. Irgendwo unter ihnen, rechnete Korpel, befand sich der Unsichtbare.
    Korpel stieß ein erwartungsvolles Kichern aus.
    Der schwach erleuchtete Antigravschacht führte etwa hundert Meter weit in die
Tiefe, bevor er in der Wand einer leeren, rechteckigen Halle endete. Von den Wänden der Halle aus
verliefen Gänge in verschiedene Richtungen. Tronar hielt sich dicht hinter dem Mann, der als
letzter in den Schacht gestiegen war, und folgte ihm in einen breiten, hell erleuchteten
Korridor, der von der dem Schachtausstieg gegenüberliegenden Wand ausging. Es war still geworden
bis auf das Geräusch der Schritte. Die Offiziere unterhielten sich nicht mehr. Tronar trat
vorsichtig auf, so daß er kein unnötiges Geräusch

Weitere Kostenlose Bücher