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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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durchschauen. Sie würden sich auf
dem Röntgenstrahl in Sicherheit zu bringen versuchen – ohne erst lange darüber nachzudenken,
woher der Strahl kam und welchem Zweck er diente.
    Sie sehen, ich habe mich nicht getäuscht. Sie boten sich mir wie auf dem Präsentierteller an.
Ich brauchte nur einen Schalter zu drücken, und schon hatte Sie der Hüllfeldprojektor gefangen.
Er ist übrigens in die Decke eingebaut. Sie könnten ihn sehen, wenn Sie den Kopf heben
könnten.«
    Tronar war so von Widerwillen gegen den buckligen Zwerg erfüllt, daß er sich förmlich dazu
zwingen mußte, klar zu denken. Auf den beiden Bildschirmen über dem Pult war immer noch der
Versammlungsraum zu sehen, in dem Frasbur weiter auf die Offiziere einredete. Die akustische
Übertragung war, wenn auch gedämpft, mit dem Bild gekoppelt. Tronar verstand, was Frasbur sagte.
Er sprach immer noch über Dinge, die jedermann schon seit langem wußte.
    Tronar schloß daraus, daß Frasbur nicht die Absicht hatte, die Lemurer in seine wahren Pläne
einzuweihen. Admiral Hakhat und seine Leute würden nichts von der Falle erfahren, die der Tamrat
hier unten aufgebaut hatte. Diese Beobachtung erschien ihm überaus bemerkenswert, obwohl er im
Augenblick nicht wußte, was er damit anfangen sollte.
    Inzwischen fuhr Korpel fort, mit seiner hohen, gehässigen Stimme auf ihn einzureden.
    »Soweit ist also alles nach Plan verlaufen«, sagte er und verzog sein großes, breitflächiges
Gesicht zu einer höhnischen Grimasse. »Ich nehme an, daß auch weiter keine Schwierigkeiten
entstehen werden. Zum Beispiel dann, wenn ich Sie danach frage, ob Sie allein hier auf Kahalo
sind, oder ob noch andere, zum Beispiel Ihr Bruder, mit Ihnen gekommen sind.« Er hob die Hand zu
einer beschwichtigenden Geste, als erwartete er Tronars Widerspruch. »O nein, die Frage wird
später gestellt werden. Jetzt können Sie ja nicht antworten. Ich will Sie nur vorbereiten.
Ich könnte mir nämlich vorstellen, daß Sie Widerstand leisten wollen. Sie empfinden nicht das
geringste Bedürfnis, mir die Wahrheit zu sagen. Damit rechne ich. Ich habe mich darauf
vorbereitet. Ich kenne Methoden, um selbst den Verstocktesten zum Reden zu bringen. Es wird Ihnen
nichts nützen, alle Ihre Kraft und Ihren Verstand zusammenzunehmen oder sich auf die Drogen zu
verlassen, die Ihnen zugeführt wurden, bevor Sie hierherkamen. Es wird Ihnen nicht helfen, sich
auf Ihre Verantwortung und Ihr Pflichtbewußtsein zu berufen, um auf alogischer, emotioneller
Basis eine Abwehrmauer aufzubauen, die kräftig genug sein könnte, um mir Widerstand zu
leisten.«
    Seine Stimme hatte einen rhythmischen, schwingenden Tonfall angenommen. Tronar war nicht mehr
sicher, ob er die Szene wirklich erlebte. Alles schien von ihm fortzugleiten. Sein Blickfeld
wurde enger, als blicke er durch eine Röhre, die sich langsam von ihm entfernte, und durch
dieselbe Röhre schien Korpels Stimme zu kommen – hallend und rhythmisch und immer
leiser.
    Plötzlich sah er nichts mehr. Er schwebte in unergründlicher Finsternis. Er empfand ein Gefühl
des Fallens, das ihm den Angstschweiß auf die Stirn trieb. Er stürzte in einen endlosen Abgrund,
und seine einzige Verbindung mit der Wirklichkeit war Korpels helle, höhnische Stimme, die wie
aus weiter Ferne zu ihm drang:
    »Dies ist der geringste Grad der Furchtempfindung. Sie verspüren den unwiderstehlichen Drang,
mir alles zu sagen, was Sie wissen, nur um die Angst loszuwerden. Und – stellen Sie sich
vor, wenn dies der geringste Grad ist, wie sehr werden Sie dann erst zum Geständnis bereit sein,
wenn ich den höchsten zur Anwendung bringe!«
    Tronar spürte, wie recht er hatte. Jetzt, in diesem Augenblick, wäre er nur zu gern bereit
gewesen, alles über sich und Rakal auszusagen, wenn nur das entsetzliche Gefühl des endlosen
Stürzens dafür von ihm genommen würde.
    So rasch wie er gekommen war, verschwand der seltsame Eindruck. Tronars Gesichtsfeld erhellte
sich. Vor ihm stand der bucklige Zwerg.
    »So geht das«, sagte er. »Dieser Vorgeschmack macht Sie vielleicht williger. Fürs erste
allerdings muß ich mich dessen vergewissern, daß Sie so lange in meiner Obhut bleiben, wie ich es
für nötig halte.«
    Tronar wußte zunächst nicht, was er damit meinte. Korpel trat einen Schritt zurück und drückte
einen Schaltknopf auf dem Pult. Tronar hörte ihn vor sich hinkichern. Dann traf ihn ein Schlag
gegen den Hinterkopf, als hätte ein

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