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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dann ist alles
vorüber!«
    Tronar schloß die Augen. Er konnte den Anblick des großen, häßlichen Gesichts nicht mehr
ertragen. Er schluckte und preßte ein wenig Speichelfeuchtigkeit in den Rachen hinab. Er öffnete
den Mund und versuchte, ein paar Worte zu sagen. Es gelang. Seine Stimmbänder funktionierten auf
einmal wieder.
    »Du bist die widerlichste Kreatur«, rief er zornig, »die ich jemals gesehen habe!«
    Korpel schrie auf. Es war ein unbeherrschter, hysterischer Schrei. Tronar sah, wie er sich
umwandte und auf die Geräte zustürzte. Er sah ihn nach einem der Hebel langen und spannte die
Muskeln in Erwartung der bevorstehenden Tortur.
    Da geschah etwas Unerklärliches. Der Arm, den Korpel ausgestreckt hatte, um nach dem
Schalthebel zu greifen, wurde mit einem Ruck in die Höhe gerissen. Der Schwung drehte den Zwerg
einmal um seine eigene Achse. Ein oder zwei Sekunden lang stand er still, das große Gesicht zu
einer Grimasse aus Angst und Staunen verzogen.
    Dann kreischte er auf. Er warf sich zur Seite und begann zu laufen. Aber etwas war ihm im Weg.
Er stolperte und krachte auf den Boden. Noch bevor er sich wieder aufraffen konnte, packte ihn
etwas Unsichtbares bei den Schultern und stellte ihn auf die Beine. Tronar sah, wie Korpel sich
anstrengte, um aus dem unheimlichen Griff zu entkommen. Aber was es auch immer war, das ihn
festhielt – es war stärker als der Zwerg.
    Noch bevor Tronar sich von seinem ungläubigen Staunen erholt hatte, sagte eine wohlbekannte
Stimme auf tefroda:
    »Damit wäre die Vorstellung beendet!«
    Hinter Korpel erschien etwas, das einen Augenblick lang wie eine riesige Seifenblase wirkte.
Rakals hochgewachsene Gestalt schälte sich aus dem Zwielicht. Er hatte die Hände auf Korpels
Schultern gelegt und hielt ihn fest.
    Völlig ermattet sank Tronar auf die Liege zurück.
    Rakal materialisierte aus dem Gehäuse einer fremdartigen Apparatur, die an der Wand
eines hallenähnlichen, mäßig erleuchteten Raumes stand. Er hatte keine Zeit, sich zu orientieren.
Vor ihm erklangen laute Stimmen, und eine davon war die seines Bruders.
    Er hörte die Drohungen, die der Zwerg ausstieß, und Tronars Antwort. Er sah den Zwerg zu einem
der Aggregate laufen, die um Tronars Liege herumstanden. Es bedurfte keiner allzu großen
Vorstellungskraft, um zu erkennen, was der Bucklige vorhatte. Tronar war durch ein Dutzend Kabel
mit den Maschinen ringsum verbunden. Die Aggregate waren Psychogeneratoren, die Verhörzwecken
dienten. Der Zwerg wollte erfahren, warum seine Taktik fehlgeschlagen war.
    Rakal ließ ihn nicht dazu kommen. Er bekam ihn zu fassen, bevor er den Schalthebel berührte,
der die Generatoren aktivierte. Der Zwerg reagierte überraschend schnell. Fast gelang es ihm, zu
entkommen. Rakal stellte ihm ein Bein und brachte ihn zu Fall. Von da an paßte er besser auf ihn
auf.
    Dann schaltete er den Deflektor ab. Er wurde sichtbar. Er sah, wie Tronar erschöpft auf die
Liege sank, von der er sich während des Durcheinanders halb erhoben hatte. Er packte den Zwerg
beim Kragen und schleppte ihn hinter sich her, als er auf das Gestell zutrat. Tronar war bei
Bewußtsein. Er sah ihn aus großen Augen an und flüsterte:
    »Du hast dir einen ganzen Sack voll Dankbarkeit verdient, großer Bruder.«
    Ohne den Zwerg aus der Hand zu lassen, untersuchte Rakal die Sonden, die sich am Ende der
bunten Kabel auf Tronars Haut preßten. Wenn er kräftig genug zupackte, ließen sie sich abreißen.
Er zog sie alle ab und warf die Kabel beiseite. Dann half er Tronar auf die Beine.
    »Wer ist das?« fragte er und deutete auf den Zwerg.
    »Das ist Korpel«, antwortete Tronar, »das häßlichste und hinterhältigste Geschöpf, das ich je
gesehen habe. Ich weiß nicht ganz genau, welche Funktion er hat, aber wahrscheinlich ist er
Frasburs Sicherheitsmann.«
    »Das werden wir gleich haben«, meinte Rakal und schob Korpel mit dem Arm von sich weg, so daß
er ihm ins Gesicht sehen mußte.
    »Diesem Mann hier fehlt einiges von seiner Ausrüstung«, sagte er auf tefroda und deutete auf
Tronar. »Ich möchte wissen, wo du es versteckt hast.«
    Korpel warf ihm aus großen, haßerfüllten Augen einen raschen Blick zu. Das war die ganze
Reaktion.
    »Und dann wollen wir wissen, wo Frasbur zu finden ist und welche Rolle du in seinem Hofstaat
spielst«, fuhr Rakal fort, als wäre das Verhör bislang ganz nach Plan ausgefallen.
    Korpel hob die Schultern.
    »Ich weiß, daß du nicht die

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